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Finanzbegriffe

Glossar Finanzen A bis Z mit rund 200 Begriffen verständlich erklärt


Wer Finanzwissen vermittelt, informiert sich vorher in der Regel gern noch einmal selbst. Im Glossar Finanzen A - Z finden Lehrer, Eltern und interessierte Bürgerinnen und Bürger Erläuterungen zu 200 Begriffen aus dem Finanzwesen.

A

Ein Abbuchungsauftrag ist ein Lastschriftmandat (siehe auch Lastschrift) für Lastschriften im Abbuchungsauftragslastschriftverfahren. Der Zahlungspflichtige (Zahler) beauftragt (autorisiert) seine kontoführende Bank in der Regel schriftlich mit dem Abbuchungsauftrag, dass ein Zahlungsempfänger, zum Beispiel die Müller AG, Geld von seinem Girokonto abbuchen darf. Die Bank des Zahlungspflichtigen (Zahlers) muss bei jeder Abbuchung die Vorlage eines solchen Auftrags überprüfen, da eine Rückgabe der Buchung (Widerspruch) nicht möglich ist, solange der Auftrag existiert. Dieses Lastschriftverfahren wurde bis Ende Januar 2014 generell von Firmenkunden genutzt.

Das Abbuchungsauftragslastschriftverfahren war bis Februar 2014 als Nischenprodukt die im Bereich der Firmenkunden genutzte Lastschriftart. Dieses alte nationale Verfahren ist seit Februar 2014 durch das europaweit einheitliche SEPA-Firmen-Lastschriftverfahren ersetzt worden.

Genutzt wurde es zum Beispiel für Zahlungen im Firmenbereich, etwa bei Tankstellenketten, um die Rechnung der Lieferung der Raffinerie zu bezahlen. Es handelte sich im Allgemeinen um höhere Geldbeträge. Der Zahlungspflichtige (Zahler) beauftragt (autorisiert) seine kontoführende Bank in der Regel schriftlich mit dem Abbuchungsauftrag, dass ein Zahlungsempfänger, zum Beispiel die Müller AG, Geld von seinem Girokonto abbuchen darf. Die Bank des Zahlungspflichtigen (Zahlers) muss dabei bei jeder Abbuchung die Vorlage eines solchen Auftrags überprüfen, da eine Rückgabe der Buchung (Widerspruch) nicht möglich ist, solange der Auftrag existiert. Dieses Lastschriftverfahren wurde generell von Firmenkunden genutzt verwendet, da eine Rückgabe der Buchung (Widerspruch) nicht möglich ist, solange der Abbuchungsauftrag existiert.

Die Besteuerung der Erträge aus privaten Kapitalanlagen (zum Beispiel Zinsen, Dividenden, Stillhalterprämien, Veräußerungsgewinne von Wertpapieren, auch Fondsanteilen) erfolgt mit einem einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Der Kapitalertragsteuerabzug erfolgt durch die inländische Bank und hat beim Privatanleger in der Regel abgeltende Wirkung.

Wertpapier, mit dem der Inhaber (Aktionär) Anteilsrechte am Grundkapital (Eigenkapital) eines Unternehmens (Aktiengesellschaft) hat. Es gibt verschiedene Arten von Aktien. Sofern die Aktiengesellschaft an einer Börse notiert ist, wird der Preis für eine Aktie, der so genannte Kurs, laufend ermittelt.

Fonds, bei dem das Kapital überwiegend oder vollständig in Aktien angelegt wird.

Kapitalgesellschaft, deren Gesellschafter (Aktionäre) über den Kauf von Aktien am Grundkapital beteiligt sind. Für Verbindlichkeiten des Unternehmens haften die Gesellschafter bis zur Höhe ihrer Beteiligung. Aktionäre besitzen als Mitgesellschafter an dem Unternehmen Rechte, mit denen sie auf Unternehmensentscheidungen einwirken können. Gesetzliche Grundlage ist das Aktiengesetz (AktG).

Preis einer Aktie, der sich nach Angebot und Nachfrage richtet und sich dementsprechend ändern kann. Angebot und Nachfrage werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch die gesamtwirtschaftliche Situation, die Branchenperspektive und die Gewinn- und Zukunftsaussichten der Aktiengesellschaft. Bei börsennotierten Aktiengesellschaften wird der Aktienkurs an der Börse laufend ermittelt.

Das Angebot ist die Menge an Gütern, die zum Verkauf oder Tausch auf einem Markt zu einem bestimmten Preis zur Verfügung gestellt wird. Dabei stehen Angebot und Preis im Allgemeinen in einem direkten Zusammenhang: Bei einem niedrigen Preis wird viel nachgefragt, aber wenig angeboten. Mit einem steigenden Preis nimmt dagegen das Angebot zu, aber die Nachfrage sinkt.

Investitionen von Geldbeträgen mit dem Ziel, einen Wertzuwachs beziehungsweise einen Ertrag zu erwirtschaften. Das Geld kann beispielsweise auf ein Sparbuch angelegt, Sparbriefe können gekauft, Investmentfonds oder Wertpapiere in Form von Aktien oder Anleihen erworben werden. Die Anlageformen unterscheiden sich in Rendite, Liquidität (Verfügbarkeit) und Risiko.

Mit der Ausgabe von Anleihen leihen sich Unternehmen oder die öffentliche Hand (zum Beispiel Bundesanleihen) Geld. Der Kurs einer Anleihe, die an einer Börse gehandelt wird, drückt sich im Gegensatz zu einem Aktienkurs, der in Geld angegeben wird, in Prozent ihres Nominalbetrags aus.

Wertpapier, in dem die Ansprüche des Anteilinhabers gegenüber der Kapitalanlagegesellschaft verbrieft sind. Anteilscheine lauten über einen oder mehrere Anteile.

Das Arbeitnehmerentgelt umfasst sämtliche Geld- und Sachleistungen, die von einem Arbeitgeber an einen Arbeitnehmer als Entgelt für die von diesem geleistete Arbeit erbracht werden.

Das Bruttoarbeitsentgelt stellt den gesamten Entgeltbetrag dar. Das Nettoarbeitsentgelt ergibt sich nach Abzug aller Abgaben und Steuern. Dazu zählen unter anderem auch die Beiträge zur Sozialversicherung.

Umgangssprachlich wird das Arbeitsentgelt, das vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer gezahlt wird, oft auch als Lohn oder Gehalt bezeichnet. Dabei steht der Begriff Lohn meist für ein nach Zeit (Stundenlohn) oder Leistung (Stück- oder Akkordlohn) abgerechnetes Arbeitsentgelt. Gehalt bezeichnet dagegen eine gleichbleibende Vergütung - unabhängig von der erbrachten Leistung, der benötigten Zeit oder der Anzahl der Arbeitstage. Beide Begriffe werden aber in den heutigen Gesetzen und Tarifverträgen, in denen die Höhe von Arbeitsentgelten für eine bestimmte Berufsgruppe in sogenannten Lohn- und Gehaltsgruppen festgehalten ist, kaum noch verwendet.

ist der Markt, auf dem Angebot und Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit aufeinandertreffen. Dabei sind die privaten Haushalte Anbieter (Arbeitnehmer) und private Unternehmen sowie staatliche Institutionen Nachfrager (Arbeitgeber). Der Arbeitsmarkt ist ein Faktormarkt.

Die Besonderheit des Arbeitsmarktes liegt darin, dass Arbeit nicht von der Person des Arbeitenden zu trennen ist. Arbeit ist für die meisten Menschen Hauptquelle von Einkommen, Status und Selbstwertgefühl.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem ersten und zweiten Arbeitsmarkt. Dabei führt der erste Arbeitsmarkt den betriebswirtschaftlich begründeten Bedarf nach Arbeitskräften von Arbeitgebern mit einer Nachfrage geeigneter freier Arbeitnehmer zusammen. Der zweite, staatlich geförderte, Arbeitsmarkt schafft über arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zusätzliche Anreize für Arbeitgeber, Arbeitsplätze anzubieten, um damit einen Marktausgleich von Angebot und Nachfrage herbeizuführen.

Das Angebot an Arbeit wird bestimmt durch die Bevölkerungsentwicklung (Demografie), der Erwerbsbeteiligung, dem Arbeitsentgelt, dem Umfang staatlicher Lohnersatzleistungen sowie den Präferenzen für das Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit. Die Arbeitsnachfrage ist vor allem von der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, dem Arbeitsentgelt, den Produktionserwartungen, den Zukunftserwartungen sowie von Fragen des Arbeitsrechts, der Mitbestimmung oder der Höhe der Lohnnebenkosten abhängig.

Im betriebswirtschaftlichen Sinne vermindern Ausgaben das Geldvermögen eines Unternehmens beziehungsweise einer Person. Kennzeichnend für Ausgaben sind, dass ein barer oder unbarer Geldfluss dem Erwerb eines Produkts oder einer Dienstleistung gegenübersteht. Ausgaben entstehen durch Auszahlungen, Abgänge von kurzfristigen Forderungen oder dem Eingehen von Zahlungsverpflichtungen wie sie zum Beispiel beim Einkauf von Gütern auf Kredit vorliegen. (Gegensatz: Einnahmen)

Viele Fonds und Aktiengesellschaften schütten die erwirtschafteten Erträge (Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen) an ihre Anleger aus. Eine eingetragene Genossenschaft schüttet in der Regel Dividenden an ihre Mitglieder aus.

B

Banken sind spezialisierte Unternehmen, die unterschiedliche Dienstleistungen rund ums Geld erbringen, zum Beispiel bargeldlosen Zahlungsverkehr, Geldanlage, Kreditvergabe, Wertpapierleistungen, Anleihen, Versorgung der Wirtschaft und von Privatpersonen mit Bargeld. Banken übernehmen innerhalb des Geld- und Wirtschaftskreislaufs eine wichtige Funktion, da sie als Mittler zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern für einen Ausgleich der Interessen sorgen. In der Wirtschaftssprache bezeichnet man Banken daher auch als Finanzintermediäre.

Internationale Bankleitzahl: BIC steht für Bank Identifier Code beziehungsweise seit Ende 2010 für Business Identifier Code und ist der international standardisierte Bankcode, vergleichbar mit der Bankleitzahl in Deutschland. Der BIC, oftmals auch als SWIFT-Code bezeichnet, wird neben der IBAN als zweites Identifikationsmerkmal für die jeweils kontoführende Bank zur Weiterleitung von Zahlungen benötigt.

Mit dem BIC können Kreditinstitute weltweit eindeutig identifiziert werden. Der BIC ist entweder acht oder elf Stellen lang. An der fünften und sechsten Stelle ist ein Länderkennzeichen zu finden (zum Beispiel DE für Deutschland).

Der BIC einer Bank steht oft auf dem Kontoauszug oder kann im Online-Portal jeder Bank nachgelesen werden. Den BIC der Zahlungsempfänger können Kunden ihren Rechnungen entnehmen.

Die Bankenaufsicht ist eine staatliche Aufgabe, in deren Rahmen unter anderem die Geschäftstätigkeit der Kreditinstitute überwacht wird, da sie eine zentrale Stellung im Geldkreislauf einnehmen. Das primäre Ziel der staatlichen Bankenaufsicht in Deutschland besteht darin, ein funktionsfähiges, stabiles und integres Finanzsystem zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ist in der Bundesrepublik Deutschland 1961 das Gesetz über das Kreditwesen (KWG) in Kraft getreten. Es überlässt den Geschäftsführern der Kreditinstitute die unternehmerischen Einzelentscheidungen, beschränkt deren Tätigkeit aber durch Rahmenvorschriften. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutschen Bundesbank überwacht.

Zum Bankensystem gehören die Zentralbank und die Geschäftsbanken. In Deutschland besteht das System der Geschäftsbanken aus dem so genannten Drei-Säulen-Modell. Es beschreibt die grobe Aufteilung in drei unterschiedliche, miteinander im Wettbewerb stehende Bankentypen. Die drei Säulen sind die Genossenschaftsbanken ( Volksbanken und Raiffeisenbanken , Sparda- und PSD-Banken sowie genossenschaftliche Spezialinstitute), die öffentlich-rechtlichen Sparkassen sowie die Privatbanken (meist Großbanken). Die Unterschiede bestehen grob gesagt in der Rechtsform und dem Geschäftsmodell.

Es gibt mehrere bundesweite Bankenverbände in Deutschland, die die Interessen ihrer jeweiligen Mitgliedsbanken vertreten: den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), den Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), den Bundesverband deutscher Banken (BdB), den Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), und den Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp). In Fragen, zu denen diese Wettbewerber eine gebündelte Meinung der deutschen Kreditwirtschaft vertreten, äußern sich deren Spitzenverbände gemeinsam als "Die Deutsche Kreditwirtschaft". Die Federführung der Deutschen Kreditwirtschaft wechselt jährlich zwischen dem BVR, dem DSGV und dem BdB. Darüber hinaus gibt es spezielle Bankenfachverbände, beispielsweise den Verband der Bürgschaftsbanken.

Die Bankkarte ermöglicht die bargeldlose Durchführung unterschiedlicher Zahlungen (Englisch: to debit = belasten). Man nennt sie Debitkarte oder girocard-Karte. Umgangssprachlich wird die Bankkarte in Deutschland oftmals noch ec-Karte genannt. Immer häufiger stehen Bankkarten inzwischen nicht nur in Form einer Plastikkarte, sondern auch digital in der Banken-App auf dem Smartphone für das mobile Bezahlen zur Verfügung.

Die Bankleitzahl (BLZ) wurde 1970 vom deutschen Kreditgewerbe und der Deutschen Bundesbank mit dem Ziel eingeführt, den bargeldlosen Zahlungsverkehr automatisieren zu können. Sie ist die Adresse der Kreditinstitute in Deutschland und besteht aus einer achtstelligen Nummernfolge. Mit der geplanten Umsetzung des EU-Binnenmarkts und des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums "SEPA" wird zukünftig die BLZ durch den Bank Identifier Code (BIC) ersetzt. Er ist ebenfalls auf Überweisungsträgern und der eigenen Bankkarte ersichtlich.

Banknoten und Münzen. Banknoten sind Geldscheine (Papiergeld), Münzen sind geprägte Metallstücke (Hartgeld). Münzen stellen eine Ergänzung des Banknotenumlaufs für kleine Zahlungen dar.

Der bargeldlose Zahlungsverkehr bezeichnet das Übertragen von Zahlungsmitteln ohne Bargeld. Er wird auch unbarer Zahlungsverkehr genannt - im Gegensatz zum Barzahlungsverkehr mit Bargeld.

Grundsätzlich kann zwischen zwei Formen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs unterschieden werden: dem Überweisungsverkehr (so genannte Schub-Zahlungen oder "push payments") und dem Einziehungs- oder Inkassoverkehr (so genannte (Ein)Zug-Zahlungen oder "pull payments").

Es kann zusätzlich zwischen dem beleghaften, zum Beispiel Überweisungsbeleg, und dem nicht beleghaften Zahlungsverkehr, zum Beispiel Internet-Banking, unterschieden werden.
Voraussetzung für den bargeldlosen Zahlungsverkehr ist, dass beide Beteiligte (Zahler und Zahlungsempfänger) über ein Bankkonto (Girokonto) verfügen.

Zu den Zahlungsinstrumenten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs gehören Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlung (Bankkarten/Debitkarten, Kreditkarte und Geldkarten). Ebenso können Zahlungen mit Scheck erfolgen.

Bestand der Banken an Bargeld (Guthaben) bei der Zentralbank.

Bausparen ist eine Art der finanziellen Vorsorge und der Geldanlage für private Haushalte. Es dient in erster Linie der Immobilienfinanzierung und hat das gemeinschaftliche Zwecksparen als Grundidee. Hauptmerkmal des Bausparens ist, dass von der gesamten Bausparsumme ein bestimmter Prozentsatz als Mindestguthaben angespart wird. Der restliche, fehlende Teil wird danach als Bauspardarlehen gewährt. Das Bausparen gliedert sich in drei Phasen:

1. Sparphase: Hier wird durch den Bausparer das für die nächste Phase notwendige Mindestguthaben angespart und durch die Bank verzinst. Dabei kann er wählen, in welchem Rhythmus er die Beträge auf sein Bausparkonto einzahlen möchte (zum Beispiel monatlich, vierteljährlich, jährlich).

2. Zuteilungsphase: Nach dem Ansparen des Mindestguthabens durch den Bausparer erfolgt die Zuteilung des Bausparvertrags. Hier kann sich der Anleger nun das angesparte und verzinste Guthaben sowie das Darlehen, auf das jeder Bausparer einen Rechtsanspruch hat, auszahlen lassen. Dieses besteht nach dem genossenschaftlichen Prinzip im Wesentlichen aus den Guthaben anderer Bausparer, die noch keine Zuteilung erhalten haben.

3. Darlehensphase: Hier wird das bereitgestellte Darlehen, genau wie ein Kredit, mit Zinsen, die im Bausparvertrag vorab festgelegt wurden, zurückgezahlt (getilgt).

Das Bausparen wird mit einem Bausparvertrag, den der Bausparer (Anleger) mit einer Bausparkasse abschließt, geregelt. Darin sind unter anderem die Bausparsumme, die sich aus Guthaben und Darlehen zusammensetzt, die Sparrate, also der Rhythmus der Einzahlungen, das durch die Anlage anzusparende Mindestguthaben, die Mindestvertragsdauer, die Mindestsparzeit und die Zinsen für die Rückzahlung und das zu sparende Mindestguthaben festgelegt. Beim Bausparen werden vom Staat finanzielle Vergünstigungen in Form von Wohnungsbauprämien oder Steuervorteilen gewährt.

Bausparkassen sind Spezialbanken zur Finanzierung von Bauvorhaben.

Gegenüberstellung von Vermögensgegenständen und Eigen- und Fremdkapital in Kontenform. Die Bilanz gibt Auskunft über die Herkunft (Passiva) und die Verwendung des Kapitals eines Unternehmens (Aktiva).

Der Begriff Bitcoin ist englisch und bedeutet so viel wie „digitale Münze“. Er bezeichnet ausschließlich einen bestimmten digitalen Coin aus dem Bereich des virtuellen Geldes (Kryptogeld). Bitcoins werden über das sogenannte Mining mittels komplizierter Formeln digital geschaffen und in Wallets (digitalen Geldbörsen) aufbewahrt. Besitzer von Bitcoins bewahren diese entweder selbst auf dem Computer auf oder halten bei einer der mittlerweile existierenden Kryptobörsen einen Anteil an deren Bitcoin-Bestand. Übertragen werden kann ein Bitcoin ausschließlich über das Internet.

Bitcoins sind mittlerweile eher selten ein Mittel des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Viel häufiger sind sie vor allem eine risikoreiche hochspekulative Kapitalanlage. Hauptmerkmal von Bitcoins ist, dass sich das Netzwerk selbst kontrolliert. Die Ausgabe sowie die Bearbeitung und Übermittlung von Bitcoin-Transaktionen (Blockchain oder Blockkette) ist dezentral organisiert, auf verschiedene Rechner verteilt und von jedem einsehbar. Anders als bei Währungen (zum Beispiel Euro oder Dollar) gibt es es bei Bitcoins keinerlei staatliche Behörde oder Institution, wie beispielsweise eine Notenbank, die versucht, den Wert der Währung zu garantieren und deren Menge zu steuern. Ebenso liegt dem Bitcoin kein Gegenwert (zum Beispiel die Ertragskraft einer Volkswirtschaft) zugrunde. Der Wert des Bitcoins bestimmt sich in erster Linie durch den Glauben an Kryptocoins und die Nachfrage. Das Angebot an Bitcoin ist technologisch nach oben begrenzt. Beides zusammen ist die Voraussetzung für die starken Kursschwankungen.

Aktuell wird national und international über die Notwendigkeit und die Schritte zur Regulierung von Kryptocoins diskutiert und erste Gesetze befinden sich auf dem Weg der Umsetzung.

Da diese Art des bargeldlosen Bezahlens völlig anonym und abseits des klassischen regulierten Zahlungsverkehrs abläuft, ist das Bezahlen mit Bitcoins unter Kriminellen leider sehr beliebt, können etwa Erpressung oder Geldwäsche unbemerkt bleiben. Es gibt auch die Gefahr des Verlusts von Bitcoins, wenn zum Beispiel der eigene Computer kaputt geht oder abhanden kommt oder wenn Kryptobörsen, die das Geld stellvertretend aufbewahren, gehackt oder gar von Kriminellen gegründet werden. Insbesondere die Anonymität der Inhaber von Bitcoins steht zurzeit im Fokus der Gesetzgeber und erste Länder haben den Bitcoin bereits gänzlich verboten.

Markt, an dem regelmäßig Waren, Rohstoffe oder Wertpapiere gehandelt werden. Die wichtigsten Wertpapierbörsen der Welt sind die New York Stock Exchange und die Börsen in London und Tokio. Deutschlands größte Wertpapierbörse befindet sich in Frankfurt am Main. Die größte Rohstoffbörse der Welt ist in Chicago.

Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „bonitas“ ab, was so viel wie „Güte, Qualität“ bedeutet. In der Finanzwirtschaft beschreibt er die Kreditwürdigkeit, also die Fähigkeit (wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit) und Bereitschaft (Zahlungswilligkeit) eines Schuldners, einen zur Verfügung gestellten Geldbetrag (Kredit) inklusive Zinsen zurückzuzahlen. Schuldner können dabei Privatpersonen, Unternehmens, Organisationen, die öffentliche Hand und Staaten sein. Je besser die Bonität, desto eher und oftmals auch zu besseren Konditionen erhält man einen Kredit und umgekehrt. Bei Emittenten von Wertpapieren wird unter Bonität die Fähigkeit verstanden, die Emission sowie die Zinsen zu bedienen und zu tilgen.

Der Preis beziehungsweise Kurs, zu dem Verkäufer bereit sind, Wertpapiere zu verkaufen.

Das Bruttoinlandsprodukt misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel Einzelteile, die zur Herstellung eines Endprodukts benötigt werden, nicht extra in die Berechnung des BIP einfließen, sondern im Gesamtwert des Endprodukts enthalten sind. Wenn das BIP zunimmt, spricht man von Wirtschaftswachstum.

Das Bruttonationaleinkommen (BNE) (bis 1999: Bruttosozialprodukt, kurz: BSP) ist der Einkommensindikator einer Volkswirtschaft und ein zentraler Maßstab zur Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstands. Das BNE ist definiert als die Summe aller von den Bürgern und Unternehmen eines Landes innerhalb einer Periode (meist ein Jahr) erwirtschafteten Erwerbs- und Vermögenseinkommen. Die Berechnung des BNE folgt dabei dem sogenannten Inländerkonzept: Es berücksichtigt alle Erwerbstätigen, die ihren festen (Wohn-)Sitz im Inland haben - ganz gleich, ob sie im Inland oder im Ausland arbeiten oder produzieren.

Grundlage für die Berechnung des BNE bildet das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Davon werden diejenigen Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögensbesitz im Sinne von Zinsen und anderen Kapitalerträgen (jedoch keine Veräußerungsgewinne) abgezogen, die an ausländische Bürger oder Unternehmen im Inland geflossen sind. Hinzugerechnet werden die Erwerbs- und Vermögenseinkommen von inländischen Bürgern oder Unternehmern, die im Ausland erzielt wurden.

Bruttoinlandsprodukt
+ Einkommen von inländischen Bürgern oder Unternehmen aus dem Ausland
- Einkommen von Ausländern im Inland
= Bruttonationaleinkommen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

  • nominalen Bruttonationaleinkommen: Dabei erfolgt die Berechnung zu aktuellen, laufenden Preisen.
     
  • realen Bruttonationaleinkommen: Hier erfolgt die Berechnung zu konstanten, das heißt, um die Inflation bereinigten Preisen. Der Vorteil ist, dass Steigerungen des BNE, die allein auf eine Steigerung der Preise zurückzuführen sind, so unberücksichtigt bleiben.

 

Bezeichnet den Preis für eine Ware oder eine Dienstleistung inklusive der Mehrwertsteuer.

Damit ist unbares Geld gemeint, das zum Beispiel auf einem Konto existiert und dort registriert, also "verbucht" ist. Buchgeld kann man nicht sehen; es kann im Rahmen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs von Konto zu Konto bewegt werden. Dies geschieht zum Beispiel durch Überweisung eines Geldbetrages von einem Girokonto auf ein anderes Girokonto oder ein Spar- und Anlagekonto. Die entsprechenden Geldeingänge beziehungsweise Geldausgänge werden dann auf den jeweiligen Konten elektronisch erfasst.

Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, über die Buchgeld bewegt werden kann, sind unter anderem die Kartenzahlung, die Überweisung oder die Lastschrift.

Buchgeld kann wieder in Bargeld umgewandelt werden und umgekehrt – zum Beispiel durch das Abheben eines auf dem Konto verbuchten Geldbetrags am Geldautomaten, der diesen in Form von Bargeld auszahlt.

Ein Budget stellt eine systematische Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben einer Person, eines Haushalts, eines Unternehmens oder des Staates (Gemeinden, Bundesländer, Zentralstaat) für einen bestimmten Zeitraum dar (zum Beispiel ein Jahr). Synonyme Begriffe sind Etat oder Haushaltplan. Zweck eines Budgets ist die Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben zur Feststellung des Finanzierungsbedarfs. Die Differenz aus den Einnahmen und Ausgaben, der Saldo, beschreibt, ob die Einnahmen die Ausgaben überschreiten (Überschuss) oder unterschreiten (Defizit). Sind die Einnahmen und Ausgaben gleich hoch, spricht man von einem ausgeglichenen Budget.

Sind die Ausgaben dauerhaft höher als die Einnahmen, kommt es zu einer Ver- beziehungsweise Überschuldung. Es ist daher wichtig, sein zur Verfügung stehendes Budget (zum Beispiel monatliches Taschengeld oder Haushaltsgeld) im Blick zu behalten. Ein Finanzplan, ein Budget- oder ein Taschengeldplaner helfen dabei.

Die Hauptaufgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist die Aufsicht über Institute, Versicherungen und den Handel mit Wertpapieren in Deutschland. Damit sollen die Funktionsfähigkeit, Integrität und Stabilität des deutschen Finanzsystems sichergestellt werden.

Um der seit 2014 geltenden europäischen Richtlinie zu Einlagensicherungen der Banken sowie dem daran anknüpfenden deutschen Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) zu entsprechen, wurde neben der bestehenden (freiwilligen) Sicherungseinrichtung des BVR mit ihrem Institutsschutz eine separate Gesellschaft als hundertprozentige Tochter des BVR namens BVR Institutssicherung GmbH gegründet. Sie gewährleistet den gesetzlichen Einlagenschutz bis 100.000 Euro im Entschädigungsfall, stellt aber zugleich durch den Institutsschutz für die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe einen vollumfänglichen Schutz bereit

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) vertritt bundesweit und international die Interessen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Innerhalb der Gruppe koordiniert und entwickelt der BVR die gemeinsame Strategie der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Beim BVR ist auch die Sicherungseinrichtung angesiedelt, die für den Institutsschutz der Genossenschaftsbanken und damit für die Sicherheit der Kundeneinlagen bei Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda- und PSD-Banken, Kirchenbanken sowie genossenschaftlichen Spezialkreditinstituten sorgt. Der BVR mit Hauptsitz in Berlin wurde im Jahr 1972 gegründet.

C

Der englische Begriff Cash Flow (Geldfluss) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die vor allem in der Bilanz-, Unternehmens- und Aktienanalyse angewendet wird. Sie ermittelt den Überschuss der Einzahlungen über die Auszahlungen eines Unternehmens. Betrachtet wird dabei immer ein bestimmter Zeitraum, zum Beispiel ein Monat, Quartal oder Jahr. Der Cash Flow ist somit ein Indikator dafür, wie gesund ein Unternehmen in Hinblick auf seine finanzielle Lage ist. Er zeigt an, in welcher Höhe ein Unternehmen oder Unternehmensbereich aus eigener Kraft finanzielle Mittel erwirtschaftet hat oder erwirtschaften kann.

Zur Ermittlung des Cash Flow wird der Saldo an Einzahlungen und Auszahlungen des betreffenden Unternehmens in einem bestimmte Zeitraum ermittelt: Welche Zahlungsströme sind in das Unternehmen geflossen und wie viel Kapital hat das Unternehmen wieder verlassen. Sind hier die Auszahlungen höher als die Einzahlungen, ist der Cash Flow negativ. Dies wird auch Mittelabfluss genannt. Sind dagegen die Einnahmen höher als die Ausgaben, ist der Cashflow positiv. Dies wird auch als Mittelzufluss bezeichnet. Er steht den Unternehmen dann als Liquidität zur Verfügung. Diese kann das Unternehmen unter anderem dazu nutzen, neue Investitionen zu tätigen, zum Beispiel durch den Kauf neuer Maschinen, einen Bankkredit zu tilgen oder Gewinne an Anteilseigner auszuschütten.

Darüber hinaus erhöht ein positiver Cash Flow die Chance, (mit guten Konditionen versehene) Kredite von Kapitalgebern zu erhalten, da diese davon ausgehen, dass das betreffende Unternehmen in der Lage ist, eigenständig einen Kredit zurückzuzahlen (Bonität). 

 

 

 

Englisch: bar, siehe Bargeld

D

Fonds, bei dem das Kapital überwiegend in andere Fonds angelegt wird.

Ein Dauerauftrag ist ein Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, bei dem regelmäßige Zahlungen in jeweils identischer Höhe zu einem festen Termin an ein und denselben Empfänger überwiesen werden. Hierunter fallen zum Beispiel Mieten, Ratenzahlungen oder Löhne und Gehälter. Die Bank führt die Zahlung zum vorgegebenen Termin pünktlich und regelmäßig aus. So spart der Bankkunde Zeit und Aufwand und vergisst darüber hinaus keine Zahlung. Daueraufträge können durch den Bankkunden persönlich bei der Bank vor Ort oder am eigenen PC im Online-Banking erstellt, geändert oder gelöscht werden.

Der bargeldlose Zahlungsverkehr innerhalb der Europäischen Union wird vereinheitlicht. Dies erfolgt im Rahmen der politischen Umsetzung des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums SEPA (Single Euro Payments Area). Damit erhalten beispielsweise Überweisungen – und damit auch der Dauerauftrag – die einheitlichen internationalen Kontoadressen IBAN und BIC. Unternehmen mussten, so die politische Vorgabe, seit 1. Februar 2014 beziehungsweise allerspätestens ab 1. August 2014 die neuen Zahlverfahren einsetzen. Die zuvor gültigen nationalen Verfahren konnten Verbraucher noch bis 2016 nutzen. Inzwischen werden ausschließlich die neuen SEPA-Verfahren angewendet und gehören somit zum Alltag.

siehe Bankkarte oder girocard (Englisch: to debit = belasten)

allgemeines Sinken des Preisniveaus über einen längeren Zeitraum hinweg

Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland, auch Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) sowie des Eurosystems. Zu den Aufgaben der Deutschen Bundesbank gehören die Sicherstellung der Preisstabilität, der Stabilität des Finanz- und Währungssystems, die Sicherung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs und die Verwaltung der deutschen Währungsreserven. Die Bundesbank übernimmt darüber hinaus Aufgaben der deutschen Bankenaufsicht.

Der DAX bildet die Wertentwicklung der größten deutschen Aktien ab. Er wird von der Deutschen Börse auf Sekundenbasis berechnet. Die Zahl der DAX-Mitglieder hat sich im September 2021 von 30 auf 40 erhöht. Der DAX ist heute als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt national und international etabliert. Der Kursverlauf des DAX macht deutlich, dass die Aktienanlage über lange Zeiträume hinweg in der Regel ertragreich ist. Im Juli 1988 startete er mit einem Stand von 1.163 Punkten. Dabei unterlag das deutsche Börsenbarometer teilweise beträchtlichen Schwankungen. Über lange Zeiträume setzte sich allerdings immer der positive Trend durch.

Damit ein Unternehmen in den Deutschen Aktienindex aufgenommen wird, muss es verschiedene Kriterien erfüllen. Diese wurden im Zuge einer umfassenden Reform überarbeitet und sind seit 2021 umgesetzt. Es war der größte Umbau in der mehr als 30-jährigen DAX-Geschichte. Maßgebliches Kriterium für eine Aufnahme in den DAX ist nun die Marktkapitalisierung. Diese berechnet sich aus dem Preis multipliziert mit der Anzahl der Aktien. Das bisherige zusätzliche Kriterium Umsatz spielt keine Rolle mehr.

Zudem müssen alle zukünftig im DAX enthaltenen Unternehmen zusätzliche Kriterien erfüllen. Alle Unternehmen müssen…

1. auf dem regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.

2. vor Aufnahme in den Index für die vorangegangen zwei Jahre einen positiven Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aufweisen.

3. von Wirtschaftsprüfern abgenommene Geschäftsberichte sowie Halbjahres- und Quartalsberichte veröffentlichen. Reicht ein Unternehmen diese mehr als 30 Tage zu spät ein, muss es den DAX umgehend verlassen.

4. regelmäßig überprüfen, ob das Management dem Corporate Governance Kodex, den offiziell empfohlenen Grundsätzen guter Unternehmensführung entspricht. Unternehmen, die bereits im DAX enthalten sind, haben für die Umsetzung bis September 2022 Zeit.

5. einen Streubesitzanteil von mindestens 10 Prozent aufweisen.

6. ihren juristischen Sitz oder ihr operatives Hauptquartier in Deutschland haben.

7. fortlaufend auf Xetra gehandelt werden.

8. mindestens 30 Handelstage seit Erstnotiz aufweisen.


Über die Veränderung der Indexzusammensetzung entscheidet die Deutsche Börse seit 2021 zweimal jährlich im September und März. Zuvor wurde einmal im Jahr darüber entschieden.

Neben dem Leitindex gibt es eine ganze DAX-Familie, darunter der MDAX, der seit September 2021 die 50 nächstgrößten Unternehmen enthält, der TecDAX für Technologieunternehmen oder der SDAX für kleine Werte. Seit dem Jahr 2020 wird zudem der DAX 50 ESG berechnet. In die Auswahl der enthaltenen Unternehmen fließen unter anderem die Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen ein.


 

Devisen sind Forderungen auf ausländische Währungen in Form von Guthaben oder Schecks. Ausländische Banknoten und Münzen werden nicht Devisen, sondern Sorten genannt.

Hier werden Währungen gehandelt, überwiegend zwischen den Banken. Die Wechselkurse ergeben sich aus Angebot und Nachfrage für bestimmte Währungen.

Ein digitaler Euro stellt eine Form des virtuellen Geldes dar, welches offiziell von einer Notenbank in Zukunft ausgegeben werden könnte. Durch die Ausgabe durch die Europäische Zentralbank (EZB) wäre ein digitaler Euro immer genau einen Euro wert. Der digitale Euro könnte wie Euro-Bargeld funktionieren, nur eben in elektronischer Form. Privatpersonen und Unternehmen könnten gleichermaßen mit ihm bezahlen. Allerdings muss die Zentralbank aufpassen, dadurch nicht das heutige Geldsystem massiv zu verändern, da dieses für die Finanzierung der Wirtschaft unverzichtbar ist. Daher werden von der EZB Überlegungen angestellt, wie man den digitalen Euro begrenzen kann. Ob dies mit einer Obergrenze – vergleichbar mit einem vollen Portemonnaie – oder über eine (negative) Verzinsung gelöst werden soll, hat die EZB noch nicht entschieden.

Wichtig ist, dass der digitale Euro das Euro-Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Ein digitaler Euro würde die bestehende Auswahl an Zahlungsarten erweitern.

Im Juli 2021 hat die EZB beschlossen, ein Forschungsprojekt zum digitalen Euro zu starten. Derzeit befassen sich die EZB und die nationalen Zentralbanken des Euroraums mit den möglichen Vorteilen und Risiken eines digitalen Euro.

Im Rahmen einer seit Oktober 2021 auf zwei Jahre angelegten Untersuchungsphase finden Gespräche darüber statt, wie ein digitaler Euro aussehen könnte. Dabei prüft die EZB auch, wie ein digitaler Euro dem Handel sowie Privatpersonen zugänglich gemacht werden könnte. Am Ende der Untersuchungsphase wird die Entscheidung getroffen, ob ein digitaler Euro entwickelt wird.

Im Gegensatz zu bestimmten Formen des Kryptogelds (Coins), welches hohen und unberechenbaren Wertschwankungen sowie weiteren Unsicherheiten unterliegt, würde ein digitaler Euro durch das zuständige offizielle Notenbanksystem der EZB ausgegeben, die als Hüterin des Euro den Wert der Währung garantiert und deren Menge steuert. Ebenso liegt dem (digitalen) Euro stets als Gegenwert die Ertragskraft der entsprechenden Volkswirtschaft (Euro-Mitgliedsstaaten) zugrunde.

 

Wer ein regelmäßiges Einkommen hat, kann bei der Bank einen Dispositionskredit (kurz: Dispo) für sein Girokonto beantragen. Das heißt, er kann sein Konto bis zu einem bestimmten Höchstbetrag überziehen, also ins Minus (Soll) gehen. Die Bank gibt keinen festen Rückzahlungstermin vor. Mit den laufenden Einnahmen wird das Soll jeweils ganz oder teilweise wieder ausgeglichen.

Es ist aber nur sinnvoll, einen Dispokredit bei kurzfristigen finanziellen Engpässen in Anspruch zu nehmen. Für vorhersehbare umfangreichere Finanzierungswünsche sind andere Kreditformen, zum Beispiel Anschaffungsdarlehen, passender und günstiger. Man kann übrigens den eigenen Dispokreditrahmen in Absprache mit seiner Bank beschränken oder erweitern. Bei Jugendgirokonten ist ein Dispo nicht möglich, denn dies sind rein auf Guthabenbasis geführte Konten, die nicht überzogen werden können.

Dividende ist der Teil des Jahresgewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Anteilseigner beziehungsweise eine eingetragene Genossenschaft an ihre Mitglieder ausschüttet. Über die Höhe der Dividende beschließt die Hauptversammlung der Aktiengesellschaft beziehungsweise die General- oder Vertreterversammlung einer eingetragenen Genossenschaft. In Deutschland erfolgen Dividendenzahlungen meist nur einmal im Jahr.

Als US-Dollar ist er die Währungseinheit der USA (1 Dollar entspricht 100 Cents) und die wichtigste internationale Währung. In anderen Staaten und Gebieten gibt es auch den Dollar als Währung, jeweils gekoppelt mit der Landesbezeichnung (zum Beispiel Hong-Kong-Dollar). Das Wort Dollar stammt von der deutschen Münzbezeichnung Taler.

E

Umgangssprachlich, korrekt heißt sie Debitkarte, Bankkarte oder girocard-Karte.

Die Debitkarte wird für bargeldlose Zahlungen und zum Abheben von Bargeld an Geldautomaten verwendet. Bargeldlose Zahlungen werden durch Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) autorisiert.

Geldbeträge, die die Kunden als Sparer den Banken gegen eine Zinszahlung überlassen. Man unterscheidet Sicht-, Termin- und Spareinlagen. Spareinlagen sind in der Regel unbefristet; die Einleger können sie nach Ablauf einer Kündigungsfrist von der Bank zurückfordern.

Zum Schutz der Einlagen von Kunden, zum Beispiel der Gelder auf Spar- oder Festgeldkonten, ist jede Bank/Sparkasse in Deutschland verpflichtet, einem Sicherungssystem angeschlossen zu sein, das in gesetzlich festgelegtem Umfang den Kunden (= Einlegern) die Rückzahlung ihres Geldes auch dann garantiert, wenn die Bank des Kunden "Pleite gegangen" sein sollte; derzeit beträgt dieser gesetzliche Anspruch EU-weit einheitlich 100.000 Euro.

In Deutschland gehen die Sicherungssysteme der verschiedenen Bankengruppen über diesen Mindestschutz hinaus. Die Genossenschaftsbanken und die Sparkassen praktizieren den so genannten Institutsschutz, nach dem die Kundeneinlagen bei diesen Kreditinstituten vollumfänglich geschützt sind.

Im betriebswirtschaftlichen Sinne erhöhen Einnahmen das Geldvermögen eines Unternehmens oder einer Person. Einnahmen können bare oder bargeldlose Einzahlungen sein, aber auch Forderungszugänge, die durch Rechnungen an Kunden entstehen (Gegensatz: Ausgaben).

Die Einzugsermächtigung ist ein Lastschriftmandat (siehe auch Lastschrift) für Lastschriften im Einzugsermächtigungslastschriftverfahren. Hierbei erteilt der Zahler dem Zahlungsempfänger eine Weisung, mit welcher dieser ermächtigt ist, Zahlungen (Geldbeträge) von seinem Girokonto mittels Lastschrift einzuziehen. Dieses alte nationale Verfahren ist seit Februar 2014 durch das europaweit einheitliche SEPA-Basis-Lastschriftverfahren ersetzt worden.

Das Einzugsermächtigungslastschriftverfahren war die bis Februar 2014 die generell übliche Lastschriftart innerhalb Deutschlands für alle Kundengruppen. Dieses alte nationale Verfahren ist seit Februar 2014 durch das europaweit einheitliche SEPA-Basis-Lastschriftverfahren ersetzt worden. Genutzt wurde es zum Beispiel für die Bezahlung der Telefon-, Strom- oder Gasrechnung. Hierbei erteilt der Zahler dem Zahlungsempfänger eine Weisung, mit welcher dieser ermächtigt ist, Zahlungen (Geldbeträge) von seinem Girokonto mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn der Zahlungspflichtige mit dem Lastschrifteinzug nicht einverstanden war, konnte er innerhalb einer Frist von acht Wochen ab der Belastungsbuchung des Girokontos ohne Angabe von Gründen widersprechen. Den Betrag erhielt er dann wieder auf seinem Girokonto gutgeschrieben.

Das Kürzel ESG steht für die englischen Begriffe Environment, Social und Governance, übersetzt für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Als sogenannte ESG-Kriterien spielen sie im Rahmen nachhaltiger Finanzen eine wichtige Rolle zum Beispiel bei Anlagen (Geldanlagen) wie Anleihen, Aktien oder Fonds, aber auch im Zuge der Kreditvergabe. Denn Nachhaltigkeit gewinnt somit nicht nur in den Bereichen Ernährung oder Mobilität unserer Gesellschaft und unseres Alltags an Bedeutung, sondern auch auf dem Finanzmarkt. Mit einer nachhaltigen Geldanlage beispielsweise können Privatanleger mit ihrem angelegten Kapital in Unternehmen investieren, die nachhaltig handeln und wirtschaften.

Für die Bewertung, ob und in welcher Intensität eine Geldanlage nachhaltig ist, haben sich die ESG-Kriterien als internationaler Standard etabliert, in der Europäischen Union (EU) bildet die so genannte Taxonomie den Definitionskatalog, was unter „nachhaltig“ im europäischen Finanzmarkt künftig zu verstehen ist. Den Standards vorausgegangen ist eine politisch-gesellschaftliche Initiative, die 2006 von den Vereinten Nationen (UN) in Partnerschaft mit institutionellen Investoren weltweit ins Leben gerufen wurde; die „UN Principles for Responsible Investment“ (UN PRI). 2021 waren es rund 4.000 Mitglieder wie Vermögensverwalter oder Banken, die sich der Initiative angeschlossen haben. Sie alle haben sich unter anderem verpflichtet, bei ihren Aktivitäten die ESG-Kriterien zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Anlageberatung in Wertpapieren zum Beispiel wird es ab Anfang August 2022 in der EU zur gesetzlichen Pflicht, dass Banken im Beratungsgespräch neben individuellen Anlegereigenschafen wie der Risikoneigung auch die Nachhaltigkeitspräferenzen eines Kunden erfragen, um den Kunden dann entsprechend zu beraten.

Im Einzelnen bedeuten die ESG-Kriterien:

Environment / Umwelt (ökologische Aspekte): Bei diesem Kriterium geht es darum, wie ein Unternehmen Umweltaspekte in seinem Handeln berücksichtigt. Hier spielen beispielsweise Klimaschutz, Umwelt, ein schonendes Ressourcenmanagement und der Einsatz erneuerbarer Energien eine Rolle. Ebenfalls wird geprüft, ob Rohstoffe und Energie sparsam eingesetzt werden.

Social / Soziales (soziale Aspekte): Das heißt zum Beispiel, Unternehmen verpflichten sich, die Menschenrechte zu achten und gerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Unter diesem Aspekt müssen sie auch dafür sorgen, dass die Arbeitssicherheit gewährleistet ist und die Gesundheit der Arbeitnehmer geschützt wird. Auch gesellschaftliches Engagement, wie die Unterstützung regionaler Unternehmen, Organisationen oder Wohltätigkeitsorganisationen, spielt hier eine Rolle, die sich positiv auf die Bewertung auswirken kann.

Governance / Führungsqualitäten: Bei diesem Punkt steht die Unternehmensführung im Fokus. Dabei werden bestimmte Bereiche analysiert und bewertet; beispielsweise die Einhaltung von Gesetzen, die Chancengleichheit (Diversity), Vergütungsstrukturen und generell Unternehmenswerte sowie -ethik. Nicht toleriert werden Korruption oder wettbewerbswidriges Verhalten; dies wirkt sich also negativ auf dieses Kriterium aus. Wie ein Unternehmen geführt wird, steht schließlich in enger Verbindung mit den beiden anderen Nachhaltigkeitsaspekten „E“ und „S“.

Übrigens: Im Rahmen eines Anlageziels erweitern die ESG-Kriterien beziehungsweise nachhaltige Geldanlagen das sogenannte magische DreieckRendite, Sicherheit, Liquidität“ um das Ziel „Nachhaltigkeit“.

gemeinsame Währung der Staaten der Europäischen Währungsunion

Der Zusammenschluss der EWU wurde am 1. Januar 1999 verwirklicht. Die gemeinsame Währung ist der Euro.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde für die Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion errichtet. Die EZB bildet mit den nationalen Zentralbanken der 28 EU-Mitgliedstaaten das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) und mit den 19 nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsgebiets das Eurosystem. Ihr Sitz ist Frankfurt am Main. Das primäre Ziel der Geldpolitik ist es, die Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten und so den Wert des Geldes, des Euro, zu wahren. Ein wichtiges geldpolitisches Steuerungsinstrument ist dabei der Leitzins, der den Preis, zu dem sich die Banken bei der EZB nach Hinterlegung von Sicherheiten Geld leihen können, darstellt. Die EZB setzt mit den anderen 19 nationalen Notenbanken des Euroraumes regelmäßig die Höhe des Leitzinses fest. Zudem hat die EZB seit Herbst 2014 die direkte Aufsicht über alle systemrelevanten Banken im Euroraum inne.

Der Binnenmarkt beschreibt aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ein abgegrenztes Wirtschaftsgebiet, das sich durch den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitnehmern sowie eine angeglichene Rechtsordnung auszeichnet. Ziel des gemeinsamen Binnenmarktes ist die Vermeidung von Zöllen, Ein- und Ausfuhrbeschränkungen oder Maßnahmen mit vergleichbaren Wirkungen. Eine solche enge Verknüpfung von Volkswirtschaften stellt der Europäische Binnenmarkt dar. Er ist das Kernstück der Europäischen Union (EU) und besteht aus den Mitgliedstaaten der EU. Die ersten Ideen zur politischen Umsetzung entstanden bereits in den 1950er Jahren. Sie wurden von den Staats- und Regierungschefs der damaligen Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) entwickelt. Offiziell existiert der Europäische Binnenmarkt erst seit 1993. Er ist aktuell der größte gemeinsame Markt der Welt. Dazu gehören aktuell 28 EU-Staaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein.

Der Europäische Binnenmarkt definiert sich über die nachfolgenden vier Grundfreiheiten. Sie garantieren bestimmte Rechte und sollen den Menschen und Unternehmen mehr Freiheit über die Landesgrenzen der einzelnen Mitgliedstaaten hinweg gewährleisten.

Freier Warenverkehr: Dies umfasst den freien Handel innerhalb des Europäischen Binnenmarktes ohne Zölle und Mengenbeschränkungen. Für die Produktzulassung gelten einheitliche rechtliche Bestimmungen, die für die Verbraucher ein gleiches Maß an Qualität ermöglichen. Durch die Öffnung der nationalen Märkte treten mehr Unternehmen miteinander in Wettbewerb. Dies bedeutet für den Verbraucher eine größere Auswahl und oft auch günstigere Preise für Waren und Dienstleistungen.

Freier Personenverkehr: Er stellt sicher, dass jeder EU-Bürger in andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union frei reisen, dort wohnen, arbeiten oder studieren darf. Zur praktischen Umsetzung und Erleichterung des freien Personenverkehrs wurde das Schengener-Abkommen geschlossen. Damit existieren an den EU-Binnengrenzen keine Grenzkontrollen mehr. Ausnahmen bilden die Länder Zypern, Bulgarien, Rumänien, Kroatien sowie Irland und das Vereinigte Königreich.

Freier Kapitalverkehr: Der gemeinsame Zahlungsraum und der Abbau von Beschränkungen des Kapitalverkehrs soll Investitionen und die Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen innerhalb der EU erleichtern. So hat jeder EU-Bürger innerhalb des Europäischen Binnenmarktes das Recht, sein Geld frei und in beliebiger Höhe bei einer Bank seiner Wahl anzulegen oder ein Konto zu eröffnen. Privatpersonen können zum Beispiel ein Girokonto in jedem EU-Land eröffnen oder dort Immobilien kaufen. Für Unternehmer garantiert diese Grundfreiheit, die im Vertrag von Maastricht geregelt ist, dass sie ihr Geld in andere Unternehmen des EU-Binnenmarktes investieren und sogar Eigentümer eines solchen Unternehmens werden können. SEPA (Single Euro Payments Area), der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, ist ebenfalls eine Maßnahme des freien Kapitalverkehrs. Er bietet europaweit einheitliche Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wie die SEPA-Überweisung oder SEPA-Lastschrift. Damit dies reibungslos funktioniert, wurde vor einigen Jahren europaweit ein einheitliches System für Kontonummern und IBAN und BIC eingeführt.

Dienstleistungsfreiheit: Diese gestattet es Unternehmen und Selbstständigen, ohne Einschränkungen Dienstleistungen in der gesamten EU anzubieten. Voraussetzung ist lediglich eine Niederlassung in einem Land des Binnenmarktes.  

Zum Euroraum zählen die Länder der EU, die den Euro als Währung eingeführt haben.

F

Markt, auf dem die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital sowie Rohstoffe angeboten und nachgefragt werden, die zur Produktion von Gütern notwendig sind. Volkswirtschaftlich wird deshalb in Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Kapitalmarkt und Rohstoffmarkt unterschieden. Das Gegenteil des Faktormarktes ist der Gütermarkt.

Das Federal Reserve System (FED) ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten von Amerika. Umgangssprachlich wird es auch US-Notenbank genannt. Vor dem Hintergrund zahlreicher Bank- und Finanzkrisen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die FED am 23. Dezember 1913 durch den Erlass des Federal Reserve Act mit dem Ziel gegründet, um zukünftige Finanzkrisen abzuwenden. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist das europäische Pendant. Genau wie sie hat die FED die Aufgabe, die Geldpolitik festzulegen und hierüber für ein stabiles Preisniveau zu sorgen. Im Gegensatz zur EZB hat die FED zwei zusätzliche gleichberechtigte Ziele. So soll sie durch ihre Geldpolitik auch für Wachstum und Beschäftigung sorgen und diese sichern. Seit 2014 ist mit Janet Yellen erstmals eine Frau Präsidentin der FED. Die FED setzt sich zusammen aus:

  • Dem Board of Governors (BOG): Es bildet die oberste Instanz der FED und ist vergleichbar mit dem Direktorium der Europäischen Zentralbank. Hauptaufgabe ist die Festlegung des Zinssatzes, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Zentralbank direkt Geld leihen (Diskontsatz). Darüber hinaus bestimmt das Board of Governors die Höhe der Mindestreserve der Geschäftsbanken und setzt die Entscheidungen des Federal Open Market Committees (FOMC) um. Dem BOG, das seinen Sitz in Washington D.C. hat, gehören sieben Mitglieder an. Sie werden vom US-Präsidenten vorgeschlagen und durch den Senat bestätigt. Ihre Amtszeit beträgt 14 Jahre. Zwei Mitglieder des BOG, die ebenfalls vom US-Präsidenten vorgeschlagen und vom Senat bestätigt werden, werden für die Dauer von vier Jahren als Präsident und Vizepräsident bestimmt.
     
  • Dem Federal Open Market Committee (FOMC): Dieser Ausschuss ist für die Geld- und Währungspolitik sowie die Durchführung der Offenmarktgeschäfte verantwortlich und das wichtigste wirtschaftspolitische Gremium. Es tagt acht Mal im Jahr. Sein zentrales geldpolitisches Instrument ist die Festlegung des US-Leitzinses. Darüber hinaus entscheidet das Gremium auch über Eingriffe in den Devisenmarkt und beeinflusst somit den Wechselkurs des US-Dollar zu anderen Währungen wie zum Beispiel dem Euro. Das Federal Open Market Committe besteht aus 12 Mitgliedern. Dabei handelt es sich um die sieben Mitglieder des Board of Governors, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York sowie vier Präsidenten der Federal Reserve Banks. Letztere werden in einem jährlichen Rotationsverfahren ausgewählt.
     
  • Den Federal Reserve Banks (FRB): Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von zwölf über die USA verteilten regionalen Zentralbanken mit insgesamt 25 Zweigstellen. Hauptaufgaben sind unter anderem die Lagerung von Banknoten und Münzen (Bargeld), die Steuerung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und die Überwachung der regionalen Geschäftsbanken. Darüber hinaus analysieren und berichten sie über die regionale Wirtschaftsentwicklung und erläutern in ihrem Distrikt den geldpolitischen Kurs. Jede Federal Reserve Bank verfügt über neun Direktoren. Drei davon werden vom Board of Governors ernannt. Die restlichen sechs Direktoren werden von den angehörigen Geschäftsbanken (member banks) gewählt – Dabei müssen drei aus dem Bankenbereich und drei aus dem Nichtbankenbereich stammen.
     
  • Den angehörigen Geschäftsbanken (member banks): Dabei ist die Mitgliedschaft für die größten US-Banken verpflichtend, für alle anderen Banken freiwillig.
     
  • diversen Beratungsräten: Sie sind dem Board of Governors unterstellt und geben diesem verschiedene Empfehlungen.

 

Sammelbegriff für alle Märkte, auf denen sich Finanzmittel in Form von Angebot und Nachfrage gegenüberstehen. Man unterscheidet nach der Fristigkeit in Geldmarkt und Kapitalmarkt, nach organisierten Märkten (Börsen) und nicht organisierten Märkten oder nach nationalen oder internationalen Märkten. Die gehandelten Werte können zum Beispiel Kredite, Aktien, Anleihen, Terminkontrakte oder Währungen sein.

Der betriebswirtschaftliche Begriff „fixe Kosten“ (oder „Fixkosten“) bezeichnet anfallende Kosten für eine bestimmte Zeitperiode, die unabhängig von der Menge sind, die ein Unternehmen produziert. Typische Beispiele für Fixkosten eines Unternehmens sind unter anderem Miete, Gehälter für Mitarbeiter oder Zinsen. Diese muss ein Unternehmen immer zahlen – auch wenn es nichts produziert. Im Unterschied dazu stehen variablen Kosten.

Aber nicht nur in Unternehmen, auch im Alltag eines jeden privaten Haushalts gibt es fixe Kosten. Typische Beispiele sind Miete, Abo-Kosten oder die Grundgebühr im Handyvertrag fürs Smartphone. Sie fallen regelmäßig an. Damit man seine Einnahmen und Ausgaben im Blick behält und gegenüberstellen kann, ist es unter anderem wichtig zu wissen, welche fixen Kosten in welcher Höhe regelmäßig anfallen. Ein Einnahme-Ausgabe-Plan kann dabei helfen, immer den Überblick über das eigene Budget zu haben.

Ein Fonds (auch: Investmentfonds) ist eine Form der Geldanlage, bei der Anteile verschiedener Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffen zusammengefasst sind. Ein Fonds wird von einer Investmentgesellschaft (Synonyme: Kapitalanlagegesellschaft oder Fondsgesellschaft) aufgelegt und verwaltet.

Man kann sich einen Fonds wie einen Topf vorstellen, in den viele Sparer Geld anteilig einbringen. Dieses Kapital der verschiedenen Anleger wird von der Investmentgesellschaft in einem Fonds gebündelt und nach der jeweils festgelegten Anlagepolitik des Fonds an den Finanzmärkten investiert. Nach dem Grundsatz der Risikomischung wird das Geld von Fondsmanagern dabei in unterschiedliche Vermögenswerte angelegt.

Die Rendite ist dann von der Entwicklung dieser verschiedenen Fondswerte am Kapitalmarkt und deren Erträgen oder Verlusten abhängig. Anders als zum Beispiel bei Einzelaktien ermöglicht die Zusammenfassung mehrerer Vermögenswerte in einem Fonds eine größere Risikostreuung für den Anleger. Die Gefahr möglicher Verluste ist dann geringer als bei einem einzelnen Wertpapier, aber auch die Chance möglicher Gewinne. Zudem werden Investmentfonds – abhängig von der jeweiligen Risikoneigung das Anlegers und eingebettet in seine ganz individuelle Anlagestrategie und seinen Anlagemix – eher für die langfristige Geldanlage, zum Beispiel die Altersvorsorge, eingesetzt.

Jeder Fonds ist in Fondsanteile aufgeteilt. Als Anleger erwirbt man eine bestimmte Anzahl an Fondsanteilen, über deren Anzahl der Anleger selbst entscheiden darf. Entsprechend dieser Anteile nimmt der Anleger an der Wertentwicklung des Fonds teil.

Je nach Anlageschwerpunkt gibt es zum Beispiel folgende Arten von Fonds:

Aktienfonds  
Rentenfonds   
Immobilienfonds   
Mischfonds  
Dachfonds  
Geldmarktfonds 
Nachhaltige Fonds 
Rohstofffonds  

Das von den Anlegern eingezahlte Geld bleibt als Fondsvermögen vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt, denn es ist Eigentum der Anlegers. Eine Fondsgesellschaft verwahrt nicht die von ihr aufgelegten Fonds selbst. Dafür beauftragt sie eine andere Bank. Diese wird als Depotbank bezeichnet. Bankkunden, die Fondsanteile besitzen, verwahren diese auf einem Depotkonto bei ihrer Bank.

Die Erträge aus Kursgewinnen, Dividenden, Zinsen, oder ähnlichen Quellen, die ein Fonds erwirtschaftet, werden entweder an die Anteilseigener ausgeschüttet oder bei so genannten thesaurierenden Fonds wieder automatisch neu investiert, wodurch der Wert der Fondsanteile steigt. Anders sieht es aus bei der Wiederanlage, wo die Erträge aus bereits ausschüttenden Fonds wieder in denselben angelegt werden.

 

Kleinster Teil des Fondsvermögens (auch Anteil genannt), über den ein Anteilschein ausgestellt ist.

Mit einem Freistellungsauftrag für Kapitalerträge können Privatkunden ihre Bank beauftragen, Kapitalerträge bis zur Höhe des Sparerpauschbetrags - 801 Euro bei Ledigen / 1.602 Euro bei Ehegatten - vom Steuerabzug (Abgeltungsteuer) freizustellen. Ehegatten können zwischen Einzelfreistellungsauftrag und gemeinsamen Freistellungsauftrag wählen. Bei einem gemeinsamen Freistellungsauftrag werden die Ehegatten wie zusammen veranlagte Ehegatten behandelt, das heißt es erfolgt zum Jahresende eine ehegattenübergreifende Verlustverrechnung und das Freistellungsvolumen von 1.602 Euro steht ihnen gemeinsam zu. Voraussetzung ist, dass die Ehegatten nicht dauernd getrennt leben.

In der Wirtschaft erfüllen Banken die Rolle des Mittlers (Finanzintermediär) zwischen Personen, die Geld (Einlagen) anlegen wollen und Personen, die Geld (Kredite) benötigen.

Die Herausforderung dabei: Einlagen haben in der Regel eine andere Laufzeit als Kredite. Während Sparerinnen und Sparer die Möglichkeit haben wollen, schnell wieder auf ihre bei der Bank angelegten Gelder zugreifen zu können, wünschen Kreditnehmer die Rückzahlung der ausgeliehenen Geldbeträge normalerweise über einen langen Zeitraum zu einem vorab festgelegten Zinssatz.

Für den Ausgleich dieser unterschiedlichen Interessen führen Banken die sogenannte Fristentransformation durch – eine der volkswirtschaftlichen Kernaufgaben von Banken. Die Fristentransformation bringt die unterschiedlichen von den Bankkunden gewünschten Laufzeiten der Geldgeschäfte miteinander in Einklang. So ist es möglich, dass Anleger zum Beispiel Geld auf täglich verfügbaren Tagesgeldkonten anlegen können, während gleichzeitig andere Kunden einen Immobilienkredit mit längerfristiger Laufzeit bei der Bank aufnehmen können. Die Bank verknüpft diese verschiedenen Geldgeschäfte als Mittler so miteinander, dass alle zugehörigen Zahlungen ineinandergreifen und die Kredit- und Anlagewünsche erfüllt werden können.

G

In der Gruppe der 20 (G20) sind seit 1999 die 20 weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen. Deren Staats- und Regierungschefs haben sich bei einem Gipfeltreffen im Jahr 2009 in Reaktionen auf die weltweite Finanzmarktkrise zum maßgeblichen Beratungsgremium für globalen Wirtschaftsfragen erklärt. Heute ist die G20 das bedeutendste Forum für internationale Ordnungspolitik und Regulierung.

Die Mitglieder

Der G20 gehören 19 Staaten und die EU an. Die Länder sind Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA. Die EU wird durch die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und durch die rotierende EU-Ratspräsidentschaft vertreten. Sie gemeinsam repräsentieren gegenwärtig über 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, 75 Prozent des Welthandels und rund zwei Drittel der Weltbevölkerung.

Die Aufgaben

Aufgabe der G20 ist es, den Dialog zwischen Industrie- und Schwellenländern sowie die internationale Zusammenarbeit fördern und eine stabile, sozial ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft sicherzustellen. Weitere finanzpolitische Themenfelder sind die Zusammenarbeit im Bereich Steuern sowie die Schließung verbleibender Lücken in der Finanzmarktregulierung.

Die G20 ist ein informelles Gremium und keine internationale Organisation. Deshalb sind die Beschlüsse der G20 rechtlich nicht bindend. Jedoch haben sie eine hohe politische Bindungswirkung und geben Anstoß zu Reformen auf der nationalen und multinationalen Ebene. Darüber hinaus besitzt die G20 weder einen Verwaltungsrat mit ständigem Sekretariat noch eine ständige Vertretung ihrer Mitglieder.

Gipfeltreffen und deutsche Präsidentschaft

Der sichtbarste Teil des G20-Prozesses sind die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs, deren Organisation und Vorbereitung in den Händen der jeweiligen Präsidentschaft liegen. Diese hat im Jahr 2017 Deutschland inne. Das Gipfeltreffen findet dabei in Hamburg statt. Neben den G20-Staaaten nehmen auf Einladung der Präsidentschaft außerdem internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank (WB), der Finanzstabilitätsrat (FSB), die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Welthandelsorganisation (WTO), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Vereinten Nationen (UN) teil. Darüber hinaus kann die Präsidentschaft weitere Staaten und Regionalorganisationen einladen. Während der deutschen Präsidentschaft sind dies Spanien als ständiges Gastland, die Niederlande, Norwegen, Singapur, die Afrikanische Union (AU), die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) und die Organisation Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD).

Diese Fonds garantieren zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals beziehungsweise zumindest eines bestimmten Anteils des Geldes. Sie sind für Anleger geeignet, die der Sicherheit besonderen Wert beimessen.

Allgemein anerkanntes und akzeptiertes Tausch- und Zahlungsmittel. Geld ist als Münzgeld oder Banknoten (Bargeld) im Umlauf. Heute spielen auch Buchgeld (Kontobestände eines Kunden bei der Bank) und elektronisches Geld (zum Beispiel Guthaben in Form einer elektronischen Geldbörse auf einer Karte) eine bedeutendere Rolle im Alltag.

Die drei Funktionen des Geldes sind
1. Tausch- und Zahlungsmittel
2. Recheneinheit/Wertmaßstab
3. Wertaufbewahrungsmittel

Geldillusion oder auch Geldwertillusion ist ein Begriff aus der Geldtheorie. Sie liegt vor, wenn Wirtschaftssubjekte ihr wirtschaftliches Verhalten nicht nach dem realen Wert des Geldes, also dessen tatsächlicher Kaufkraft, ausrichten, sondern sich nur an dessen nominalem Wert orientieren. Dies bedeutet, dass die sich ändernde Kaufkraft des Geldes durch Inflation oder Deflation ignoriert wird.

Ein praktisches Beispiel: Ein Arbeitnehmer erhält zwei Prozent mehr Gehalt bei einer Inflationsrate von jährlich zwei Prozent. Der Arbeitnehmer fühlt sich durch die Lohnsteigerung wohlhabender und entschließt sich aus diesem Grund zum Kauf eines neuen Smartphones. Der Arbeitnehmer unterliegt dabei der Geldillusion, da er nicht erkennt, dass die Gehaltserhöhung lediglich den Kaufkraftverlust durch die Inflationsrate ausgeglichen hat. Die Kaufkraft seines Lohnes hat sich nicht verändert. Der nominale Lohnanstieg fällt in diesem Fall höher aus als die reale Entwicklung des Lohnes.

Fonds, die das Kapital überwiegend in verschiedene Geldmarkttitel oder Geldmarktpapiere investieren. Zu denen zählen unter anderem Anleihen, Einlage-Zertifikate, Schuldscheindarlehen von Banken oder Unternehmen.

Derjenige Geldbestand in einer Volkswirtschaft, der sich in den Händen von Nichtbanken befindet, zum Beispiel bei Privatpersonen oder Unternehmen, die keine Kreditinstitute sind.

Maßnahmen der Zentralbank, um geldpolitische Ziele zu erreichen, zum Beispiel Preisstabilität. Dabei werden geldpolitische Instrumente eingesetzt, die die Zinskonditionen und Knappheitsverhältnisse regulieren.

Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine Unternehmensform. Ihre Aufgabe besteht in der dauerhaften Förderung ihrer Mitglieder unter Beachtung der Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Mindestens drei Personen müssen sich an der Gründung einer Genossenschaft beteiligen.

Der Geschäftsanteil, auch Genossenschaftsanteil genannt, ist eine rechnerische Größe, und zwar der Betrag, bis zu welchem sich die einzelnen Mitglieder an einer Genossenschaft mit Einlagen beteiligen können. Die Höhe des Genossenschaftsanteils wird in der Satzung festgelegt.

So können Kunden einer Genossenschaftsbank, etwa einer Volksbank oder Raiffeisenbank, Mitglied und damit Teilhaber der Bank werden. Dafür stellen Kunden einen Antrag auf Mitgliedschaft. Der Vorstand entscheidet über jeden Beitrittsantrag. Mit dem Beitritt verpflichtet sich das neue Mitglied, einen oder mehrere Geschäftsanteile der Bank zu zeichnen. Die Satzungen der Banken regeln, wie viele Anteile ein Mitglied maximal erwerben darf.

Mitglieder dürfen an der jährlichen Generalversammlung der Genossenschaft teilnehmen und dort direkt erfahren, welche Ziele die Bank verfolgt. Mitglieder dürfen bei diesen ihren Versammlungen auch mitbestimmen: über die Ziele der Bank, aber auch über die Besetzung ihrer Kontrollgremien. Seit 1849 gilt bei genossenschaftlichen Banken dafür das demokratische Prinzip: ein Mitglied, eine Stimme – unabhängig von der Anzahl der Mitgliedsanteile. Dies steht im Gegensatz etwa zur Aktie, wo der Stimmumfang sich nach der Höhe des Aktienbesitzes richtet.

Anders als bei Aktien unterliegen die Genossenschaftsanteile keinen Kursschwankungen: bei Beendigung der Mitgliedschaft wird der unveränderte Nominalwert des Geschäftsanteils ausgezahlt. Den Ertrag erbringt die Dividende, die meist einmal pro Jahr ausgezahlt wird. Über deren Höhe entscheidet dabei die General- oder Vertreterversammlung der Genossenschaft.

 

Kreditinstitute in der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft. Sie firmieren vornehmlich als Volksbank, Raiffeisenbank, Sparda-Bank oder PSD Bank. Gegenstand ihres Unternehmens ist in erster Linie die Ausübung aller Bankgeschäfte und banküblicher Geschäfte. Genossenschaftsbanken sind als Universalbanken eine wichtige Säule des deutschen Bankensektors. Das Eigenkapital einer Kreditgenossenschaft setzt sich wie bei jeder Genossenschaft aus den von den Mitgliedern gekauften Geschäftsguthaben zusammen. In Deutschland gibt es 875 Genossenschaftsbanken (Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken und genossenschaftliche Spezialinstitute). Rund 18,6 Millionen Personen in Deutschland sind Mitglieder einer Genossenschaftsbank.

Ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht ist dann erreicht, wenn alle vier wirtschaftspolitischen Ziele des sogenannten magischen Vierecks erreicht werden. Diese sind:

Hoher Beschäftigungsstand: Er lässt sich anhand der Arbeitslosenquote messen. Die Arbeitslosenquote errechnet sich aus dem Quotienten der Arbeitslosenzahl und der Summe der Erwerbstätigen und der Arbeitslosen. Von einem hohen Beschäftigungsstand im Sinne von Vollbeschäftigung spricht man häufig dann, wenn die Arbeitslosenquote maximal drei Prozent beträgt.

Preisniveaustabilität: Sie wird mithilfe eines Warenkorbs über Preisindizes ermittelt. Der bekannteste Preisindex ist in Deutschland der Verbraucherpreisindex (VPI) und im Euroraum der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI). Ein stabiles Preisniveau ist nach allgemeiner Auffassung dann erreicht, wenn die jährliche Preissteigungsrate maximal zwei Prozent beträgt. Ein deutlicher, anhaltendender und breit angelegter Anstieg des allgemeinen Preisniveaus ist eine Inflation. Im Gegensatz dazu wird ein deutlicher, anhaltender und breit angelegter Rückgang des Preisniveaus als Deflation bezeichnet.

Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum: Bei der realen Zunahme des Bruttoinlandsprodukts wächst die Wirtschaftsleistung. Ein stetiges und ausgewogenes Wirtschaftswachstum ist dann erreicht, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ohne großen Schwankungen vollzieht und die volkswirtschaftlichen Produktionskapazitäten normal ausgelastet sind.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht: Dieses ist dann erreicht, wenn das Verhältnis der Importe und der Exporte ausgeglichen ist. Als Indikator dient vielfach dabei die Außenbeitragsquote. Sie errechnet sich aus dem Außenbeitrag (Exporte minus Importe von Waren und Dienstleistungen) dividiert durch das nominale Bruttoinlandsprodukt.

Alle vier Ziele sind die Hauptziele der staatlichen Wirtschaftspolitik und im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 verankert. Im Gegensatz zur deutschen Wirtschafspolitik gilt die Gleichrangigkeit der Ziele nicht für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Ihr Hauptziel ist es, für stabile Preise zu sorgen (Preisniveaustabilität).

Zwischen den vier Zielen zur Erreichung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts besteht ein Zielkonflikt. So unterstützen sich manche Ziele, andere konkurrieren aber gegeneinander. Beispielweise wird bei einem soliden Wirtschaftswachstum im Allgemeinen auch ein hohes Beschäftigungsniveau erreicht. Jedoch führt ein hoher Beschäftigungsgrad tendenziell zu einem Inflationsdruck, der mit dem Ziel der Preisniveaustabilität in Konflikt stehen kann. Somit können gleichzeitig nicht alle Ziele des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts oder nur dank magischer Kräften erreicht werden. Aus diesem Grund spricht man auch vom magischen Viereck. Eine Annäherung an das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht ist allerdings möglich.

 

Positive Differenz, die sich - bezogen auf einen bestimmten Zeitraum - aus dem Ertrag (den Erlösen) und dem Aufwand (den Kosten) ergibt (Gegenteil: Verlust).

Die deutsche Kreditwirtschaft hat ihren zwei bewährten Zahlungssystemen - dem Bezahlen mit Debitkarte und persönlicher Identifikationsnummer (PIN), electronic-cash-System genannt, und der Bargeldbeschaffung an Geldautomaten (Deutsches Geldautomaten-System) - seit 2007 den Namen girocard gegeben.

Girocard soll vor allem die internationale Akzeptanz der deutschen Debitkarten (ehemals ec-Karten) durch die Schaffung eines einheitlichen Logos für den SEPA-Raum erleichtern. Das girocard-Logo ist beispielsweise auf Bankkarten, an elektronischen Kassen, an denen Kunden bargeldlos bezahlen können - zum Beispiel in Kaufhäusern, an Tankstellen oder in Hotels - sowie an Geldautomaten in Deutschland angebracht.

Entsprechend dem neuen girocard-System werden auch die Bankkarten/Debitkarten (umgangssprachlich ec-Karten) als girocards bezeichnet. Die girocard ist der Schlüssel zum eigenen Konto. Man verwendet sie zum Beispiel für Bargeldabhebungen am Geldautomaten, für alltägliche Bankgeschäfte und auch für bargeldlose Zahlungen beim Einkauf in Geschäften. Auch ermöglicht die girocard den Ausdruck von Kontoauszügen am Kontoauszugsdrucker.

Die girocard gibt es als Plastikkarte (physische girocard) und zunehmend auch als digitale Bankkarte. Sie ermöglicht kontaktloses mobiles Bezahlen mit dem NFC-fähigen Smartphone. Darüber hinaus sind die girocard-Plastikkarten weitestgehend auch mit einer Kontaktlosfunktion ausgestattet, die man an dem Wellensymbol auf der Karte erkennt. Zum Bezahlen wird die physische girocard oder das Smartphone mit der darauf geladenen digitalisierten girocard nah an das Bezahlterminal an der Kasse gehalten und der Bezahlvorgang ist erledigt. Bei Transaktionen bis 50 Euro kann ohne PIN-Eingabe, bei Beträgen über 50 Euro mit Eingabe der PIN kontaktlos bezahlt werden.

Der Zahlungsverkehr wird bei den Kreditinstituten über besondere Konten abgewickelt. Eine allseits bekannte und für den Alltag nützliche Kontoform ist das Girokonto.

Mithilfe des Girokontos werden sowohl Barzahlungen als auch bargeldlose Zahlungen, zum Beispiel Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen (mit girocard oder Kreditkarte) durchgeführt. Zahlungsvorgänge, die sich zwischen Bank und Kunden ergeben, schlagen sich auf seinem Girokonto bei der Bank nieder. Eingehende Zahlungen werden dem Kunden gutgeschrieben, Verfügungen hingegen belastet.

Die Differenz zwischen den Gutschriften (Habenposten) und den Belastungen (Sollposten) bildet den Saldo des Kontos. Ein Soll- oder Schuldsaldo (negativer Saldo = Verbindlichkeit gegenüber der Bank) liegt vor, wenn die Sollposten die Habenposten übersteigen. Im umgekehrten Fall ergibt sich für den Kunden ein Guthabensaldo (positiver Saldo = Forderungen an die Bank).

Der aus dem Italienischen stammende Begriff "giro" bedeutet übrigens "Kreislauf" und beschreibt diese ständige Bewegung des Kontosaldos aufgrund der regelmäßigen Zu- und Abbuchungen.

Markt, auf dem Angebot von und Nachfrage nach hergestellten Waren und Dienstleistungen aufeinandertreffen. Unterschieden werden dabei der Konsumgütermarkt und der Investitionsgütermarkt. Das Gegenteil eines Gütermarktes ist der Faktormarkt.

Allgemein bezeichnet der Begriff eine Geldsumme, die dem Inhaber zur Verfügung steht.

Für einen Bankkunden stellt sein Guthaben bei einer Bank einen Vermögenswert in Form von Buchgeld dar, also eine Geldeinlage auf dem Bankkonto. Guthaben bei einer Bank kann als in der Regel verzinste Geldanlage beispielsweise auf einem Sparkonto existieren oder über ein Girokonto als Zahlungsmittel im bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden. Durch Einsatz zum Beispiel einer Bankkarte kann direkt vom Girokonto bargeldlos bezahlt werden. Hebt man das Guthaben oder Teile davon ab, erhält man Bargeld und kann damit Barzahlungen tätigen.

Darüber hinaus beschreibt Guthaben in der Buchführung einen positiven Saldo. Synonyme Bezeichnungen sind auch Haben, Plus oder Aktiva

H

Dient zur Besicherung eines Immobilienkredits. Gibt demjenigen, zu dessen Gunsten die Hypothek eingetragen ist (Hypothekengläubiger), das Recht, eine bestimmte Geldsumme aus dem Grundstück zur Befriedigung seiner Forderung zu verlangen, sofern der Schuldner das geliehene Kapital (Kredit) dem Gläubiger nicht vereinbarungsgemäß zurückzahlt. Im Zuge eines Zwangsvollstreckungsverfahrens kann das Grundstück versteigert werden, wobei der Erlös dem Gläubiger zusteht.

I

Fonds, bei dem das Kapital überwiegend in Grundstücke und Gebäude angelegt wird.

Das Merkmal einer Inflation ist, dass das Geld über einen längeren Zeitraum hinweg generell an Kaufkraft verliert und das Preisniveau allgemein ansteigt. Der Anstieg der Preise einzelner Güter ist jedoch noch keine Inflation.

Sind verzinsliche Wertpapiere (Schuldverschreibungen, Anleihen), mit denen der Schuldner (Emittent) dem Inhaber des Papiers die Rückzahlung des geliehenen Geldbetrags und festgelegte Zinsen zusagt. Im Gegensatz zu Namensschuldverschreibungen können Inhaberschuldverschreibungen leicht gehandelt, also ge- und verkauft werden. Die meisten börsennotierten Anleihen sind Inhaberschuldverschreibungen.

Beim Institutsschutz handelt es sich um einen gesetzlich anerkannten Mechanismus, den in Deutschland die Gruppe der Genossenschaftsbanken und die Sparkassengruppe praktizieren. Im Rahmen des Institutsschutzes wird sichergestellt, dass ein in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenes Mitgliedsinstitut jederzeit und uneingeschränkt seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Diese Unterstützung erfolgt durch ein spezielles Sondervermögen (umgangssprachlich mitunter auch "Feuerwehrfonds" genannt), in das die jeweiligen Mitgliedsbanken dieser Gruppen regelmäßig einzahlen. Es kann also bei einem wirksamen Institutsschutz zu keiner Bankinsolvenz kommen.

Für Kunden verbraucherfreundliche Aspekte des Institutsschutzes sind somit, dass die Kundeneinlagen der betreffenden Kreditinstitute vollumfänglich geschützt sind, dass der Institutsschutz damit über die gesetzlich definierte Einlagensicherung hinaus geht, und dass darüber hinaus die komplette Bankverbindung störungsfrei weiter besteht, was zum Beispiel besonders wichtig für den täglichen Zahlungsverkehr und eine funktionierende Kreditversorgung ist.

IBAN steht für International Bank Account Number. Sie ist eine standardisierte internationale Bankkontonummer. Sie ersetzt spätestens seit 1. Februar 2016 die zuvor geltende nationale Kontonummer. Hintergrund dieser Neuerung ist, dass der bargeldlose Zahlungsverkehr innerhalb der Europäischen Union zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA (Single Euro Payments Area) vereinheitlicht wurde. So werden Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen nur noch nach den europäischen SEPA-Verfahren durchgeführt.

Die IBAN besteht aus einem internationalen Teil, der sich aus einem Länderkennzeichen, in Deutschland "DE", und einer Prüfziffer zusammensetzt, sowie einer national festgelegten Komponente. Diese ist für Deutschland die ehemals nationale Bankleitzahl und die Kontonummer.

Die IBAN besteht insgesamt aus maximal 34 alphanumerischen Zeichen. Die Länge der IBAN ist je nach Land unterschiedlich. Die Anzahl der alphanumerischen Zeichen ist jedoch innerhalb eines Landes einheitlich. In Deutschland besteht die IBAN aus insgesamt 22 Buchstaben und Ziffern.

Bankkunden finden ihre IBAN auf dem Kontoauszug oder ihrer Bankkarte. Die IBAN der Zahlungsempfänger können Kunden ihren Rechnungen entnehmen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington D.C. (USA), der 1944 in Bretton Woods zur Förderung der weltweiten Koordination in der Geld- und Währungspolitik gegründet wurde. Als Schwesterorganisation wurde zeitgleich die Weltbank geschaffen, um ergänzend finanzielle Hilfe für die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Staaten zu leisten.

Synonym findet man für den IWF auch die englische Abkürzung IMF (International Monetary Fund) oder die Bezeichnung Weltwährungsfonds.

Die Mitglieder

Aktuell gehören dem IWF 190 Mitgliedsländer an, darunter Deutschland seit 1952. Jedem Staat des IWF wird eine Quote zugeordnet, die seine Bedeutung und Position in der Weltwirtschaft widerspiegeln soll. Für ein Staat erfolgt die Festlegung seiner Quoten erstmals beim Eintritt in den IWF und wird in regelmäßigen Abständen angepasst. Nach dieser Quote richten sich:

  • die Einzahlungsverpflichtung (in Gold, Devisen und Währung des eigenen Landes). Sie wird auch als Subscription bezeichnet.
  • die Anzahl der Stimmen bei Beschlüssen des IWF
  • die Höhe der Kredite, die in Form von Sonderziehungsrechten in Anspruch genommen werden können.

Die Mitgliedstaaten mit den derzeit größten Quoten sind die USA, China, Japan und Deutschland. Grundsätzlich kann jedes Land IWF-Mitglied werden, wenn es bereit ist, die aus dem IWF-Übereinkommen resultierenden Pflichten zu enger währungspolitischer Konsultation und Kooperation mit dem IWF zu erfüllen.

Die Aufgaben

Die Hauptaufgabe des IWF besteht in der Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Währungspolitik und damit in der Schaffung eines stabilen weltwirtschaftlichen Finanz- und Währungssystems, das einen reibungslosen internationalen Zahlungsverkehr sicherstellt.

Dazu kann der IWF durch die Vergabe von Krediten an Mitgliedsländer, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind und nicht über ausreichende Währungsreserven verfügen, tätig werden, wie bspw. in Rumänien (2008), Argentinien, Griechenland und Irland (2010). Die Kreditvergabe ist dabei generell an wirtschaftspolitische Auflagen wie die Kürzung der Staatsausgaben, die Senkung der Inflationsraten, die Steigerung des Exports oder die Liberalisierung des Bankenwesens geknüpft. Sie dienen dazu, die Rückzahlung der Kredite sichern.

Eine weitere zentrale Aufgabe des IWF ist die Überwachung der Wechselkurspolitik seiner Mitgliedsländer im Rahmen regelmäßiger Analysen der wirtschaftlichen Lage und der wirtschaftspolitischen Strategie der Staaten. Darüber hinaus gehört die Leistung technischer Hilfe und Beratung bei der Umsetzung von geld- und währungspolitischen Strategien der Mitgliedsländer, beispielsweise beim Institutionenaufbau wie der Zentralbanken oder der Erfassung und Aufbereitung statistischer Daten zu den wichtigen Aufgabenfeldern des IWF.

Die Organisation

Geschäftsführende Direktorin des IWF ist seit 2019 die bulgarische Politikerin und Ökonomin Kristalina Iwanowa Georgiewa. Zusätzlich verfügt der IWF über folgende Organe:

Gouverneursrat (Board of Governors) ist das oberste Gremium, welches wichtige Grundsatzentscheidungen trifft. Der Rat setzt sich aus einem Vertreter (Governor) je Mitgliedstaat zusammen. Meist sind dies die Finanzminister, seltener die Leiter der Zentral- oder Notenbank. Deutscher Vertreter im Gouverneursrat ist der jeweilige Präsident der Deutschen Bundesbank.

Darüber hinaus gibt es den Internationalen Währungs- und Finanzausschuss (International Monetary and Financial Committee), ein Ausschuss des IWF-Gouverneursrates. Seine Aufgabe ist es, die Funktionsfähigkeit des Währungssystems und seine Weiterentwicklung zu überwachen. Für Deutschland ist der Bundesfinanzminister Vertreter in diesem Ausschuss.

Das Exekutivdirektorium (Executive Board) dient als Gremium, das die Tagesgeschäfte IWF wahrnimmt. Es besteht aus 24 Mitgliedern. Die fünf Mitgliedstaaten mit der höchsten Quote haben automatisch das Recht zur Ernennung eines Exekutivdirektors. Die übrigen Mitgliedstaaten haben sich zu Ländergruppen zusammengefunden, die jeweils gemeinsam einen Exekutivdirektor bestimmen.

Als Beratungsgremium für entwicklungspolitische Fragen gibt es den Entwicklungsausschuss (Development Committee). Aktuell besteht er aus 25 Mitgliedern. Meist sind es die Finanzminister oder Minister für Entwicklung des jeweiligen Mitgliedslandes.

Das IWF-Verwaltungsgericht (IMF Administrative Tribunal) hat die Funktion, als Gericht über arbeitsrechtliche Streitigkeiten zwischen IWF und seinen Mitarbeitern zu entscheiden.

Gesellschaft, die für das von ihr verwaltete Sondervermögen (Fonds) Wertpapiere oder Immobilien kauft und Anteilscheine an diesem Fonds ausgibt. Eine Investmentgesellschaft kann verschiedene Investmentfonds verwalten.

J

Ein Jugendgirokonto gibt Jugendlichen die Möglichkeit, eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen und den Umgang mit dem Girokonto und dem bargeldlosen Zahlungsverkehr zu erlernen. Es wird auf Guthabenbasis geführt und muss von den Erziehungsberechtigten beantragt werden. Das Konto ist in der Regel kostenlos und bietet häufig die gleichen Funktionen wie ein Konto für Erwachsene, jedoch keine Überziehungsmöglichkeit.

K

Begriff, der oft für langfristig angelegtes oder verliehenes Geld verwendet wird.

Markt für mittel- und langfristige Kredite und Beteiligungskapital. Über den Kapitalmarkt erhalten Unternehmen und der Staat Mittel für längerfristige Investitionen.

Unter Kartenzahlungen werden Zahlungen verstanden, die meist auf Basis von Zahlungskarten, die an Kundenkonten gebunden sind, abgewickelt werden. Die genormten, etwa 8,5 x 5,5 cm großen Karten werden deshalb oft auch als Plastikgeld bezeichnet.

Es wird zwischen Debitkarten (girocard, ehemals ec-Karte), Kreditkarten (zum Beispiel VISA, MasterCard) und Geldkarten (zum Beispiel GeldKarte) unterschieden.

In einer Gütermenge ausgedrückter Wert des Geldes: Die Kaufkraft zeigt, wie viele Güter für einen bestimmten Geldbetrag gekauft werden können. Wenn das Preisniveau steigt (Inflation), vermindert sich die Kaufkraft. Sinkt das Preisniveau (Deflation), steigt sie an.

Über den Zeitverlauf hinweg schwankt die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Branche wellenförmig auf und ab. Hier gibt die Konjunktur Auskunft über die gesamtwirtschaftliche Lage. Dabei beschreibt sie die sich daraus ergebenden positiven oder negativen Perspektiven für

  • die Produktion und Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen,
  • den Beschäftigungsstand,
  • die Löhne und Gehälter,
  • das Konsum- und Sparverhalten sowie
  • die Preisentwicklung.

Häufig werden vier Konjunkturphasen unterschieden, die regelmäßig, über einen längeren Zeitraum und immer in der gleichen Reihenfolge auftreten:

  • Aufschwung (Expansion),
  • Hochkonjunktur (Boom),
  • Abschwung (Rezession) und
  • Konjunkturtief (Depression).

Der gesamte Zeitraum, in dem die wirtschaftliche Entwicklung alle vier verschiedenen Konjunkturphasen durchläuft, heißt Konjunkturzyklus.

Messgrößen, sogenannte Indikatoren, geben Hinweise darauf, in welcher Konjunkturphase sich eine Volkswirtschaft oder eine Branche befindet. Dabei unterscheidet man zwischen:

  • Präsenzindikatoren, die die aktuelle wirtschaftliche Lage anzeigen. Die wichtigste Messgröße ist dabei das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP).
  • Frühindikatoren, die dem Konjunkturverlauf vorauseilen. Beispielhaft dafür stehen offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt, Geschäftserwartungen der Unternehmen oder Lagerbestände.
  • Spätindikatoren, die dem Konjunkturverlauf hinterherhinken. Dazu zählen unter anderem die Preisentwicklung, die Anzahl der Beschäftigten und Arbeitslosen oder die Höhe der Reallöhne.

Um für einen möglichst ausgeglichenen Konjunkturzyklus zu sorgen, kommen unter anderem Instrumente der Steuer- und Geldpolitik zum Einsatz. Dazu zählt neben der antizyklischen Veränderung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben durch den Staat auch die Erhöhung oder Absendung der Leitzinsen durch die Notenbanken.

Der Kontoauszug gibt dem Kontoinhaber eine Übersicht über die Umsätze eines Bankkontos innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Er zeigt insbesondere alle Einnahmen und Ausgaben (Geldeingänge und Geldausgänge), wie Gutschriften, Überweisungen oder Lastschriften sowie den aktuellen Kontostand an. Einnahmen können beispielsweise das Gehalt sein, das bargeldlos als Gutschrift eingegangen ist, Ausgaben zum Beispiel die Miete, die per Dauerauftrag an den Vermieter überwiesen wird oder die Mobilfunkrechnung, welche per Lastschrift abgebucht wird. Ebenso ist ersichtlich, wie viel Geld bar eingezahlt und abgehoben wurde. Auf einem Kontoauszug sind neben den Umsätzen und dem Kontostand auch weitere Informationen abgebildet, zum Beispiel:

  • die Kontonummer (IBAN) des Kontos
  • der Name der Kontoinhaberin / des Kontoinhabers
  • Datum der Buchungen (Umsätze) mit dem jeweiligen Betrag (in Euro) sowie ergänzende Informationen (zum Beispiel Verwendungszweck)
  • Datum des Auszugs und Uhrzeit 

Der jeweils aktuelle Kontostand (Saldo) ist die Differenz zwischen den Geldeingängen (Gutschriften / Haben-Buchungen) und den Geldausgängen (Belastungen / Soll-Buchungen) eines Kontos. Er ist wichtig, um den Überblick über das Geld zu erhalten, das sich bei Gegenrechnung von Einnahmen und Ausgaben ergibt.

Heute können Kontoauszüge vielfach über das Online-Banking oder wenn vorhanden, über die Banking-App abgerufen, digital archiviert oder ausgedruckt werden. Neben der elektronischen Form ist es möglich, Kontoauszüge am Kontoauszugsdrucker der Bank mithilfe der Bankkarte auszudrucken.

Aus Sicherheitsgründen sollten Kontoinhaber ihre Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren, um gegebenenfalls fehlerhafte Buchungen schnell zu erkennen. Befinden sich unerklärliche Buchungen beziehungsweise Kontobewegungen auf dem Auszug, sollte sofort die Bank zur Klärung kontaktiert werden.

Der regelmäßige Blick in den Kontoauszug erleichtert auch die Kontrolle über das eigene Budget und die Planung der Finanzen.

 

In Deutschland besteht die Kontonummer grundsätzlich aus zehn Ziffern. Sofern diese kürzer ist, stehen gedacht entsprechend viele Nullen davor. Jede natürliche und juristische Person kann bei einem Kreditinstitut ein oder mehrere Bankkonten haben. Jedes Konto hat eine eigene Kontonummer. Durch die Vergabe dieser Kontonummer kann zusammen mit der Bankleitzahl der Zahlungsverkehr einfach, schnell und effizient abgewickelt werden.

Bei einem Kredit (auch Darlehen) wird auf eine begrenzte Zeit Geld gegen Zahlung eines Zinses verliehen. In einem Vertrag wird festgehalten, welchen Betrag der Kreditgeber dem Kreditnehmer zur Verfügung stellt, und alle weiteren Bedingungen der Kreditgewährung definiert. Der Kreditnehmer verpflichtet sich, den Betrag zuzüglich der vereinbarten Zinsen zurückzuzahlen.

Bankkarte zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr, wobei der Betrag in der Regel durch das Kreditinstitut vorfinanziert wird (Ausnahme: Kreditkarte mit vorausbezahltem Guthaben für Jugendliche). Der Kunde wird also erst zu einem späteren Zeitpunkt auf seinem Girokonto belastet. Gängige Anbieter sind die internationalen Kartenorganisationen Mastercard und Visa.

Kreditkarten gibt es als Plastikkarte und zunehmend auch digitale Bankkarte. Letztere ermöglicht ein einfaches, schnelles, sicheres und mobiles Bezahlen mit dem einem NFC-fähigen Smartphone.

Preis oder prozentualer Wert des Nominalbetrags eines Wertpapiers oder einer Devise, der sich gemäß Angebot und Nachfrage an der Börse bildet.

L

Mit der Lastschrift kann ein Zahlungsempfänger (Gläubiger) Gelder vom Konto eines Zahlungspflichtigen (Zahlers) einziehen. Insbesondere bei regelmäßigen Zahlungen wie Telefonrechnung, Zeitungsabonnement oder Miete ist das Lastschriftverfahren praktisch.

Der Einzug einer Forderung im Lastschriftverfahren setzt die Einwilligung des Zahlungspflichtigen (Zahler) mittels Lastschriftmandat voraus.

Dementsprechend gibt es heute folgende Lastschriftverfahren:

Zuvor gab es bis Ende Januar 2016 das Einzugsermächtigungslastschriftverfahren

(Lastschriftmandat ist die Einzugsermächtigung) für ELV (elektronisches Lastschriftverfahren)

Im wirtschaftlichen Sinne ist die Laufzeit der Zeitraum eines Vertrags, an den sich zwei Parteien binden. Sie startet im Allgemeinen mit dem Beginn eines Vertrags und hört mit dem im Vertrag genannten Ende auf. Das kann beispielsweise ein Handyvertrag, ein Abonnement für eine Zeitschrift, aber auch ein Vertrag für eine Geldanlage oder einen Kredit bei einer Bank sein.

Bei Geldanlagen kann die Laufzeit über eine bestimmte Dauer fest vereinbart, beispielsweise mehre Jahre bei einem Sparplan, oder variabel, etwa bei einem Tagesgeldkonto, ohne festen Endzeitpunkt sein.

Ist eine Laufzeit bei der Geldanlage fest vereinbart, kann der Anleger während dieser Zeit nicht auf das angelegte Geld (Kapital) zugreifen. Am Ende der Laufzeit wird das Kapital zusammen mit den Zinsen, die sich während der Laufzeit angesammelt haben, ausgezahlt.

Bei einer variablen Laufzeit wird kein Laufzeitende vereinbart, das Geld ist für den Anleger jederzeit verfügbar. Das ist beispielsweise bei einem Tagesgeldkonto der Fall, bei dem man täglich über sein angelegtes Geld verfügen kann. Allerdings bekommt man dafür in der Regel vergleichsweise weniger Zinsen als zum Bespiel bei einem Sparplan mit einer festen Laufzeit.

Die Laufzeit bei einem Kredit (Darlehen) bedeutet, dass das geliehene Geld bis zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt an die kreditgebende Bank zurückgezahlt werden muss. In der Regel wird für diesen Zeitraum ein Teilbetrag – oder auch Rückzahlungsrate genannt – festgelegt, den der Kreditnehmer monatlich an die Bank als Kreditgeber zurückzahlt. Für das geliehene Geld zahlt der Kreditnehmer zusätzlich Zinsen an die kreditgebende Bank.

Wenn Unternehmen oder Privatpersonen ein neues Auto, einen Rechner oder auch Büroeinrichtungen benötigen, wollen oder können sie diese nicht immer komplett aus Erspartem oder Rücklagen finanzieren. Leasing kann dann eine interessante Möglichkeit sein, die Finanzierung in Raten über einen fremden Dritten − beispielsweise eine Bank − umzusetzen. Mit Leasing können nahezu alle mobilen Objekte, im gewerblichen Bereich auch Immobilien, finanziert werden. Leasing gehört zur Angebotspalette von Kreditinstituten.

Leasing unterscheidet sich insbesondere hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse und der Regelungen zum Vertragsende von anderen Fremdfinanzierungsformen wie beispielsweise dem Kauf über einen Ratenkredit oder Mietkauf. Das Leasingobjekt, etwa ein Auto, das über Leasing finanziert werden soll, befindet sich im juristischem Eigentum der Leasinggesellschaft, dem sogenannten Leasinggeber. Sie überlässt das Leasingobjekt dem Leasingnehmer (also dem Unternehmen oder der Privatperson, die das Objekt finanzieren möchte) zur Nutzung gegen einen vorab festgelegten monatlichen Betrag, der sogenannten Leasingrate.

Leasing ist daher oft dann interessant, wenn eher die Nutzung als das Eigentum eines Objekts im Vordergrund steht, beispielsweise, weil es technisch schnell veraltet. Sowohl im privaten wie auch im gewerblichen Bereich werden deswegen PKW besonders häufig geleast. Die speziellen Eigentumsverhältnisse beim Leasing haben für Unternehmen neben steuerlichen auch bilanzielle Auswirkungen. So wird das Objekt nicht in der Bilanz des Leasingnehmers ausgewiesen, sondern beim Leasinggeber (nach Handelsgesetzbuch HGB), also der Leasinggesellschaft, da sie Eigentümerin ist.

Wenn der Leasingvertrag endet, können unterschiedliche Szenarien eintreten. Üblicherweise wird das Leasingobjekt an die Leasinggesellschaft zurückgegeben, es sei denn, es wurde ein sogenanntes „Andienungsrecht“ vereinbart. Dieses ermöglicht dem Leasinggeber, den Leasingnehmer nach Vertragsende zum Kauf zu verpflichten. Alternativ gibt es auch Vertragskonstellationen, die eine Vertragsverlängerung oder Kaufoption durch den Leasingnehmer vorsehen.

Leitzinsen sind festgelegte Zinssätze, zu denen sich die Geschäftsbanken bei der Zentralbank (Notenbank) Liquidität beschaffen können. Dabei leihen sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank einen bestimmten Geldbetrag. Für das bezogene Notenbankgeld müssen die Geschäftsbanken bei der Zentralbank Sicherheiten hinterlegen. Bei diesen Sicherheiten handelt es sich in der Regel um Wertpapiere, die von der Notenbank je nach ihrem Ausfallrisiko mit Wertabschlägen versehen werden.

Leitzinsen sind ein zentrales, klassisches Instrument der Geldpolitik der Notenbanken, um für Stabilität des Preisniveaus und des Geldwerts zu sorgen. Leitzinsänderungen wirken sich dabei auf die Zinsverhältnisse am Geldmarkt aus. Über den Leitzins beeinflussen Notenbanken somit auch die Konjunktur einer Volkswirtschaft.

Senkt die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise die Leitzinsen, geht in der Regel auch das allgemeine Zinsniveau zurück. Investitionen werden durch niedrigere Kreditzinsen begünstigt, Geld dagegen im Zuge niedriger Einlagenzinsen lieber ausgegeben als gespart. Dadurch steigt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und die Konjunktur gewinnt an Fahrt. In dieser Gemengelage können sich auch die Verbraucherpreise dynamischer entwickeln.

Hebt die EZB die Leitzinsen hingegen an, sorgt sie für eine Verteuerung des Geldes. Die Geldmenge wird knapper. Die Spartätigkeit von Bürgern, Staaten und Unternehmen wird durch höhere Einlagenzinsen motiviert, während das Zinsniveau für Kredite steigen kann und Investitionen sinken. Die Konjunktur und mit ihr die Preisdynamik werden gedämpft. Damit kann diese geldpolitische Maßnahme auch einer drohenden Inflation entgegenwirken.

Eigenschaft eines Vermögenswerts, rasch in flüssige Mittel, zum Beispiel Bargeld, umgewandelt werden zu können.

M

Im Maastricht-Vertrag von 1992 wurden von den EU-Mitgliedsstaaten Kriterien für den Beitritt eines Landes zur Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und zur Einführung des Euro festgelegt. Diese Anforderungen heißen EU-Konvergenzkriterien, bekannt auch als Maastricht-Kriterien. Sie sind im Vertag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV oder AEU-Vertrag) festgehalten. Diese sind:

  • stabiles Preisniveau: Die Inflationsrate darf maximal um 1,5 Prozentpunkte höher als die durchschnittliche Inflationsrate der drei preisstabilsten Mitgliedsstaaten des Vorjahres sein.
     
  • stabile Wechselkurse: Das Land, welches der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) beitreten möchte, muss mindestens zwei Jahre am sogenannten Wechselkursmechanismus II teilgenommen haben. Hierbei darf die Währung nicht nur in einer bestimmten Wechselkursbreite (meist nicht mehr als 15 Prozent) vom Eurokurs abweichen ¯ sie darf auch nicht von sich aus abgewertet werden. Bei größeren Abweichungen muss die Zentralbank des betreffenden Landes geld- und fiskalpolitische Maßnahmen ergreifen.
     
  • stabile langfristige Zinssätze: Der Nominalzins der langfristigen Staatsschuldverschreibungen oder vergleichbaren Wertpapieren darf maximal zwei Prozentpunkte höher als der durchschnittliche Zinssatz der drei preisstabilsten Länder des Vorjahres sein.
     
  • Obergrenzen für das öffentliche Defizit und den öffentlichen Schuldenstand: Das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit darf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten und der Schuldenstand darf maximal 60 Prozent des BIP ausmachen.

Die Erfüllung der Konvergenzkriterien wird anhand von Berichten der Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) überprüft. Alle vier Konvergenzkriterien müssen nur beim Eintritt in die dritte Phase der WWU erfüllt werden. Um Stabilität und Wachstum jedoch zu garantieren, gelten für die EU-Mitgliedsländer die Kriterien „öffentliches Defizit“ und „öffentlicher Schuldenstand“ auch über den Euro-Eintritt hinaus. Diese sind im sogenannten „Stabilitäts- und Wachstumspakt“ festgelegt und schreiben in wirtschaftlich normalen Zeiten vor, dass deren Mitglieder einen annähernd ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen müssen. Dies bedeutet:

  • eine Neuverschuldung von maximal drei Prozent des BIP,
     
  • eine Staatsverschuldung von unter 60 Prozent des BIP.

Vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten soll dies helfen, den Spielraum zur Stabilisierung der Wirtschaft durch Erhöhung der Staatsausgaben sicherzustellen.

 

Das magische Dreieck bezeichnet die bei einer Geldanlage miteinander konkurrierenden Ziele Rentabilität, Sicherheit und Liquidität (Verfügbarkeit). Die drei Ziele werden durch die Eckpunkte des Dreiecks dargestellt.

Dabei beschreibt die Rentabilität die Höhe des Wertzuwachses, der Rendite, die mit der Kapitalanlage erzielt werden kann. Die Liquidität (Verfügbarkeit) einer Geldanlage definiert, ob und wie schnell ein bestimmter investierter Geldbetrag wieder verfügbar ist, also zum Beispiel in Bargeld umgewandelt werden kann. Die Sicherheit beschreibt, wie hoch das Risiko bei einer Geldanlage ist, Kapital zu verlieren. Dabei kann „sicher“ bedeuten, dass der Wert einer Geldanlage keinen Kursschwankungen unterliegt, da der angelegte Betrag am Ende der Laufzeit in voller Höhe wieder zurückfließt oder dass aufgrund fester Zinssätze Planungssicherheit besteht.

Da es keine Anlageform gibt, die alle drei Kriterien gleichzeitig in jeweils maximaler Ausprägung erfüllt, spricht man auch vom magischen Dreieck. Denn die Zunahme einer Eigenschaft ist in der Regel mit der Abnahme einer anderen Eigenschaft verbunden. So besteht beispielsweise zwischen Sicherheit und Rentabilität ein Zielkonflikt. Höhere Renditen sind meist auch mit höheren Risiken verbunden - und umgekehrt. Auch die Kriterien Rentabilität und Liquidität stehen sich bei vielen Geldanlagen gegenüber. Geldanlagen mit einer höheren Rendite sind meist langfristig gebunden und damit weniger liquide. Meist geht die Chance auf eine hohe Rendite mit einer geringeren Sicherheit und/oder einer geringeren Liquidität einher.

Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „mercatura“ ab, was übersetzt so viel wie „Handel“ bedeutet. Ein Markt ist der reale oder virtuelle Ort, an dem sich Angebot und Nachfrage zum Zweck des Tausches von Gütern gegen Geld oder Güter gegen Güter treffen und so Preise gebildet werden. Ist das Angebot an einem Gut größer als die Nachfrage, so wird dies als Käufermarkt bezeichnet. Ist dagegen das Angebot kleiner als die Nachfrage, handelt es sich um einen Verkäufermarkt. Ein Markt erfüllt folgende zentrale Funktionen:

  • Preisbildungsfunktion,
  • Versorgungsfunktion,
  • Koordinationsfunktion,
  • Verteilungsfunktion.

Damit ein Markt entstehen kann, sind unter anderem Anbieter und Nachfrager sowie die Tauschgüter und Tauschmittel wie zum Beispiel Geld oder ein anderes Gut nötig. Wirtschaftstheoretisch können Märkte unterschiedlich eingeteilt werden:

  • nach Markttypen in vollkommene und unvollkommene Märkte.
  • nach Marktformen in beispielsweise Monopol, Oligopol oder Polypol.
  • nach Marktzugang in Märkte mit unbeschränktem oder beschränktem Zugang sowie geschlossene Märkte.
  • nach dem Tauschgegenstand, der auf dem betreffenden Markt gehandelt wird, in Gütermarkt und Faktormarkt.

bezeichnet eine Steuer auf den Mehrwert, der beim Verkauf von Dienstleistungen und Waren entsteht. Die Abkürzung ist „MwSt.“. Oft wird sie auch Umsatzsteuer genannt. Die gesetzlichen Vorschriften zur Mehrwertsteuer finden sich im Umsatzsteuergesetz (UStG).

Die Mehrwertsteuer wird als Verbrauchs- oder Verkehrssteuer bezeichnet und bildet in der Bundesrepublik Deutschland eine der wichtigsten Steuereinnahmequellen. Sie wird bei jeder gewerblichen Leistung zwischen Unternehmern und bei Leistungen an den Endkunden auf den jeweiligen Waren- oder Dienstleistungswert erhoben und ist vom Käufer / Leistungsempfänger zu entrichten und wird vom leistenden Unternehmer ans Finanzamt abgeführt. Ein Zwischenkäufer, der das Produkt oder die Dienstleistung weiter verkauft, kann den von ihm gezahlten Umsatzsteuerbetrag (die sogenannte Vorsteuer) auf seine Umsatzsteuerschuld beim Finanzamt anrechnen lassen oder, wenn der Betrag die Umsatzsteuerschuld übersteigt, erstatten lassen.

Die Mehrwertsteuer wird somit immer vom Endverbraucher getragen, denn er kann sie nicht absetzen, verrechnen und somit auch nicht weiterleiten. Er ist damit der Kostenträger, der keinen zusätzlichen Wert generiert, sondern der das entsprechende Produkt oder die Dienstleistung nutzt oder verbraucht. Als zusätzliche Kosten für diesen Verbrauch trägt er deshalb die Mehrwertsteuer in entsprechender Höhe auf den Nettopreis der Ware oder Dienstleistung.

Die Höhe der Mehrwertsteuer

Die Höhe der Mehrwertsteuer ist innerhalb der Europäischen Union von Land zu Land unterschiedlich, beträgt im Normalsatz aber mindestens 15 Prozent. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es drei Mehrwertsteuersätze:

  • der normale Steuersatz von derzeit 19 Prozent,
  • der ermäßigte Steuersatz von derzeit 7 Prozent. Er gilt unter anderem für Waren und Dienstleistungen, die zum Grundbedarf gehören. Dazu zählen vor allem alltägliche Lebensmittel aber beispielsweise auch Bücher, Hotelübernachtungen, Take-Away-Speisen oder Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr und Fernverkehr der Bundesbahn.
  • Seit 1. Januar 2023 gibt es auch den so genannten Nullsteuersatz. Dieser gilt nur für die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen auf privaten oder öffentlichen Gebäuden, wenn die Bruttoleistung höchstens 30 Kilowatt beträgt.

Auf einige Waren oder Dienstleistungen wird keine Mehrwertsteuer erhoben (Steuerbefreiung). Hierzu zählen unter anderem die Anmietung von Wohnraum, die meisten Bank- und Finanzdienstleistungen, zahlreiche medizinische und pflegerische Leistungen von Krankenhäusern, Altenheimen und selbstständigen Dienstleistern, wissenschaftliche Leistungen und Veranstaltungen oder einige Umsätze von Schulen und Bildungsträgern sowie selbstständigen Dozenten, die für solche Einrichtungen arbeiten.

Zeitlich befristete Senkung der Mehrwertsteuer im Zuge der Corona-Pandemie

Für vor dem 1. Januar 2024 erbrachte Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen gilt der ermäßigte Steuersatz von derzeit 7 Prozent. Vor dem 1. Juli 2020 war der normale Steuersatz gültig. Davon ausgenommen ist jedoch die Abgabe von Getränken. Für sie gilt weiter der normale Steuersatz von 19 Prozent.

Die Mindestreserve verpflichtet die Banken, ein bestimmtes Mindestguthaben in der Zentralbank zu halten. Die Höhe der Mindestreserve ergibt sich durch die Anwendung des Mindestreservesatzes (2 Prozent im Eurosystem) auf Kundeneinlagen der Banken.

Fonds, bei dem das Kapital in verschiedene Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien, Rentenpapiere, Edelmetalle oder Immobilien gleichzeitig angelegt wird. Das Mischverhältnis ist dabei von der Fondsstrategie abhängig.

Die Mitgliedschaft ist das Fundament der genossenschaftlichen Unternehmensverfassung. Folgende Elemente bilden die drei Dimensionen der Mitgliedschaft: Miteigentümer, Kapitalgeber und Gewinnbeteiligte. Als Miteigentümer sind die Mitglieder Kapitalgeber und gleichzeitig Gewinnbeteiligte. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe seiner Kapitalbeteiligung eine Stimme in den Genossenschaftsversammlungen. Als Kunden steht ihnen das Produkt- und Leistungsspektrum ihrer Bank zur Verfügung. Mehr als die Hälfte der circa 30 Millionen Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken sind auch Mitglied ihrer Bank.

(siehe auch Genossenschaftsbank)

Als mobiles Bezahlen werden Bezahlvorgänge bezeichnet, bei denen mobile Geräte wie Smartphones, Tablet-PCs oder andere so genannte Wearables, zum Beispiel auch Uhren mit mobilen Funktionen, als Bezahlmedium zum Einsatz kommen. Als synonyme Begriffe für mobiles Bezahlen werden auch Mobile Payment, M-Payment oder Handy-Zahlungen verwendet.

Bei mobilen Bezahlformen kommen üblicherweise die bekannten klassischen Bezahlinstrumente zum Zuge wie die Kartenzahlung, Überweisung oder Lastschrift. Nur sind diese in die neue digitale Bezahlumgebung anders eingebunden und werden von den Nutzern so kaum als solche wahrgenommen, da sie eher unmerklich im Hintergrund ablaufen. Dabei werden natürlich wie üblich alle Bezahlvorgänge in der individuellen Kontoübersicht des Girokontos oder der Kreditkartenabrechnung des Bankkunden erfasst und sind jederzeit einsehbar.


Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone

Beim mobilen Bezahlen wird die girocard und Kreditkarte in digitaler Form gesichert auf dem Smartphone hinterlegt. Zur Nutzung lädt man die digitale Bankkarte über seine Banking-App oder die Bezahl-App auf sein Smartphone. Nach der Aktivierung der NFC-Antenne am Smartphone kann dann einfach, sicher und schnell mobil bezahlt werden.

Der Bezahlvorgang an der Kasse erfolgt genau wie bei kontaktlosen Zahlungen mit der physischen Bankkarte, indem man die Rückseite seines Smartphones vor das Bezahlterminal hält. Genau wir beim kontaktlosen Bezahlen mit der physischen girocard ist eine PIN-Eingabe nur bei Zahlungen über 25 Euro regelmäßig erforderlich. Ende März 2020 stellte die Deutsche Kreditwirtschaft in Aussicht, dass dieser Betrag künftig auf 50 Euro pro Transaktion angehoben werden wird.

Die Übertragung der für den Bezahlvorgang nötigen Daten erfolgt gesichert über den internationalen Übertragungsstandard Near Field Communication (NFC), einem international anerkannten Standard zum kontaktlosen Austausch von Daten.

Nicht-kartenbasierte Verfahren verwenden meist statt des NFC-Standards zwei- oder dreidimensionale Barcodes, die an der Kasse gescannt werden, um die Transaktionsdaten vom Smartphone an das Kassensystem zu übermitteln.


Mobiles Bezahlen als Person-to-Person-Lösung

Während beim mobilen Bezahlen im stationären Handel wie oben geschildert Zahlungspflichtiger und Zahlungsempfänger (also Kassierer und Kunde) sich an einem Ort befinden und die Zahlung über das Bezahlterminal kontaktlos und digital vollziehen, gibt es auch eine weitere Form des mobilen Bezahlens: Hier können Zahlender und Empfänger in räumlicher Distanz zueinander sein. Das ist bei so genannten Person-to-Person-Bezahlverfahren der Fall, bei dem sich Privatpersonen untereinander Geld per Smartphone zusenden. Statt „Person-to-Person“-Bezahlverfahren kann man synonym auch von „Peer-to-Peer“- oder „P2P“-Bezahlverfahren sprechen.

Ein Beispiel für ein solches P2P-Bezahlverfahren ist Kwitt, an das sich alle Kreditinstitute anschließen können. Aktuell wird es insbesondere von Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen angeboten, auch einige Privatbanken sind dabei. Wer bei der teilnehmenden Bank Onlinebanking-Kunde ist und seine Banking App installiert hat, kann den Bezahlservice über sein Smartphone nutzen. Es muss lediglich der Kwitt-Dienst in der App aktiviert werden. Der Verlauf beim Kwitt-Verfahren ist mit einem sms-Versand vergleichbar und einfach: Statt der direkten IBAN-Eingabe wird der Empfänger in der Kontaktliste des Smartphones angeklickt, der Betrag erfasst und der Senden-Button aktiviert, und damit ist der Bezahlvorgang schon fertig. Optional kann die Zahlung um eine Chatnachricht oder ein Foto im Stil eines Messengerdienstes ergänzt werden. Bei Beträgen unter 30 Euro erfolgen Zahlungen in der Regel ohne TAN-Eingabe. Bankkunden können zudem ihre Kontakte via App zur Teilnahme am Kwitt-Verfahren einladen.

Auch über die App des kreditwirtschaftlichen Bezahlverfahrens paydirekt kann in der Variante P2P per Smartphone von Person zu Person übertragen werden. Hierfür muss die paydirekt-App installiert, die Funktion "Geld senden" freigeschaltet und der Zugriff auf die Telefonbuchkontakte gestattet sein. Grundsätzlich kann an jede Person mit einer gültigen E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer Geld gesendet werden. Die Eingabe von IBAN oder TAN ist nicht erforderlich. Der Empfänger muss auch kein paydirekt-Konto besitzen.

Ein Monopol bezeichnet eine Marktform, in der für ein ökonomisches Gut nur ein Anbieter oder ein Nachfrager existiert. Der Monopolist ist als Alleinanbieter konkurrenzlos und damit in der Lage, entweder die Absatzmenge festzulegen oder die Preise zu bestimmen. Es gibt verschiedene Arten von Monopolen:

  • Angebotsmonopol: ein Anbieter steht vielen Nachfragern gegenüber,
  • beschränktes Monopol: ein Anbieter steht wenigen Nachfragern gegenüber,
  • bilaterales Monopol: ein Anbieter steht einem Nachfrager gegenüber,
  • Monopson: ein Nachfrager steht vielen Anbietern gegenüber.

Weitere Marktformen sind das Oligopol und das Polypol.

Mit dem Münzregal ist das hoheitliche Recht, Münzen zu prägen und zu gestalten gemeint. Das Münzregal für die Euro-Münzen liegt bei den jeweiligen Finanzministerien der Euro-Staaten. In Deutschland hat deshalb der Bund, vertreten durch das Bundesministerium der Finanzen, das alleinige Recht, Münzen auszugeben. Jedoch ist die Ausgabe von der Europäischen Zentralbank (EZB) zu genehmigen. In Umlauf gebracht werden die Euro-Münzen in Deutschland – ebenso wie die Euro-Banknoten – von der Deutschen Bundesbank. Sind die Materialkosten und Kosten für die Herstellung der Münzen (Stoffwert) geringer als ihr Nennwert, dann entsteht ein Münzgewinn, der in den Bundeshaushalt eingeht.

N

Bezeichnung für die Absicht, etwas zu erwerben. Die Nachfrage wird von Kriterien wie der Bedürfnisstruktur, dem Nutzen, dem Einkommen des Haushalts oder den Güterpreisen beeinflusst. Bei steigenden Preisen fällt normalerweise die Nachfrage. Sinkt das Einkommen, sinkt im Allgemeinen auch die Nachfrage.

Nachhaltige Finanzen (Sustainable Finance) verfolgen einen langfristigen Investitions- und Finanzierungsansatz. Finanzmarktakteure berücksichtigen dabei bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte bei ihren Entscheidungen, und zwar nach festgeschriebenen Kriterien, den sogenannten ESG-Faktoren („Environment“, „Social“, „Governance“). Neben einer finanziellen Rendite versucht man mit nachhaltigen Finanzen, auch eine gesellschaftliche und ökologische Rendite zu generieren. Nachhaltige Geldanlagen ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit also um ökologische, soziale und ethische Aspekte.

Die Europäische Kommission arbeitet an der Einführung eines EU-weiten einheitlichen Klassifikationssystems zur Festlegung der wirtschaftlichen Tätigkeiten, die als nachhaltig eingestuft werden („Taxonomie“). Hiermit sollen Investitionen in grüne und nachhaltige Projekte gefördert werden. Die im Juni 2020 beschlossene EU-Taxonomie-Verordnung konzentriert sich zunächst auf die ökologische Nachhaltigkeit einer wirtschaftlichen Tätigkeit.

Immer mehr Finanzprodukte beinhalten inzwischen Nachhaltigkeit. Für Privatanleger stehen beispielsweise verschiedene Finanzprodukte wie Aktienfonds, Mischfonds oder Rentenfonds zur Wahl, bei denen das angelegte Kapital in Unternehmen investiert wird, die nachhaltig handeln und wirtschaften. Siehe auch Finanzbegriff „nachhaltige Fonds“.

 

Fonds, bei dem das Kapital als Aktien-, Renten-, oder Mischfonds in Unternehmen investiert wird, die nachhaltig, also ethisch, sozial sowie ökologisch verantwortungsvoll, handeln und wirtschaften.

Bei der Auswahl der Anlagen für diese Fonds werden die sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social und Governance) in der Bewertung stark gewichtet. Unternehmen, die diesen Wertvorstellungen nicht entsprechen, werden vom Anlageprozess ausgeschlossen. Bislang definierte jede Fondsgesellschaft den Begriff Nachhaltigkeit unterschiedlich, inzwischen findet europaweit aber eine Vereinheitlichung von Nachhaltigkeitskriterien im Finanzmarkt statt. Der zugrundeliegende europaweite Kriterienkatalog, die so genannte Taxonomie, wird derzeit von der Politik gemeinsam mit Marktteilnehmern konkretisiert.

Der Begriff Nachhaltigkeit umgibt uns in vielen Lebensbereichen. Nachhaltigkeit meint eine bestimmte Art und Weise des Handelns: Wer nachhaltig handelt, geht mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen achtsam und schonend um, damit sie langfristig erhalten bleiben und ihr Bestand sich wieder erneuern kann.

Entstanden ist die Idee der Nachhaltigkeit bereits im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft. Auch hier ging es um den umweltschonenden und vorausschauenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Das Prinzip: „Fälle nicht mehr Holz, als nachwachsen kann“.

Im Lauf der Zeit wurde Nachhaltigkeit über die rein ökologische Definition hinaus immer weiter gefasst. Eine Gesellschaft muss sich so entwickeln, dass sie nicht nur die Bedürfnisse der jetzigen Generation befriedigt, sondern auch die Lebensgrundlage der zukünftigen Generationen sichert.

Ein Meilenstein ist die „Agenda 21“, das Abschlussdokument der Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro. Dies ist der erste internationale von 172 Staaten unterzeichnete Vertrag mit Leitlinien zur Nachhaltigkeit. Als Weiterentwicklung der Agenda 21 wurde 2015 von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die „Agenda 2030“ verabschiedet. Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung auf nationaler und globaler Ebene gesetzt (Sustainable Development Goals: SDGs).

Dem Bild eines Dreiecks folgend werden heute beim Begriff Nachhaltigkeit also ökologische, ökonomische und soziale Elemente betrachtet: Bei der ökologischen Nachhaltigkeit soll die Vielfalt der Schöpfung mit den natürlichen Lebensgrundlagen für uns und kommende Generationen bewahrt werden. Ressourcen sind nur in dem Ausmaß zu konsumieren, wie die Regeneration der Natur es erlaubt. Mit der ökonomischen Nachhaltigkeit soll eine leistungsfähige Wirtschaft, die nachfolgenden Generationen keine Probleme hinterlässt, gewährleistet werden. Die soziale Nachhaltigkeit will gleiche Chancen, Wohlstand, Bildung und Kultur für alle gewährleisten.

Auch im Bereich der Finanzen nimmt Nachhaltigkeit eine immer größere Bedeutung ein, und zwar unter dem Fachbegriff „nachhaltige Finanzen“.

 

Zeigt, welchen nominellen Wert ein Zahlungsmittel oder Wertpapier hat. Beispiel: Ein Unternehmen gibt eine Aktie im Nennwert von 50 Euro aus. Diese hat an der Börse am Tag X einen Kurswert von 60 Euro.

ist der Preis für eine Ware oder eine Dienstleistung ohne die Mehrwertsteuer.

Unter einer Neuemission versteht man das erstmalige Angebot an Interessenten zum Kauf.

NFC ist die Abkürzung für „Near Field Communication“, einem international anerkannten Standard zum kontaktlosen Austausch von Daten, der im Bereich des bargeldlosen kontaktlosen Bezahlens mit der Bankkarte oder dem Smartphone zunehmend Anwendung findet. Die Datenübertragung erfolgt dabei draht- und berührungslos. Aktuell gibt es zwei zentrale Entwicklungen:

Kontaktloses Bezahlen mit der girocard:

Hier wird die mit der Kontaktlosfunktion ausgestattete girocard im Abstand von wenigen Zentimetern an das Bezahlterminal an der Kasse gehalten. Die Karte muss also nicht mehr ins Gerät gesteckt werden. Je nach Art des Bezahlterminales zeigt dann ein akustisches oder optisches Signal, dass alle Daten vollständig erfasst sind und die Transaktion autorisiert wurde. Zahlungen bis 25 Euro erfordern in der Regel keine Eingabe der PIN. Hier dauert der Bezahlvorgang weniger als eine Sekunde. Neben der girocard ermöglichen auch Kreditkarten immer häufiger das kontaktlose Bezahlen.

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone:

Für das mobile Bezahlen wird die girocard oder Kreditkarte sicher hinterlegt. Für die Anwendung lädt der Nutzer die digitalen Bankkarten über seine Banking-App auf sein Smartphone. Der Bezahlvorgang am Terminal erfolgt genau wie bei der girocard kontaktlos, indem man sein Smartphone vor das Bezahlterminal hält. Die Abrechnung aller kontaktlosen Transaktionen erfolgt wie gewohnt über das eigene Girokonto. Wichtig bei allen Neuerungen des bargeldlosen Bezahlens ist der Deutschen Kreditwirtschaft das bewährt hohe Niveau an Sicherheit und Datenschutz.

O

Als Oligopol bezeichnet man eine Marktform, bei der viele Nachfrager nach einem Gut auf wenige Anbieter für das betreffende Gut treffen (Angebotsoligopol). Weitere Arten eines Oligopols sind:
 

  • Oligopson – wenige Nachfrager stehen vielen Anbietern gegenüber,
     
  • bilaterales oder zweiseitiges Oligopol – wenige Anbieter stehen wenigen Nachfragern gegenüber,
     
  • Dyopol oder Duopol – ist ein Oligopol mit mehreren Nachfragern, aber genau zwei Anbietern.
     

Bei der Marktform des Oligopols haben wenige Anbieter die Marktmacht inne. Diese müssen zur Festlegung ihrer Preise, Produktionsmengen und Güterqualitäten sowohl die Reaktion der Nachfrager als auch die Reaktion ihrer Konkurrenten berücksichtigen. Weitere Marktformen sind das Monopol und das Polypol.

Auftrag zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge von Handelsobjekten am Kassa- oder Terminmarkt. Die Order erteilt der Investor bei einer Bank oder einem Finanzdienstleister.

P

„per annum“ ist die lateinische Bezeichnung für den Ausdruck „pro Jahr“. Meist wird dafür auch die Abkürzung „p. a.“ benutzt. Die Höhe der Zinssätze von Geldanlagen und Krediten wird meist „per annum“ angegeben, um exakt anzuzeigen, für welchen Zeitraum der aufgeführte Zinssatz gilt. So sind verschiedene Zinssätze auch leichter vergleichbar.

In einen Performance-Index gehen die Dividendenzahlungen der in ihm enthaltenen Unternehmen ein. Damit gibt dieser Auskunft über die vollständige Wertentwicklung eines Portfolios. Ein Beispiel für einen Performance-Index ist der DAX.

Persönliche Identifikationsnummer: Durch ihre Eingabe autorisiert der Kunde bei einem System wie electronic cash/girocard seine Zahlung.

Das Polypol ist eine Marktform, die sich durch viele Anbieter und viele Nachfrager auszeichnet. Es wird auch als Modell der vollständigen Konkurrenz bezeichnet, bei der es keinerlei Kooperationen oder Zusammenschlüsse der einzelnen Marktteilnehmer gibt, sodass diese auch über keine bedeutsame Marktmacht verfügen. Im Gegensatz zum Monopol und Oligopol werden die Preise auf einem polypolistischen Markt nicht von einem einzelnen oder von einigen wenigen Marktteilnehmern einseitig festgelegt, sondern durch das freie Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.

Meint im Finanzwesen "Gesamtheit eines Vermögens".

Tausch- oder Gegenwert für Waren, Dienstleistungen oder Wirtschaftsgüter - in Geldeinheiten ausgedrückt.

Ein Preisindex gibt an, wie sich das durchschnittliche Preisniveau in einem bestimmten Zeitraum in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft verändert hat. Er dient insbesondere zur Messung und Analyse der Geldwertstabilität und ermöglicht Aussagen über die Entwicklung der Kaufkraft privater Haushalte.

Bei wirtschaftspolitischen Maßnahmen oder Tarifverhandlungen mit den Sozialpartnern gibt der Preisindex eine Orientierungsgröße. Ebenso ist er bei einigen Rechtsgeschäften, zum Beispiel Miet- und Pachtverträgen oder Finanzierungsverträgen mit Wertsicherungsklauseln wichtig, um den Wertverlust des Geldes berücksichtigen zu können.

Der bekannteste Preisindex in Deutschland ist der Verbraucherpreisindex (VPI). Er wird monatlich vom Statistischen Bundesamt errechnet. Der VPI misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen eines sogenannten Warenkorbs, der zwei Ebenen berücksichtigt. Die obere Ebene umfasst rund 650 Güterarten – das sind beispielsweise Salz ebenso wie die Konzertkarte, die Kosten für das Mobiltelefon, die Taxifahrt, das Sommerkleid, die Pauschalreise oder die Windeln. Sie fließen in einer bestimmten Gewichtung (Wägungsanteil) in den Gesamtindex ein. Auf dieser Ebene bleibt der Warenkorb über fünf Jahre konstant. Dem Warenkorb der oberen Ebene werden für die Preismessung dann auf der unteren Ebene konkrete Einzelprodukte zugeordnet, zum Beispiel 500 Gramm Jodsalz. Auf dieser unteren Ebene wird der Warenkorb laufend angepasst, da Güter hinzukommen, wegfallen oder die sich beispielsweise Verpackungsgrößen ändern. Mehr als 300.000 Einzelpreise werden für den Warenkorb auf unterer Ebene erhoben.

Berechnet wird der VPI schließlich nach dem Laspeyres-Konzept (Étienne Laspeyres war ein deutscher Ökonom und Statistiker). Im Rahmen der Berechnung werden nach Güterart, Geschäftstyp und Bundesland gewichtete Preisindizes zu einer zentralen Ziffer zusammengefasst.

Die Veränderung des VPI im Vergleich zum Vorjahresmonat oder auch zum Vorjahr wird als Inflationsrate oder auch Teuerungsrate bezeichnet. Steigt das allgemeine Preisniveau über einen längeren Zeitraum deutlich, wird von einer Inflation gesprochen, bei einem anhaltenden Rückgang von Deflation.

Im Euroraum macht der sogenannte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) die Inflationsmessung der einzelnen Länder vergleichbar. „Harmonisiert“ bedeutet, dass alle Länder der Europäischen Union dieselbe Methode anwenden.

Das Preisniveau ist der Durchschnitt aller Preise für Waren und Dienstleistungen. Ein deutlicher, anhaltendender und breit angelegter Anstieg des allgemeinen Preisniveaus ist eine Inflation. Hier sinkt der Wert, die Kaufkraft des Geldes, da man für eine Geldeinheit weniger Waren oder Dienstleistungen erhält als zuvor.

Ein Rückgang des Preisniveaus wird als Deflation bezeichnet. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass das Preisniveau eines breiten Bündels von Waren und Dienstleistungen langfristig und deutlich sinkt. Damit steigt gleichzeitig die Kaufkraft des Geldes.

Für ein stabiles Preisniveau im Euroraum zu sorgen, ist die vorrangige Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Als Indikator dient ihr dabei unter anderem der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI). Ein stabiles Preisniveau ist aus Sicht der EZB dann erreicht, wenn die jährliche Teuerungsrate leicht unter zwei Prozent bleibt. Die EZB kann aber nur indirekt auf das Preisniveau Einfluss nehmen. So zum Beispiel über die Festlegung der Zinssätze, zu denen sich Banken bei ihr Geld leihen oder anlegen (Leitzins).

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Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist einer der Gründerväter der Genossenschaftsbanken. Er wurde am 30. März 1818 in Hamm im Westerwald geboren.

Nach einer Ingenieurausbildung in der preußischen Armee wurde der junge Raiffeisen ab 1845 Bürgermeister verschiedener Gemeinden im Westerwald. Im Jahr 1846 gründete er in Weyerbusch den "Verein für Selbstbeschaffung von Brod und Früchten". In einem von ihm errichteten Backhaus wurde Brot gebacken und an die Bedürftigen verteilt.

1862 entstand in Anhausen die erste nicht karitative, auf Selbsthilfe beruhende landwirtschaftliche Genossenschaft mit Kreditgeschäft. Für den Geldausgleich der kleinen Dorfkassen gründete Raiffeisen erste Zentralkassen. 1877 schuf er den ersten Spitzenverband für die ländlichen Genossenschaften.

Kreditgenossenschaften (Spar- und Darlehensvereine), deren Anfänge auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurückgehen und die einen ländlichen Ursprung haben. Sie sind seit 1972 mit den Volksbanken in einem gemeinsamen Spitzenverband - dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) - organisiert. Raiffeisenbanken sind heute genauso wie die Volksbanken Universalbanken.

Wer für größere Anschaffungen Geld braucht, kann von der Bank einen Ratenkredit erhalten. Hier werden eine bestimmte Kreditsumme, ein fester Zinssatz und eine monatliche Rückzahlungsrate vereinbart. Ein Ratenkredit läuft in der Regel über maximal 84 Monate.

Wer ein Grundstück, eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchte, kann einen Realkredit (Immobilienkredit) bekommen. Ein bestimmtes Eigenkapital muss vorhanden sein; den übrigen Teil der Kaufsumme finanziert die Bank durch Vergabe des Realkredits. Als Sicherheit dient die gekaufte Immobilie. Realkredite können über lange Zeiträume, zum Teil Jahrzehnte, zurückgezahlt werden.

Tatsächlicher Jahresertrag (Laufzeitjahr) einer Kapitalanlage - in Prozent des eingesetzten Kapitals ausgedrückt.

Als Renminbi wird offiziell die Währung der Volksrepublik China bezeichnet. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie „Volkswährung“. Das Währungssymbol ist wie beim japanischen Yen ¥. Um eine bestimmte Summe oder einen Geldbetrag wie den Preis für ein Lebensmittel oder eine Dienstleistung zu beziffern, wird hingegen der Begriff Yuan verwendet. Gemeint ist hier also eine konkrete Einheit der Währung. Ein Yuan entspricht dabei 10 Jiao beziehungsweise 100 Fen. Bis 1949 war Yuan auch die offizielle Bezeichnung der chinesischen Währung und wurde mit dem Ausrufen der Volksrepublik China durch den Renminbi abgelöst.

Schuldverschreibungen, die das Recht auf Rückzahlung des Nennwerts zuzüglich einer Verzinsung verbriefen. Renten, auch Anleihen genannt, werden von der öffentlichen Hand, von Kreditinstituten oder Unternehmen ausgegeben und über Banken verkauft. Sie dienen dem Emittenten zur langfristigen Finanzierung durch Fremdkapital.

Investmentfonds, die unterschiedliche verzinsliche Wertpapiere enthalten. Im Regelfall ohne feste Laufzeit, sind diese jedoch auch mit zeitlich begrenzter Laufzeit zu erwerben.

Zur Wahrung der Stabilität und des Wohlstandes eines Landes ist unter anderem ein stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum notwendig. Wächst eine Wirtschaft über einen bestimmten Zeitraum nicht, sondern schrumpft sie, befindet sich ein Land im Abschwung. Häufig ist dann von „Rezession“ die Rede. Aus dem lateinischen „recessio“ stammend, bedeutet der Begriff im Deutschen das Zurückgehen beziehungsweise Rückgang. Typisches Kennzeichen einer Rezession ist zum Beispiel, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurückgeht.

Weitere Merkmale für eine Rezession sind:

  • Produktionsstätten werden stillgelegt, da die Nachfrage sinkt.
  • Sinkende Aufträge führen zu überfüllten Lagerbeständen.
  • Bleiben Umsätze aus, werden weniger oder keine Investitionen getätigt.
  • Arbeitsverträge werden nicht verlängert oder gekündigt.
  • Mehr Kündigungen oder wenige Neubesetzungen von Stellen führen zu steigender Arbeitslosigkeit.
  • Private Haushalte haben weniger Geld und geben deshalb weniger aus.
  • Aus Angst vor schlechteren Zeiten wird vermehrt gespart.
  • Börsenkurse fallen.
  • Löhne, Preise und Zinsen stagnieren oder sinken.

Die Rezession ist eine von vier Konjunkturphasen, die den sogenannten Konjunkturzyklus bilden. Der wiederum beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes über längere Zeiträume. Von Zyklus wird deshalb gesprochen, weil die vier Phasen idealtypisch betrachtet über einen längeren Zeitraum und immer in der gleichen Reihenfolge – Expansion (Aufschwung), Boom (Hochkonjunktur), Rezession (Abschwung) und Depression (Konjunkturtief) – auftreten.

Generell wird von einer „technischen Rezession“ gesprochen, wenn die Wirtschaft eines Landes zwei Quartale, also sechs Monate, hintereinander und im Vergleich zu den vorangehenden Quartalen nicht wächst und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt. Eine schwere Rezession liegt dann vor, wenn das BIP stark zurückgeht, der Rückgang weite Teile der Wirtschaft betrifft und lange andauert. 

Um den Abschwung beziehungsweise die Rezession zu dämpfen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln, kann eine Regierung Maßnahmen im Rahmen der Fiskalpolitik veranlassen, beispielsweise Steuersenkungen.

Ausgelöst werden kann eine Rezession, wenn eine einzelne Branche oder ganze Wirtschaftsbereiche zusammenbrechen, was sich dann wie im Dominoeffekt auf andere Bereiche ausbreitet. Deutschland erlebte in der Vergangenheit mehrere Rezessionen, zum Beispiel: 1974/75 die erste Ölkrise, die zweite 1980 oder die Finanzkrise 2008/2009. Auch die Coronapandemie 2020/2021 oder der Krieg in der Ukraine wirken sich spürbar auf die Konjunktur aus und können eine Rezession zur Folge haben. Ebenso kann eine Inflation zu einer Rezession führen.

Der Begriff beschreibt die Wahrscheinlichkeit einer Abweichung eines kommenden Ergebnisses von dem zu erwartenden Ergebnis. In der Wirtschaft beschreibt das Risiko die Wahrscheinlichkeit, dass aus einer Entscheidung aufgrund bekannter und unbekannter Einflussfaktoren Schaden entsteht oder eine vorteilhafte Entwicklung nicht eintritt. Das Gegenteil von Risiko ist Sicherheit.

Im Zusammenhang mit der Anlage von Geld beschreibt Risiko die Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit des vollständigen oder teilweisen Verlusts angelegten Vermögens. So kann zum Beispiel der Erwerb von Aktien vergleichsweise hohen Wertschwankungen unterliegen: Sie können renditestark, aber auch verlustreich sein – je nach ihrer Wertentwicklung an der Börse, die von Angebot und Nachfrage geprägt ist. Hier ist nicht sicher, inwieweit der ursprünglich investierte Betrag in voller Höhe zum Zeitpunkt des Aktienverkaufs wieder zurückfließt. Andere kursneutrale Anlageformen wiederum, wie Sparkonten, unterliegen keinem Risiko, da keine Wertverluste eintreten können; sie versprechen aber vergleichsweise geringe bis keine Erträge, denn die Zinshöhe passt sich dem allgemeinen Zinsniveau an.

Bei der Auswahl einer geeigneten Geldanlage ist neben Rentabilität (Rendite) und Verfügbarkeit (Liquidität) die Höhe des mit ihr verbundenen Risikos für Verluste ein wichtiges Entscheidungskriterium. Dabei erfüllt keine Geldanlage alle drei Kriterien gleichzeitig in jeweils maximaler Ausprägung. Aus diesem Grund spricht man auch vom magischen Dreieck der Geldanlage.

Um das Risiko bei der Geldanlage zu begrenzen, ist neben der Analyse der eigenen Bedürfnisse auch eine umfassende Information über die verschiedenen Geldanlageformen wichtig – gegebenenfalls nach einer entsprechenden Beratung durch einen Bankberater. Darüber hinaus sollte man nie alles auf eine Karte setzen und in verschiedene Anlageinstrumente investieren. In der Wirtschaftssprache spricht man hier von Risikostreuung oder Diversifikation.

Fonds, bei denen das Kapital in Rohstoffe angelegt wird. Typische Rohstoffe sind zum Beispiel: Erdöl und Erdgas, Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin, Industriemetalle wie Aluminium, Zink oder Kupfer, landwirtschaftliche Rohstoffe wie Holz, Baumwolle oder Soja. Da eine direkte Investition in Rohstoffe für Investmentfonds rechtlich und logistisch nicht möglich ist, geschieht dies indirekt über andere Finanzinstrumente. Dazu zählen unter anderem Futures.

Preis, zu dem Investmentfondsanteile zurückgenommen werden.

S

ist ein Begriff aus der Buchhaltung, der im Alltag in wirtschaftlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle spielt. Er taucht unter anderem auf Kontoauszügen, Rechnungen oder Einnahmen-Ausgaben-Plänen auf. Der Saldo beispielsweise auf einem Kontoauszug ist die Differenz zwischen den Einnahmen, also den Gutschriften (Haben-Buchung) und den Ausgaben, also Belastungen (Soll-Buchung) eines Kontos. Der Saldo ist immer dann wichtig, wenn es darum geht, den Überblick über das Geld zu erhalten, das sich bei Gegenrechnung von Einnahmen und Ausgaben ergibt.

Wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, liegt der Saldo im Plus (Haben). Übersteigen aber die Ausgaben die Einnahmen, bewegt sich der Saldo im Minus (Soll), das möglichst schnell ausgeglichen werden sollte. Um den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten und damit eine eventuelle Überschuldung zu vermeiden, empfiehlt sich das Führen eines Einnahmen-Ausgaben-Plans, der zu jeder Zeit erlaubt, den Saldo zu errechnen.

Bei einem Jugendgirokonto kann man übrigens nicht ins Minus geraten; ein Überziehen des auf Guthabenbasis geführten Kontos ist nicht möglich.

Der Scheck ist ein Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Er ist eine Urkunde und muss gemäß Scheckgesetz mindestens folgende Bestandteile enthalten:
1) die Bezeichnung "Scheck" im Text der Urkunde
2) die Anweisung, einen bestimmten Betrag in einer genannten Währung zu zahlen
3) den Namen des bezogenen Kreditinstituts
4) die Angabe des Ausstellungstags
5) die Unterschrift des Ausstellers

Rein rechtlich betrachtet ist der Scheck ein Wertpapier, das an eine bestimmte Form gebunden ist. In Deutschland werden Schecks in der Regel im Format C6 genutzt.

Der Scheck kann beispielsweise zur Begleichung einer Forderung genutzt werden. Der Aussteller übergibt den Scheck an den Empfänger und weist damit gleichzeitig seine Bank an, dem Überbringer des Schecks den auf der Urkunde genannten Betrag auszuzahlen. Zahlt die Bank den Betrag aus, dann belastet sie das Konto des Ausstellers. Die Bedeutung des Schecks hat in der Vergangenheit abgenommen.

Die Schülergenossenschaft ist eine Schülerfirma, die in der Unternehmensform einer Genossenschaft (eG) geführt wird. Bei einer Schülergenossenschaft nennt sich diese Rechtsform dann eingetragene Schüler-Genossenschaft (eSG). Eine Schülergenossenschaft agiert wie eine reale Genossenschaft als eigenständiges Unternehmen und spiegelt dessen Abläufe vereinfacht wider.

Zentrale Merkmale einer Schülergenossenschaft

Schülerinnen und Schüler mit ähnlichen wirtschaftlichen Interessen schließen sich in einer Schülergenossenschaft zusammen, um einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb aufzubauen und/oder Dienstleistungen anzubieten beziehungsweise Produkte herzustellen. Im Rahmen der Genossenschaft erarbeiten sie eigene Geschäftsideen, Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe, schreiben den Businessplan und entwickeln die Satzung ihrer Genossenschaft. Bei der Geschäftsidee und deren Umsetzung kann es sich beidspielsweise um die Herstellung und den Vertrieb von Waren, die Organisation der Pausenverpflegung oder den Aufbau eines Fahrradreparaturservices handeln.

Eine Schülergenossenschaft wird in allen Bereichen und Arbeitsfeldern von Schülern geführt, die sich so realitätsnah und handlungsorientiert Wirtschaftswissen aneignen und Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge erhalten. Damit fördern Schülergenossenschaften unternehmerisches Denken sowie Schlüsselkompetenzen wie Selbständigkeit, Teamfähigkeit oder Verantwortungsbewusstsein und leisten einen wichtigen Beitrag zur Berufsorientierung.
 

Merkmal von Schülergenossenschaften ist auch das Wirtschaften nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Ökonomisches Handeln wird auch unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten betrachtet und eine langfristige Strategie entwickelt. Dazu zählt auch, dass die Aktivitäten der Schülergenossenschaft nicht nach einem Schuljahr enden, sondern die Genossenschaft dauerhaft an der Schule verankert wird.
 

Lehrkräfte und/oder Genossenschaften vor Ort als Partner haben in einer Schülergenossenschaft vor allem eine moderierende, beratende und begleitende Funktion. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Schülerfirmen ist eine Schülergenossenschaft in eine feste organisatorische Struktur eingebettet, die in der Regel an einen genossenschaftlichen Prüfungsverband angebunden ist. Dieser regionale Verband prüft einmal im Jahr die Schülergenossenschaft. Eine solche Jahresprüfung gibt Auskunft über die bisherige wirtschaftlichen Tätigkeiten der Schülergenossenschaft und liefert Tipps und Hinweise für die weitere Arbeit.
 

Schülerfirmen agieren nach den genossenschaftlichen Prinzipien Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung sowie der Förderung ihrer Mitglieder. Mitbestimmung ist daher ein zentrales Grundprinzip. Die grundsätzlichen Entscheidungen werden in der Schülergenossenschaft in der Generalversammlung der Mitglieder getroffen. Hier hat jedes Mitglied unabhängig von der Höhe seines Anteilbesitzes eine Stimme. Die Schülergenossenschaft wird wie eine „richtige“ Genossenschaft von Personen geführt (Vorstand und Aufsichtsrat), die selbst Mitglied der Genossenschaft sind. Die Mitglieder einer Schülergenossenschaft sind für deren Erhaltung verantwortlich. Dabei arbeiten sie mit „echten“ Genossenschaften wie zum Beispiel auch Genossenschaftsbanken als Partner zusammen.

 

Nicht nur Privatpersonen oder Unternehmen müssen mit ihren finanziellen Mitteln haushalten und diese im Blick behalten, sondern auch der Staat muss zusehen, dass sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten. Die so genannte Schuldenbremse begrenzt in Deutschland die Nettokreditaufnahme von Bund und Ländern. Sie wurde am 29. Mai 2009 vom Deutschen Bundestag beschlossen und in das Grundgesetz (GG) aufgenommen. Dort findet sie sich im Artikel 109. Sie galt zunächst nur für den Bund, wird aber seit 2020 auch für die Länder angewendet.

Ziel ist der Ausgleich der Haushalte von Bund und Ländern ohne die Einnahmen aus Krediten. Beim Bund wird die Schuldenbremse erfüllt, wenn die um konjunkturelle Einflüsse bereinigte Neuverschuldung grundsätzlich 0,35 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreitet. Den Ländern ist die Aufnahme neuer Schulden überhaupt nicht gestattet. Es gibt jedoch Ausnahmen bei Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen, die sich der staatlichen Kontrolle entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigen. Für eine solche Ausnahmeregelung ist eine entsprechende Tilgungsregelung vorzusehen. Eine derartige Notsituation entstand jüngst im Zuge der Coronapandemie. Der Staat federte die wirtschaftlichen Härten der Pandemie ab, unter anderem mit einer Ausweitung des Kurzarbeitergeldes und einer befristeten Senkung der Mehrwertsteuersätze. Zur Finanzierung dieser Ausgaben wurde für die Bundeshaushalte 2020, 2021 und den Entwurf des Bundeshaushalts 2022 von der Ausnahmeregel Gebrauch gemacht.

Dabei handelt es sich um Einrichtungen, die für Menschen mit Schulden oder in einer Situation der Überschuldung Rat und Hilfe anbieten. Dabei kann es sich um eine rechtliche, finanzielle oder psycho-soziale Unterstützung handeln. Die Schuldnerberatung ist ein Gebiet der sozialen Arbeit. Sie wird von Kommunen, Wohlfahrtsorganisationen und privaten Organisationen angeboten.
Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung gibt es bundesweit rund 1.100 Schuldnerbratungsstellen und ungefähr 1.700 Berater und Beraterinnen. Diese können dabei auf Schuldnerberatung spezialisiert sein oder auch andere Beratungen anbieten.

Hermann Schulze-Delitzsch wurde am 29. August 1808 im damals preußischen Delitzsch geboren. Schulze-Delitzsch war Jurist und gehörte zu den Gründervätern der Genossenschaftsbanken.

Als Politiker zählte er zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Liberalismus. Zunächst gründete er karitative und pädagogische Vereine zur Förderung des kleinstädtischen Lebens. Schulze-Delitzsch wirkte bei der Gründung der ersten Rohstoff-Assoziation für Tischler mit.

Ab 1850 entwickelte er ein Prinzip zur Gründung von gewerblichen Kreditgenossenschaften, woraus sich die späteren Volksbanken entwickelten. 1859 entstand unter seiner Leitung der erste deutsche Bankenverband, der später alle gewerblichen Genossenschaften umfasste. Schulze-Delitzsch formulierte das preußische Genossenschaftsgesetz, auf dessen Grundlage alle internationalen Genossenschaftsgesetze basieren.

SEPA ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum. Mit SEPA wird eine einheitliche europäische Zahlungslandschaft für Euro-Zahlungen entstehen.

SEPA ist Teil der Umsetzung des EU-Binnenmarkts als Folge der Einführung des Euro und umfasst aktuell 34 Länder. Neben den derzeit 18 Euro-Staaten sind alle weiteren EU-Mitgliedstaaten beteiligt. Auch die drei Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) Island, Liechtenstein und Norwegen sowie zusätzlich Monaco, San Marino und die Schweiz sind beteiligt.

Die neuen SEPA-Zahlungsverkehrsstandards werden seit 2008 schrittweise eingeführt. Zu den neuen SEPA-Verfahren gehören das SEPA-Überweisungsverfahren sowie die beiden europäischen Lastschriftverfahren SEPA-Basis-Lastschrift (vergleichbar mit der Einzugsermächtigungslastschrift) und die SEPA-Firmen-Lastschrift (vergleichbar mit der Abbuchungsauftragslastschrift). Damit einher geht die Nutzung der internationalen Bankleitzahl (BIC) und der internationalen Kontonummer (IBAN).

Das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren (SEPA Direct Debit Core) ist das seit November 2009 eingeführte europaweit einheitliche Standard-Lastschriftverfahren für alle Kundengruppen.

Es ähnelt im Wesentlichen dem vormaligen zum Februar 2014 abgelösten, deutschen Einzugsermächtigungslastschriftverfahren. Es basiert auf der Nutzung der Kundenkennungen IBAN und BIC statt der Kontonummer und Bankleitzahl. Genutzt wird es ebenso zum Beispiel für die Bezahlung regelmäßigen Geldbeträgen für die Telefon-, Strom- oder Gasrechnung innerhalb des gesamten EU-Binnenmarkts.

Das Lastschriftmandat ist das „SEPA-Lastschriftmandat“. Der Zahler erteilt dem Zahlungsempfänger eine Weisung mittels Lastschriftmandat (SEPA-Lastschriftmandat), von seinem Girokonto Zahlungen (Geldbeträge) mittels Lastschrift einzuziehen. Diese besteht aus einer rechtlichen „Doppelweisung“, die die Ermächtigung des Zahlungsempfängers zum Lastschrifteinzug sowie die Weisung an die Bank des Zahlers enthält. Wenn der Zahlungspflichtige mit dem Lastschrifteinzug nicht einverstanden ist, kann er innerhalb einer Frist von acht Wochen ab der Belastungsbuchung des Girokontos ohne Angabe von Gründen widersprechen. Den Betrag erhält er dann wieder auf seinem Girokonto gutgeschrieben.

Das SEPA-Firmen-Lastschriftverfahren (SEPA Direct Debit B2B) ist das seit November 2009 eingeführte europaweite Lastschriftverfahren im Firmenkundenbereich, als ergänzendes und optionales Zahlverfahren. Es können nur Firmenkunden und Gewerbetreibende nutzen.

Es ähnelt im Wesentlichen dem vormaligen zum bis Februar 2014 abgelösten, deutschen Abbuchungsauftragslastschriftverfahren. Es basiert auf der Nutzung der Kundenkennungen IBAN und Kontonummer und Bankleitzahl. Genutzt wird es für Zahlungen im Firmenbereich, zum Beispiel bei Tankstellenketten, um die Rechnung einer Lieferung der Raffinerie zu bezahlen. Es handelt sich im Allgemeinen um höhere Geldbeträge.

Das Lastschriftmandat ist das "SEPA-Firmenlastschrift-Mandat". Der Zahler erteilt dem Zahlungsempfänger eine Weisung mittels Lastschriftmandat (SEPA-Firmenlastschrift-Mandat), von seinem Girokonto Zahlungen (Geldbeträge) mittels Lastschrift einzuziehen. Diese besteht aus einer rechtlichen „Doppelweisung“, die die Ermächtigung des Zahlungsempfängers zum Lastschrifteinzug sowie die Weisung an die Bank des Zahlers enthält. Die Bank des Zahlers muss dabei bei jeder Lastschrift die Vorlage eines solchen SEPA-Firmenlastschrift-Mandats überprüfen. Eine Lastschrift mit diesem Verfahren wird nur im Firmenkundengeschäft verwendet, da eine Rückgabe der Buchung (Widerspruch) nicht möglich ist, solange das SEPA-Firmenlastschrift-Mandat existiert.

Die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) schützt die Einlagen der Kunden bei den ihr angeschlossenen Banken. Unter den Schutz fallen auch die von Mitgliedsbanken ausgegebenen Inhaberschuldverschreibungen. Der Schutz gilt in vollem Umfang. Damit geht die genossenschaftliche FinanzGruppe bei der Einlagensicherung über den gesetzlich erforderlichen Mindestschutz der europaweit vorgegebenen 100.000 Euro pro Bank und Kunde hinaus. Dies ist möglich, weil die BVR-Sicherungseinrichtung seit über acht Jahrzehnten den so genannten Institutsschutz erfolgreich praktiziert, der der Einlagensicherung vorgeschaltet ist.

Als Sichteinlage werden Guthaben auf einem Bankkonto bezeichnet, auf die der Kontoeigentümer schnell und unkompliziert zugreifen kann. Anders als Termin- oder Spareinlagen, steht dieses Guthaben für das Kreditinstitut nur „auf Sicht“ zur Verfügung. Als Eigentümer einer Sichteinlage kann der Bankkunde von seinem Guthaben sofortige Geldabhebungen tätigen. Manche Sichteinlagen wie Girokonten können auch für den bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden. Dann können zum Beispiel Überweisungen beauftragt sowie Lastschriften von Dritten auf das Konto erlaubt werden. Die bekanntesten Formen von Sichteinlagen sind Tagesgeldkonten oder Girokonten.

Aufgrund der für Bankkunden flexiblen Verfügbarkeit und damit hohen Liquidität des Guthabens liegt bei Sichteinlagen die Verzinsung meist unter jener anderer Varianten von Bankeinlagen.

Der Begriff beschreibt eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) 1969 künstlich geschaffene Währung zur Vereinfachung des internationalen Zahlungsverkehrs zwischen Staaten. Es handelt sich lediglich um Buchgeld, dass nicht an den Devisenmärkten gehandelt wird. Bis 1969 erfüllte allein der Dollar und mit ihm die Goldreserven der USA die Funktion eines international anerkannten Zahlungsmittels. Jedoch hing das Funktionieren in starkem Maße von der Geld- und Handelspolitik der USA ab. Die Sonderziehungsrechte übernahmen teilweise die Rolle des Dollars, da mit den Sonderziehungsrechten die Verfügbarkeit einer international anerkannten Währung nicht länger nur von nur einer Währung abhing und Währungsreserven eine höhere Wertstabilität aufweisen, da der Wert eines Sonderziehungsrechts sich nach einem Währungskorb richtet, der Änderungen im Wert einzelner Währungen berücksichtigt. Aktuell bilden der US-amerikanische Dollar, der Japanische Yen, der Euro, das Britische Pfund und der Chinesische Renminbi diesen Währungskorb.

ausländisches Bargeld (Banknoten und Münzen)

Der Kurs (Ankauf und Verkauf), den die Banken für Sorten berechnen.

Als kleines Buch gebundene Urkunde über eine Spareinlage, die Kreditinstitute auf den Namen des jeweiligen Kontoinhabers ausstellen. Darin werden alle Einzahlungen, Auszahlungen oder Zinsgutschriften, die auf dem zugehörigen Sparkonto verbucht wurden, eingetragen und quittiert.

Heute werden Sparbücher häufig als Loseblatt-Urkunden, also in Form von Sparkontoauszügen, ausgegeben.

Weitere Erläuterungen siehe unter Spareinlage.

Die Spareinlage ist eine traditionelle und beliebte Form der Geldanlage zur Vermögensbildung, die sich vor allem durch eine hohe Sicherheit auszeichnet. Die Spareinlage wird auf einem Sparkonto verbucht. Auf ein Sparkonto sind jederzeit Einzahlungen unterschiedlicher Höhe möglich. Abhebungen sind bis zu einem Betrag von üblicherweise monatlich 2.000 Euro gestattet. Beträge, die diese Summe übersteigen, bedürfen mindestens drei Monate vor der beabsichtigten Verfügung einer an die Bank gerichteten Kündigung.

Legt man Geld auf einem Sparkonto an, bezeichnet man dies auch als „Einlage“. Die Einlagen auf dem Sparkonto werden meist verzinst. Der Zinsertrag dieser sicheren und relativ schnell verfügbaren Anlageform liegt in der Regel unter den Erträgen risikobehafteter Anlagen (vergleiche magisches Dreieck der Vermögensanlage). Der Zinssatz schwankt nur leicht entsprechend dem allgemeinen Zinsniveau. Das Sparkonto gehört zu den kursneutralen und daher sicheren Anlageformen, das heißt, der Wert der Einlage schwankt nicht aufgrund von Entwicklungen an der Börse.

Bei der Eröffnung eines Sparkontos erhält der Anleger eine Sparurkunde – entweder als gebundenes Sparbuch oder sonstige Urkunde (zum Beispiel Loseblatt-Sparurkunde). Zur Loseblatt-Sparurkunde erhält man für die Ein- und Auszahlungen eine Sparkarte. Damit sind Geldabhebungen vom Sparkonto nicht nur in der Filiale, sondern auch an Geldautomaten möglich. Wurde über die Spareinlage ein Sparbuch ausgestellt, ist für die Auszahlung die Vorlage des Sparbuches notwendig. Auszahlungen von Sparkonten, zu denen eine Loseblatt-Sparurkunde ausgestellt wurde, erfordern zum Teil die Vorlage der Sparkarte. Den Überblick über die Ein- und Auszahlungen und deren Saldo auf dem Sparkonto bieten sowohl das gebundene Sparbuch als auch die Sparkontoauszüge. Während das Sparbuch bei jeder Kontobewegung aktualisiert wird, erhält man bei Loseblatt-Sparurkunden auf Anforderung jeweils einen neuen Sparkontoauszug.

Mit Sparerpauschbetrag ist die im Einkommenssteuerrecht geltende Höchstgrenze gemeint, bis zu der Sparer Erträge aus Kapitalvermögen steuerfrei vereinnahmen dürfen. Jedem Anleger steht ein Sparerpauschbetrag von 801 Euro zu. Ehegatten, die zusammen veranlagt werden, steht ein gemeinsamer Sparerpauschbetrag von 1.602 Euro zu. Zur Berücksichtigung im Kapitalertragsteuerverfahren ist die Erteilung eines Freistellungsauftrags gegenüber der Bank erforderlich.

Auf einem Sparkonto wird die Spareinlage verbucht. Siehe daher mehr unter Spareinlage.

Sparmotive sind die Beweggründe eines Menschen, Geld oder andere freie Mittel zu sparen.

Die wichtigsten Sparmotive sind:

Zwecksparen für Konsumwünsche, um zu einem späteren Zeitpunkt größeren Anschaffungen zu tätigen: So setzen beispielsweise der Kauf eines Autos oder die Anschaffung von Wohneigentum einen Grundstock an Eigenkapital voraus.

Allgemeines Vorsorgesparen, um sich vor Notsituationen zu schützen (Rücklagenbildung): Dies umfasst das Sparen für Notfälle und unvorhergesehene Ereignisse. Solche Situationen können beispielsweise Reparaturen am Auto oder auch der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes sein.

Sparen fürs Alter: Ein weiteres Sparmotiv bildet die Altersvorsorge. Um im Alter den gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können, stellen Maßnahmen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge eine Ergänzung der gesetzlichen Altersvorsorge dar.

Unter einem Sparplan versteht man einen Vertrag, auf welchen regelmäßig, meist monatlich, ein bestimmter Geldbetrag überwiesen beziehungsweise eingezahlt wird, um somit kontinuierlich ein individuelles Geldvermögen aufzubauen.

Wie viel Geld regelmäßig angespart werden soll und wie lange der Vertrag laufen soll, kann man in der Regel selbst festlegen. Sparpläne existieren in verschiedenen Formen: insbesondere als Banksparplan oder Investmentfondssparplan. Wer frühzeitig mit dem Sparen beginnt und regelmäßig spart, profitiert beim Banksparplan besonders vom Zinseszinseffekt. Darunter versteht man die immer wieder neue, meist jährliche, Verzinsung der bereits in Vorjahren gutgeschriebenen Zinsen auf das Sparkapital, was den Vermögensaufbau beschleunigt. Beim Investmentfondssparplan werden regelmäßig Fondsanteile erworben und in einem Wertpapierdepot bei der Fondsgesellschaft hinterlegt. Dabei können die Fonds und ihre Gewichtung am Anlagevolumen unterschiedlich gewählt werden.

Welche Art des Sparplans für die eigene Vermögensbildung sinnvoller ist, hängt unter anderem vom individuellen Risikoverhalten und den selbst gesteckten Sparzielen ab. Sparpläne eignen sich besonders zur Altersvorsorge; hier gibt es auch staatlich geförderte Formen wie die Riester-Sparverträge.

Steuern sind Geldleistungen, die der Staat (Bund, Länder und Gemeinden) zur Erzielung von Einnahmen allen Bürgern oder Unternehmen auferlegt, die die vom jeweiligen Steuergesetz genannten Voraussetzungen erfüllen. Erzielt zum Beispiel jemand als Arbeitnehmer Einnahmen aus dieser Beschäftigung, sind diese lohnsteuerpflichtig. Mit den Steuereinnahmen soll der allgemeine staatliche Finanzbedarf für das Gemeinwohl (zum Beispiel Schul- und Hochschulbildung, soziale Sicherung, Wohnungsbau, Wasser- und Energieversorgung, Kultur- oder Wirtschaftsförderung) gedeckt werden.

Daher besteht bei Steuern im Gegensatz zu Beiträgen und Gebühren kein Anspruch des Zahlenden auf eine individuelle Gegenleistung. Auch sind Steuern nicht aufgabenbezogen oder zweckgebunden.

In der Bundesrepublik Deutschland wird das Steueraufkommen nach komplizierten Regeln zwischen Bund, Ländern und Gemeinden verteilt. Dies trifft zum Beispiel auf die Einkommensteuer und die Umsatzsteuer zu. Bestimmte Steuern, wie die Mineralölsteuer oder die Tabaksteuer, stehen daneben allein dem Bund zu. Andere Steuern wie die Biersteuer oder Erbschaftsteuer gehen direkt an das jeweilige Bundesland. Wiederum andere Steuern wie die Grundsteuer und die Gewerbesteuer stehen ausschließlich den Gemeinden zu.

Insgesamt können Steuern nach verschiedenen Merkmalen untergliedert werden:

1. Nach Ertragskompetenz

  • Bundessteuern (zum Beispiel Zölle, alle Verbrauchssteuern außer die Biersteuer, Versicherungsteuer)
  • Ländersteuern (zum Beispiel Erbschaftsteuer, Biersteuer, Grunderwerbsteuer)
  • Gemeinschaftssteuern (zum Beispiel Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer)
  • Gemeindesteuern (zum Beispiel Hundesteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer)
  • Kirchensteuern

2. Besitz- und Verkehrssteuern

  • Besitzsteuern von Einkommen (Einkommensteuer inklusive Lohnsteuer und Kapitalertragsteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer, teilweise Kirchensteuer)
  • Besitzsteuern von Vermögen (Erbschaftsteuer, Grundsteuer, teilweise Kirchensteuer)
  • Verkehrssteuern (Umsatzsteuer ohne Einfuhrumsatzsteuer, Grunderwerbsteuer, Kraftfahrzeugsteuer, Luftverkehrssteuer, Rennwett- und Lotteriesteuer, Spielbankabgabe, Versicherungsteuer, Feuerschutzsteuer)

3. Zölle und Verbrauchsteuern

  • Zölle für Einfuhr und Ausfuhr
  • Verbrauchssteuern (Alkopopsteuer, Biersteuer, Branntweinsteuer, Energiesteuer, Kaffeesteuer, Kernbrennstoffsteuer, Schaumweinsteuer, Stromsteuer, Tabaksteuer, Zwischenerzeugnissteuer) und
  • Steuern auf Einfuhren (Einfuhrumsatzsteuer)

Die sicherlich im Alltag am meisten erlebbare Steuer ist die Umsatzsteuer. Sie kommt bei nahezu jedem Einkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung zum Tragen und beträgt in der Regel 19 Prozent des Produktpreises. Bei wichtigen Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln, Büchern oder Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr beträgt die Steuer reduzierte sieben Prozent.

Ebenfalls sehr bekannt ist die Einkommensteuer. Bürger müssen sie auf ihr steuerpflichtiges Einkommen zahlen, das sich aus einer Reihe verschiedener Einkunftsarten zusammensetzen kann. Es werden gewerbliche oder freiberufliche Einkünfte, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Renteneinkünfte sowie Kapitaleinkünfte (sofern sie nicht der Abgeltungsteuer unterliegen) besteuert. Bei Unternehmen oder anderen Institutionen angestellte Arbeitnehmer zahlen von ihrem Einkommen zunächst die so genannte Lohnsteuer. Diese Steuer wird vom Arbeitgeber automatisch vom Lohn abgezogen und an den Staat weitergeleitet. Sie ist eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer und wird im Steuerbescheid auf diese angerechnet.

Während die Umsatzsteuer mit einem einheitlichen Steuersatz alle Bürger gleichermaßen belastet, ist beispielsweise die Lohnsteuer so ausgestaltet, dass sie Menschen mit höherem Einkommen wegen des höheren Steuersatzes vergleichsweise stärker belastet als Menschen mit niedrigem Einkommen, das auch mit einem niedrigeren Steuersatz versteuert werden muss.

Die KfW-Förderbank vergibt Studienkredite mit niedrigen Zinssätzen. Der Kredit wird in monatlichen Raten von 100 bis maximal 650 Euro ausgezahlt und ist einkommens- und elternunabhängig. Die Rückzahlung beginnt 6 bis 23 Monate nach Auszahlungsende. Studienkredite können über viele Banken vor Ort beantragt werden.

Nominalwertreihung einer Banknoten- und Münzserie. Die Stückelung der Euro-Banknoten beträgt zum Beispiel 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro.

T

Verzinstes Konto ohne Kündigungsfrist, auf das man täglich zugreifen kann und bei dem der Zinssatz nicht fest vereinbart ist, sondern flexibel angepasst werden kann.

Die Transaktionsnummer (TAN) erfüllt die Funktion eines Einmal-Passworts und wird zum Beispiel im Online-Banking und bei bestimmten Bezahlverfahren im Internet benutzt.

Seit dem 14. September 2019 gelten mit der zweiten Stufe der EU-Zahlungsrichtlinie PSD2 im Europäischen Wirtschaftsraum neue Regeln für das Online-Banking und für das Bezahlen mit der Kreditkarte im Internet neue und einheitliche Sicherheitsstandards. Dies sind vor allem Bestimmungen zur sogenannten starken Kundenauthentifizierung. Oft wird sie auch Zwei-Faktor-Authentifizierung genannt. Das bedeutet, dass sich jeder Kunde beim Online-Banking oder beim Shoppen im Internet durch zwei voneinander unabhängige Merkmale identifizieren muss.

Dazu gehören die aus der Kategorie

  • Wissen (zum Beispiel Passwort oder PIN)
  • Inhärenz (zum Beispiel Stimmerkennung oder Fingerabdruck)
  • Besitz (zum Beispiel Original-Zahlungskarte; automatisch generierte TAN)

Neu ist, dass die TAN-Nummer nicht nur bei Transaktionen im Onlinebanking, sondern auch beim Onlineshopping mit der Kreditkarte eingesetzt wird. Zudem wird nun auch beim Login ins Onlinebanking zusätzlich zur Benutzerkennung und persönlichen Online-PIN die TAN-Eingabe alle 90 Tage erforderlich.

Verbraucher können über verschiedene Wege ihre TAN für eine Online-Zahlung erhalten:

mobileTAN-Verfahren: Hier erhält man eine speziell für die betreffende Überweisung erstellte TAN per SMS auf eine zuvor bei der Bank hinterlegte Handynummer.

TAN-App (zum Beispiel SecureGo App). Über eine von der Bank bereit gestellte TAN-App empfangen Verbraucher die TAN gesichert auf ihrem Smartphone oder Tablet. Die TAN-Benachrichtigungen sind vergleichbar mit dem mobile TAN-Verfahren. Sie werden jedoch nicht per SMS versandt, sondern in der TAN-App angezeigt.

Sm@rt-TAN, auch chipTAN genannt: Dabei wird die Bankkarte, die einen TAN-Generator enthält, in einen Kartenleser gesteckt, der dann eine TAN-Nummer anzeigt.

Eine Weiterentwicklung ist das Sm@rt-TAN photo-Verfahren. Hierfür bekommt man beim Online-Banking einen farbigen Barcode angezeigt. Dieser wird über das spezielle Lesegerät fotografisch gescannt. Danach erscheinen die Überweisungsdaten zur finalen Prüfung sowie die TAN, um die Transaktion abzuschließen.


 

Das Geld, das zum Beispiel Eltern ihren Kindern zur freien Verfügung geben. Mit dem Taschengeld können die Kinder und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld, beispielsweise das Ersparen von Geldbeträgen, lernen.

Der Begriff Taxonomie stammt aus dem altgriechischen táxis „Ordnung“ und nómos „Gesetz“; laut Duden steht er für „Einordnung in ein bestimmtes System“. Bei der EU Sustainable Finance Taxonomie, kurz EU-Taxonomie, von der im Wirtschafts- und Finanzkontext gesprochen wird, handelt es sich um ein Regelwerk der EU-Kommission mit verbindlichen Kriterien für nachhaltiges ökologisches Wirtschaften, die für verschiedene Branchen genau festgelegt sind. Die Taxonomie definiert EU-weit einheitlich, wann eine Wirtschaftstätigkeit als nachhaltig eingestuft werden kann. Damit sind konkrete Anforderungen an Unternehmen sowie auch an Banken und ihre Kapitalmarktprodukte verbunden.

Die EU-Taxonomie soll für Investoren auf einen Blick erkennbar machen, ob ein Unternehmen, in das sie investieren wollen, ökologisch nachhaltig wirtschaftet oder eher nicht. Für Privatanleger wird durch die EU-Taxonomie eine höhere Transparenz im Markt nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen geschaffen. Durch die klaren für alle nachvollziehbaren EU-Kriterien wird auch das Ziel verfolgt, Greenwashing zu verhindern. Auch nachhaltige Finanzprodukte von Banken haben sich nach der EU-Taxonomie zu richten. Und letztlich soll das Regelwerk Unternehmen dazu motivieren, klimafreundlicher zu werden und Investitionen mehr noch in Richtung ökologisch nachhaltigen Wirtschaftens zu tätigen.

Im Rahmen des EU-Aktionsplans für nachhaltiges Finanzwesen ist die Taxonomie eine von mehreren Maßnahmen. Sie soll zum von der EU gesetzten Ziel beitragen, als erster „Kontinent“ bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Bereits bis 2030 soll mit dem EU-Maßnahmenpaket „Fit for 55“ der Ausstoß an Treibhausgasen um 55 Prozent gesenkt werden. Damit diese Ziele erreicht werden können, bedarf es milliardenhoher Investitionen in ökologisch nachhaltige Aktivitäten und Technologien.

Sechs Umweltziele verfolgt die EU-Taxonomie:

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeres-Ressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme

Damit eine Aktivität eines Unternehmens, beispielsweise die Investition in eine neue Produktionsanlage, als ökologisch nachhaltig eingestuft werden kann, muss sie mindestens einem dieser Umweltziele dienen ohne einem anderen zu widersprechen.

Bislang umfasst die EU-Taxonomie ökologische Kriterien der Nachhaltigkeit. Perspektivisch ist angedacht, den drei Nachhaltigkeitsdimensionen ESG folgend künftig auch soziale Kriterien des nachhaltigen Wirtschaftens hinzuzufügen.
 

U

Damit wird ein längerfristiger Zustand beschrieben, bei dem nach Abzug der benötigten finanziellen Mittel für den grundlegenden Lebensbedarf der verbleibende Rest nicht ausreicht, um alle Zahlungsverpflichtungen pünktlich zu erfüllen. Die Summe der Ausgaben übersteigt die Summe der Einnahmen. Von einer Überschuldung können Privatpersonen aller Altersgruppen, Unternehmen oder auch Staaten betroffen sein.

Die häufigsten Gründe für eine Überschuldung bei Privatpersonen sind nach dem Institut für Finanzdienstleistungen e.V.:

- Arbeitslosigkeit, reduzierte Arbeit,
- Scheidung/Trennung,
- Konsumverhalten,
- gescheiterte Selbstständigkeit,
- Krankheit.

Für überschuldete Privatpersonen bieten Schuldnerberatungsstellen Unterstützung, um wieder den Weg zurück in ein schuldenfreies Leben zu finden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass bei sich abzeichnenden Zahlungsschwierigkeiten eine schnelle Kontaktaufnahme mit den Gläubigern erfolgt, um gegebenenfalls auf dieser Ebene bereits mögliche Lösungsansätze zu entwickeln.

Eine weitere Einrichtung, die in Überschuldung geratende Personen berät und auch Informationen zum Schutz vor Überschuldung anbietet, ist die Stiftung „Deutschland im Plus“ (www.deutschland-im-plus.de). Verschiedene Initiativen von Genossenschaftsbanken greifen im Rahmen von Finanzbildungsprojekten unter anderem das Thema Überschulungsprävention auf.

Die Überweisung ist eine sehr gebräuchliche Form der bargeldlosen Zahlung. Eine Überweisung ist ein Auftrag des Kontoinhabers (Kunde) an seine Bank. Dieser Auftrag beinhaltet die Verpflichtung der Bank, auf Veranlassung des Kunden von seinem Girokonto eine bestimmte Geldsumme dem Konto eines Dritten gutschreiben zu lassen. Die Überweisung stellt somit die buchmäßige Übertragung einer Geldsumme zwischen zwei Bankkonten dar.

Seit Februar 2014 sind mit der Anwendung einheitlicher Euro-Zahlverfahren in Deutschland und der Europäischen Union – auch SEPA (Single Euro Payments Area) genannt – Überweisungen und Lastschriftverfahren im europäischen Inland und Ausland vereinheitlicht. Überweisungen und Lastschriftverfahren erhalten damit die einheitlichen internationalen Kontoadressen IBAN und BIC. Alle Unternehmen in Europa stellten bis dahin, allerspätestens jedoch bis zum 1. August 2014, ihren Zahlungsverkehr auf die neuen SEPA-Verfahren um. Verbraucher hatten noch etwas länger Zeit; aber auch für sie gelten seit dem 1. Februar 2016 ausschließlich die europäischen SEPA-Bezahlverfahren.

Die Menge der verkauften Produkte oder erbrachten Dienstleistungen multipliziert mit dem Verkaufspreis je Stück oder je Leistung.

Das Universalbankprinzip kennzeichnet das deutsche Bankenwesen. Universalbanken bieten zahlreiche Bankdienstleistungen an und können unter anderem Risiken in den einzelnen Geschäftssparten besser als spezialisierte Institute ausgleichen. Zu den Universalbanken gehören Kreditgenossenschaften, Privatbanken und Sparkassen.

Ein Unternehmen ist eine organisatorisch selbständige Wirtschaftseinheit, die durch den Einsatz von Produktionsfaktoren Sachgüter beziehungsweise Dienstleistungen herstellt, bereitstellt oder verkauft. Die planmäßige und dauerhafte Ausübung einer wirtschaftlichen Tätigkeit zeichnet ein Unternehmen aus.

Unternehmen sind durch verschiedene Merkmale gekennzeichnet und lassen sich nach diesen unterscheiden. So zum Beispiel:

  1. nach der Rechtsform. Wenn ein Unternehmen nicht als Einzelunternehmen tätig ist, kann es zum einen in Form einer Gesellschaft des privaten Rechts betrieben werden. Zu den Gesellschaften des deutschen privaten Rechts  zählen Genossenschaften, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Rechtsformen von Personengesellschaften sind beispielsweise die Offene Handelsgesellschaft (OHG), die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder die Kommanditgesellschaft (KG). Zu den Kapitalgesellschaften zählen unter anderem die Rechtsformen Aktiengesellschaft (AG) oder die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Unter bestimmten Voraussetzungen können Unternehmen auch in ausländischen Rechtsformen betrieben werden. Zum anderen gibt es Unternehmen, die öffentlich-rechtlich organisiert sind, etwa selbständig als Körperschaft oder Anstalt des öffentlichen Rechts oder unselbständig als Regie- oder Eigenbetrieb einer Kommune.
  2. nach Unternehmensgröße in Mikrounternehmen, kleine, mittlere und große Unternehmen.


Häufig wird ein Unternehmen auch als Betrieb bezeichnet. In der Wirtschaftsstatistik und der Betriebswirtschaft sind mit dem Begriff „Betrieb“ jedoch in erster Linie eine oder mehrere örtlich getrennte Niederlassungen eines Unternehmens gemeint, die wirtschaftlich unselbständig sind. Dies kann ein Werk oder eine Produktionsstätte sein. Somit kann ein Unternehmen verschiedene Betriebe umfassen. Das Unternehmen ist dabei dem jeweiligen Betrieb übergeordnet.

Zur Beschaffung von Fremdkapital geben Unternehmen so genannte Unternehmensanleihen (Englisch: Corporate Bonds) heraus. Diese Finanzierungsquelle bietet die Möglichkeit, hohe Kapitalbeträge zu langen Laufzeiten aufzunehmen. Das geliehene Kapital ist zurückzuzahlen und zu verzinsen.

V

Der Begriff bezeichnet in der Betriebswirtschaft Kosten in einem Unternehmen, die sich bei einer Änderung der Produktions- oder Absatzmenge ändern. Sie heißen deshalb auch beschäftigungsabhängige oder veränderliche Kosten. Im Gegensatz zu den fixen Kosten entstehen variable Kosten nur, wenn eine Ware hergestellt oder eine Dienstleistung angeboten wird. Zu den variablen Kosten in einem Unternehmen zählen unter anderem Rohstoff- und Materialkosten oder Frachtkosten.

Auch im Alltag von Privatpersonen gibt es neben fixen Kosten ebenfalls variable Kosten, die unregelmäßig beziehungsweise in unterschiedlicher Höhe anfallen. Dazu zählen unter anderem Ausgaben für Bekleidung, Lebensmittel, Bücher oder fürs Kino. Damit man sein eigenes Budget, also seine Einnahmen, seine fixen Ausgaben und seine variablen, unregelmäßigen Ausgaben im Blick hat, hilft beispielsweise ein Einnahme-Ausgabe-Plan.

Der Begriff Vermögen, wie man ihn im Sinne finanzieller Mittel verwendet, steht für den gesamten Besitz einer einzelnen Person, eines Unternehmens oder eines Staates, der einen geldlichen (monetären) Wert darstellt.

Im Allgemeinen wird zwischen Sachvermögen und Geldvermögen unterschieden. Zum Sachvermögen gehören materielle Gegenstände wie Immobilien, bei Unternehmen zum Beispiel auch Rohstoffe, die für die Produktion gebraucht werden oder Schutzrechte für Patente. Geldvermögen ist die Summe der Bestände aus Zahlungsmitteln, beispielsweise aus Bargeld und Guthaben auf dem Konto und Wertpapiere wie Aktien und Anleihen. Will man sein aktuelles Geldvermögen ermitteln, ist aber auch zu berücksichtigen, ob man Forderungen hat, also ob andere einem noch Geld schulden (zum Beispiel als Folge einer Kreditvergabe), und inwiefern man selbst noch ausstehende Zahlungsverpflichtungen (Schulden/Verbindlichkeiten) hat (zum Beispiel als Folge einer Kreditaufnahme). Das Geldvermögen ermittelt man also mit folgender Formel: Zahlungsmittelbestand + Forderungen – Verbindlichkeiten = Geldvermögen.

Der Begriff Vermögen wird auch im betriebswirtschaftlichen Sinn verwendet. Das Vermögen eines Unternehmens umfasst in der Regel Güter, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen, um die betrieblichen Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel materielle Güter wie Maschinen und Fahrzeuge oder Immobilien und immaterielle Güter wie Markenrechte etwa auf den eigenen Firmennamen oder Patente auf die eigenen Produkte. Die Höhe des Vermögens eines Unternehmens wird in dessen Bilanz aufgeführt.

Zum staatlichen Vermögen, auch öffentliches Vermögen genannt, gehören materielle und immaterielle Güter, die sich im Eigentum eines Staates befinden. Im föderalen System Deutschlands gibt es eine Aufteilung in den Bund, die Bundesländer, die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherungen. Das Staatsvermögen setzt sich aus Verwaltungs- und Finanzvermögen zusammen. Zum Verwaltungsvermögen gehören zum Beispiel Schulen, Verwaltungsgebäude, Straßen, also Aufgaben und Zwecke, die der Öffentlichkeit dienen. Das Finanzvermögen hingegen ist materieller Bestand, der sich aus dem Betriebsvermögen des Staates, seinen Kapitalbeteiligungen und aus Forderungen zusammensetzt. Über das Finanzvermögen müssen Bund und Länder jährlich Rechenschaft ablegen.

Virtuelles Geld ist rein digitales Geld. Man unterscheidet zwischen dem offiziellen digitalen Geld und Coins. Bei beiden Formen kommen kryptografische Verfahren statt Papier/Metall (Bargeld) oder Datensätzen (Buchgeld) zum Einsatz. Der rein digitale Charakter erleichtert die elektronische Übertragung, Verwahrung und den Handel.

Ein Unterschied zwischen beiden Formen ist, dass ein digitaler Euro von einer Zentralbank ausgegeben werden könnte, also die Wirtschaftskraft eines Währungsraums den Wert des Geldes sichert. Bei reinen Coins (zum Beispiel Bitcoins) dagegen wird Geld mit hoher Rechenkraft digital verschlüsselt und geschöpft (Mining). Coins steht kein realer Wert entgegen, sondern nur das, was Nutzer ihm zumessen. Daher unterliegt Kryptogeld sehr hohen Wertschwankungen. Zum Schutz der Bürger und der Volkswirtschaft wird weltweit darüber nachgedacht, dieses Kryptogeld zu regulieren oder gar zu verbieten.

Im Juli 2021 hat die Europäische Zentralbank (EZB) Überlegungen zur künftigen Herausgabe eines digitalen Euro gestartet. Damit könnten Bürger Zahlungen im Idealfall anonym wie beim Bargeld tätigen. Wie auch bei Buchgeld und Bargeld muss dabei gewährleistet werden, dass ein Euro immer einen Euro wert ist.

Kreditgenossenschaften (Vorschussvereine) städtischen / gewerblichen Ursprungs, deren Entstehung eng mit Hermann Schulze-Delitzsch verbunden ist. Volksbanken sind seit 1972 mit den Raiffeisenbanken in einem gemeinsamen Spitzenverband - dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) - organisiert.

ist die Steuer, die ein Unternehmen beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen, also bei Ausgaben bezahlt. Vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmen, die ihre Leistungsbezüge zur Erbringung eigener steuerpflichtiger Umsätze nutzen, erhalten die gezahlte Vorsteuer nach der Umsatzsteuervoranmeldung beziehungsweise Umsatzsteuererklärung vom Finanzamt zurück.

W

hoheitlich geordnetes Geldwesen eines Staates oder Gebiets mit allen Regelungen zur Sicherung der Geldwertstabilität

Anleihe, die in einer anderen als der Landeswährung des Emittenten herausgegeben wird.

Gesetzliche Neuordnung des Geldwesens eines Landes oder Einführung einer neuen Währung. Eine Währungsreform führt zu einer Veränderung des Geldwerts.

Bestände der Zentralbank an Gold und Devisen, die zu Devisenmarktinterventionen oder zur Finanzierung von Zahlungsungleichgewichten zum Beispiel mit dem Ausland genutzt werden.

Ein Warenkorb definiert die Zusammenstellung und Menge an Waren und Dienstleistungen, die statistisch den typischen Verbrauch eines privaten Haushalts innerhalb eines bestimmten Zeitraums darstellt. Er wird in Deutschland durch das Statistische Bundesamt erfasst und dient zur Ermittlung des Preisindex.

Der bekannteste Preisindex ist in Deutschland der Verbraucherpreisindex (VPI) und im Euroraum der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI). „Harmonisiert“ bedeutet, dass alle Länder der Europäischen Union dieselbe Methode anwenden. Damit wird sichergestellt, dass die Daten der verschiedenen Länder miteinander verglichen werden können. Daneben gibt es auch Warenkörbe für die Berechnung anderer Preisindizes wie etwa den Erzeugerpreisindex, den Großhandelspreisindex oder den Baupreisindex.

Derzeit sind im Warenkorb des VPI rund 600 Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs (zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung, Kosten für Freizeit, Unterhaltung oder Kultur) oder wiederkehrende Transaktionen (zum Beispiel Mietzahlungen, Strom- und Heizungskosten) in zwölf sogenannten Abteilungen zusammengefasst und entsprechend ihrer Bedeutung für die gesamten Konsumausgaben gewichtet. Der Vergleich der Kosten des aktuellen Warenkorbs für einen bestimmten Monat mit dem desselben Monats aus dem Vorjahr ergibt die Inflationsrate.

In der Regel wird die Zusammensetzung des Warenkorbs alle fünf Jahre an die Konsumgewohnheiten der Haushalte angepasst. So wird längerfristiges verändertes Kaufverhalten berücksichtigt; kurzfristige Trends und Modeerscheinungen haben dagegen keinen Einfluss.

ist das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen. Der Wechselkurs ist somit der Preis einer Währung, der in Einheiten einer anderen Währung ausgedrückt werden kann. Er ist eine wichtige Kalkulationsgrundlage für den Handel und den Kapitalverkehr mit dem Ausland. Im bargeldlosen Zahlungsverkehr nennt man ihn Devisenkurs, bei Bargeld heißt er Sortenkurs.

Der Wechselkurs kann auf zwei verschiedene Arten dargestellt werden:

- als Mengennotierung: Sie zeigt an, wie viel Fremdwährung man für eine Einheit der eigenen Währung erhält. So werden unter anderem alle Euro-Wechselkurse als Mengennotierung dargestellt.

- als Preisnotierung: Sie gibt an, wie viel eine Einheit der Fremdwährung in der eigenen Währung kostet.

Darüber hinaus unterscheidet man zwei idealtypische Wechselkurssysteme, zwischen denen jedes Land frei wählen kann:

- flexible Wechselkurse: Sie bilden sich am Devisenmarkt ohne staatliche Eingriffe aufgrund von Angebot und Nachfrage. Änderungen der Wechselkurse haben dann ihre Ursache in Verschiebungen des Devisenangebots (Erlöse aus Güterexporten oder Kapitalimporten) oder der Devisennachfrage (zur Finanzierung von Güterimporten oder Kapitalexporten). So ist unter anderem auch der Euro ein flexibler (floatender) Wechselkurs, dessen Wert gegenüber anderen Währungen schwankt. Um die mit den Schwankungen verbundenen Kursrisiken abzuschwächen, können die Währungsbehörden wie beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) verschiedene Instrumente nutzen. Exemplarisch dafür stehen Options- oder Termingeschäfte.

- feste Wechselkurse: Hier ist das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen aufgrund von bilateralen Vereinbarungen zwischen den beteiligten Staaten stabil oder darf sich nur innerhalb enger vorgegebener Grenzen bewegen. Die Zentralbanken des entsprechenden Landes müssen durch den Ankauf oder Verkauf von fremden Devisen oder Gold dafür sorgen, dass die eigene Währung stabil bleibt. Heute hat unter anderem Dänemark gegenüber dem Euro einen festen Wechselkurs.

Die Weltbank oder Weltbankgruppe wurde im Jahr 1944 gegründet und hatte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst die Aufgabe, den Wiederaufbau kriegsgeschädigter Staaten zu finanzieren. Heute ist die gemeinsame Kernaufgabe der Institutionen der Weltbank, wirtschaftlich weniger entwickelte Mitgliedstaaten durch finanzielle und technische Hilfe zu fördern. Im Rahmen der Millennium-Entwicklungsziele (MDG) ist dies im Einzelnen:

  • Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
  • Grundschulbildung für alle
  • Förderung von Gleichberechtigung und Frauenrechten
  • Reduzierung der Kindersterblichkeit
  • Verbesserung der Gesundheit von Müttern
  • Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten
  • Nachhaltigkeit im Umweltbereich
  • Entwicklung einer globalen Partnerschaft für Entwicklung.

Dies geschieht vor allem durch die Vergabe von zinslosen, langfristigen Krediten oder durch umfassende Reformprogramme sowie durch die Beratung nationaler Institutionen. Aktuell umfasst die Weltbankgruppe, die ihren Sitz in Washington D.C. hat, folgende fünf Organisationen:

  • Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development, IBRD; auch World Bank)
  • Internationale Entwicklungsorganisation (International Development Association, IDA)
  • Internationale Finanz-Corporation (International Finance Corporation, IFC)
  • Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (Multilateral Investment Guarantee Agency, MIGA)
  • Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (International Centre for Settlement of Investment Disputes, ICSID)

Urkunde, die bestimmte Rechte verbrieft, zum Beispiel die Miteigentümerschaft an einem Unternehmen. Zu Wertpapieren können Aktien, Anleihen und Investmentanteile gezählt werden.

Markt, an dem regelmäßig Wertpapiere gehandelt werden. Die wichtigsten Wertpapierbörsen der Welt sind die New York Stock Exchange sowie die Börsen in London und Tokio. Deutschlands größte Wertpapierbörse befindet sich in Frankfurt am Main. Die größte Rohstoffbörse der Welt ist in Chicago.

Lang andauernde Störung der wirtschaftlichen Entwicklung, die einzelne Wirtschaftsbereiche, eine nationale Wirtschaft oder die gesamte Weltwirtschaft erfassen kann.

X

Der Begriff steht für Exchange Electronic Trading und bezeichnet das Elektronische Handelssystem der Deutschen Börse. Es wurde 1997 eingeführt und löste den IBIS-Handel ab. Genutzt wird das Xetra-System für den Kassamarkt in Aktien, Exchange Traded Funds, Optionsscheinen, Zertifikaten und Bezugsrechten.

Durch Xetra sollen Angebot und Nachfrage aller Marktteilnehmer an einer zentralen Stelle bearbeitet, eine größtmögliche Markttransparenz geschaffen und die Liquidität der Börse erhöht werden. Das Xetra-System ermöglicht es, auch außerhalb der offiziellen Börsenhandelszeiten Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen.

Jeder, ganz gleich ob Makler oder Kreditinstitut, kann Teilnehmer im Xetra werden, wenn er Mitglied einer deutschen Börse ist.

Y

Der Yen ist seit 1870 die Währungseinheit Japans. Neben dem US-Dollar und dem Euro ist er in vielen Ländern Teil der eigenen Geldreserven. Das internationale Symbol ist ¥.

Der Begriff Yen bedeutet übersetzt „runder Gegenstand“.

Yield ist die englische Bezeichnung für Rendite.

Z

Die Zahlungsbilanz dokumentiert für einen bestimmten Zeitraum alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen einer Volkswirtschaft und dem Ausland. Die gesamte Zahlungsbilanz wird nach dem Prinzip der doppelten Buchführung geführt und ist immer ausgeglichen. Sie setzt sich aus mehreren Teilbilanzen zusammen, die ihrerseits nicht ausgeglichen sein müssen.

Die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben erfordert ein Leisten und Empfangen von Zahlungen. Als Zahlung bezeichnet man die Übertragung von Geld in jeder Form. Die Gesamtheit aller Zahlungsvorgänge bildet den Zahlungsverkehr. Man unterscheidet dabei zwischen Barzahlung und bargeldloser Zahlung.

Die Zentralbank eines Staates ist für die staatliche Geld- und Währungspolitik verantwortlich. Zu den Aufgaben einer Zentralbank zählt es, die Preisniveau- und Geldwertstabilität zu gewährleisten.

Preis für geliehenes Kapital, den der Schuldner dem Gläubiger zahlt.

Zinsen, die für am Ende einer Periode nicht ausgezahlte und zusammen mit dem Ursprungskapital erneut angelegte Zinsen gezahlt werden.

Zölle sind Abgaben an den Staat. Sie werden auf Waren durch die Zollbehörden des jeweiligen Staates an den Zollstellen erhoben und sind beim Übergang der Waren über die Zollgrenze eines Landes oder eines Zollgebietes (Wirtschaftsgebiets) zu entrichten. Das können Flughäfen, Häfen, Grenzübergänge und andere zentrale Handels- und Verkehrsknotenpunkte sein. Die Höhe der Zollabgabe bemisst sich meist entweder an der Stückzahl, dem Gewicht oder der Länge von Waren (Mengenzoll, spezifischer Zoll) oder am Warenhandelswert (Wertzoll).

Zölle sind ein Instrument der Außenhandelspolitik. Sie schränken den freien Warenverkehr ein. Sie gelten jedoch fast ausschließlich importierten Gütern (Einfuhrzölle). Zölle auf zu exportierende Güter (Ausfuhrzölle) existieren kaum, da sie den Export verteuern. Durchfuhrzölle sind nach dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) grundsätzlich verboten.

Zölle haben unterschiedliche Zwecke:

  • Generierung von Staatseinnahmen (Fiskal- oder Finanzzoll). 
  • Schutz der inländischen Produktion vor günstigerer ausländischer Konkurrenz (Schutzzoll). 
  • Abwehr eines Marktungleichgewichts durch subventionierte Importwaren aus Drittländern (Antidumpingzoll). 
  • Vorübergehender Schutz inländischer Produzenten vor ausländischen Konkurrenten mit dem Ziel, die Produktion an Weltmarktstandards anzupassen (Erziehungszoll). 

Zollunion Europa

In der Europäischen Union (EU) werden Zölle nur bei der Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Ländern erhoben, nicht aber beim Warenverkehr zwischen den EU-Mitgliedstaaten, da die EU eine Zollunion ist (Europäischer Binnenmarkt). Für die Verwaltung und Erhebung der Zölle auf Waren aus Drittländern in die EU sind die Mitgliedstaaten zuständig. Die Zolleinnahmen stehen der EU zu. Sie sind damit eine der wenigen direkten Einnahmequellen und ein wichtiges Instrument der EU-Handelspolitik.



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