Eine fundierte Ausbildung zahlt sich aus: Wer einen höheren Bildungsabschluss besitzt, verdient im Schnitt mehr und ist seltener arbeitslos. Das gilt sowohl für die Beschäftigten in Deutschland als auch in allen OECD-Ländern. Die Ausbildung sollte jedoch durch weiterführende Qualifizierungsmaßnahmen ergänzt und so zukunftsfähiger gemacht werden. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der des aktuellen Berichts „Bildung auf einen Blick“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die jährliche Erhebung bietet Daten zum Aufbau, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen aus den OECD-Mitgliedsländern sowie ihrer Partnerländer.
In Deutschland haben 58 Prozent der Erwachsenen einen Abschluss im Sekundarbereich II oder im postsekundären nichttertiären Bereich als höchsten Bildungsabschluss. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als der OECD-Durchschnitt, der bei 44 Prozent liegt. Jedoch ist der Anteil junger Erwachsener, die eine Ausbildung, eine Qualifikation als Fachwirt/-in beziehungsweise Meister/-in absolviert oder einen Fachhochschulabschluss erworben haben, von 62 Prozent im Jahr 2008 auf 55 Prozent im Jahr 2018 gesunken. Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern verfügt in Deutschland aber nach wie vor ein größerer Teil der Bevölkerung über einen Abschluss des Sekundarbereichs II oder des postsekundären nichttertiären Bereichs als höchsten Bildungsabschluss. Einer der Gründe ist unter anderem das in Deutschland fest etablierte System der beruflichen Bildung und die im Anschluss daran gebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die berufliche Bildung beginnt im Sekundarbereich II. 44 Prozent der Absolventen des Sekundarbereichs II verfügen in Deutschland über einen Berufsabschluss. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 40 Prozent. Die postsekundäre nichttertiäre Bildung bietet Teilnehmern beruflicher Bildungsgänge im weiteren Verlauf dann einen klaren und geregelten Weg in die Weiterbildung: 90 Prozent der Absolventen dieser Bildungsstufe erwerben hier einen Abschluss als Fachwirt/-in, Meister/-in oder einen Fachhochschulabschluss. Das durchschnittliche Abschlussalter liegt dabei in Deutschland mit 24 Jahren deutlich unter dem OECD-Durchschnittsalter von 31 Jahren. 2018 haben 12 Prozent der Erwachsenen diese Bildungsstufe in Deutschland erreicht. Der OECD-Durchschnitt liegt hier bei 6 Prozent.
Hochschulabschlüsse noch gefragter
Gleichzeitig wird ein Hochschul-, Fachhochschul- oder Meisterabschluss von den jungen Erwachsenen stärker nachgefragt: 2018 hatten in den OECD-Ländern durchschnittlich 44 Prozent der 25 bis 34-jährigen einen solchen tertiären Abschluss. 2008 waren es 35 Prozent. In Deutschland hatten im vergangenen Jahr 32 Prozent der jungen Erwachsenen einen tertiären Bildungsabschluss, gegenüber 24 Prozent im Jahr 2008.
Und eine gute Ausbildung lohnt sich, denn mit 88 Prozent ist die Beschäftigungsquote junger Erwachsener zwischen 25 und 34 Jahren mit Masterabschluss oder vergleichbarem Abschluss in Deutschland sehr hoch. Aber auch für junge Erwachsene mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, Abitur oder nichttertiärer Bildung nach dem Sekundarbereich (mittlerer Bildungsabschluss) sind die Beschäftigungsaussichten gut. Ihre Beschäftigungsquote erhöhte sich in den vergangenen zehn Jahren von 78 auf 84 Prozent, wobei hier auch konjunkturelle Einflüsse eine Rolle spielen.
Ergebnisse von „Bildung auf einen Blick 2018“
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