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Foto: Antonioguillem

Digitaler, transparenter, kunden- und praxisorientierter: Bankausbildung grundlegend reformiert

Für Dr. Stephan Weingarz, Abteilungsleiter Personalmanagement beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), spiegelt die neue Bankausbildung den Wandel im Kreditgewerbe wider: „Triebfeder für die neue Ausbildungsordnung waren die grundlegenden Umbrüche in der Bankenbranche. Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Anforderungen an die Beschäftigten und schafft neben der klassischen Tätigkeit in der Bankfiliale eine Vielzahl neuer Tätigkeitsfelder für alle Vertriebswege im Bankgeschäft.“

Kompetenzorientiert: die Inhalte der neuen Bankausbildung

Mit der neuen Ausbildungsordnung rücken die schon jetzt zu erlernenden kommunikativen Fähigkeiten wie die Beratungskompetenz verstärkt in den Ausbildungsmittelpunkt. Zudem werden neue digitale Aspekte und Fähigkeiten integriert. Ebenfalls wird stärker als bisher Wert darauf gelegt, dass vollständige Arbeitsprozesse, wie der Verlauf eines Beratungsgesprächs, erlernt werden. Auch die Ausbildungsinhalte in den Bereichen Zahlungsverkehr und Rechnungswesen wurden aktualisiert, neu verortet und verschlankt. So spielt beispielsweise das Buchen nur noch eine untergeordnete Rolle und Inhalte der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle wurden in berufliche Handlungen integriert. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Datenschutz und Datensicherheit haben in der neuen Verordnung einen höheren Stellenwert erhalten und wurden handlungsbezogen integriert. Neue Berufsbildpositionen  wurden für die Bereiche Prozessorientierung und projektorientiertes Arbeiten geschaffen.

Zudem wurde die Abschlussprüfung – wie in vielen Berufen heute üblich – auf zwei Termine gestreckt: nach der Hälfte der Ausbildung und zum Abschluss. Die mündliche Abschlussprüfung umfasst ein Kundenberatungsgespräch inklusive Einsatz digitaler Medien.

Für Ulf Grimmke, Leiter Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik beim Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) und Koordinator der Bankenverbände im Neuordnungsverfahren, ist die neue Ausbildungsordnung, die weiterhin eine generalistische Ausbildung biete und zugleich einen neuen, attraktiven und zeitgemäßen Einstieg in mögliche Entwicklungswege in den verschiedenen Bankengruppen aufzeige, „ein echter Quantensprung".

Sabine Koch, Gruppenleiterin Personalmanagement und Bildungspolitik beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), erläutert: „Mit der neuen Ausbildungsordnung sind wir auf der Höhe der Zeit. Kommunikative Fähigkeiten, vernetztes Denken, der professionelle Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln und projektorientiertes Arbeiten rücken stärker in den Fokus der Ausbildung. Zugleich stärken wir die Beratungskompetenz.“

Der Weg zur neuen Ausbildungsordnung

Das neue Berufsbild wurde in nur eineinhalb Jahren und im Konsens der Sozialpartner im Bankgewerbe entwickelt. Diese hatten sich Ende August 2018 gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium zunächst auf Eckpunkte verständigt. Im Oktober 2018 startete das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) offiziell das Neuordnungsverfahren. Innerhalb von nur sechs Monaten erarbeitete ein Sachverständigengremium bis zur Jahresmitte 2019 ein vollständig neues Berufsbild, das anschließend das formale Erlassverfahren durchlief. An der inhaltlichen Entwicklung beteiligt waren auf Unternehmensseite die drei zuständigen Verbände des Kreditgewerbes (AGV Banken, BVR und DSGV), Vertreter der Ausbildungspraxis aus Mitgliedsunternehmen und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Auf Arbeitnehmerseite waren, koordiniert durch die Gewerkschaft ver.di, Vertreter aller Bankengruppen eingebunden.

Pressemitteilung von BVR, DSGV und AGV Banken 
Infos des BIBB zum Beruf Bankkaufmann/Bankkauffrau  
Broschüre „Schule – und danach? Mein Weg zum Wunschberuf“   

 

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