Die Frage „Wie leben wir digital – und was macht das mit uns?“ haben Kinder und Jugendliche beim 55. Internationalen Jugendwettbewerb jugend creativ auf kreative Weise beantwortet. Unter dem Motto „Echt digital“ reichten sie deutschlandweit Bilder, Kurzfilme und Quizlösungen ein, die sich mit ihrem digitalen Alltag, Chancen und Herausforderungen des digitalen Miteinanders oder auch mit Fragen zu Künstlicher Intelligenz und Social Media beschäftigten. Die Ergebnisse sind ebenso vielfältig wie eindrucksvoll. Mitte Mai 2025 wählten die Bundesjurys in Chemnitz die besten Beiträge Deutschlands aus. Austragungsorte der Jurysitzungen waren das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac) sowie das traditionsreiche Kino Metropol.
Die eingereichten Werke zeigen ein breites Spektrum an Perspektiven und Ausdrucksformen. Viele Beiträge thematisieren neben fantasievollen Darstellungen und Visionen auch durchaus kritisch Aspekte wie Social-Media-Sucht, Datenschutz, Künstliche Intelligenz oder den Verlust analoger Begegnungen. Die Bandbreite reicht von persönlichen Alltagsszenen bis hin zu gesellschaftlichen Kommentaren. Insgesamt wird deutlich, wie intensiv und vielseitig sich Kinder und Jugendliche mit ihrer digitalen Lebenswelt auseinandersetzen.
Auszeichnungen, Akademie und europäische Bühne
Für die Bundessiegerinnen und -sieger aus ganz Deutschland steht im Sommer ein ganz besonderes Highlight an. Die Teilnahme an der Bundespreisträgerakademie 2025 in Bayern. In dieser kreativen Projektwoche kommen die jungen Talente zusammen, um in Kunst- und Filmworkshops ihr Können zu vertiefen, sich auszutauschen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.
International erster Platz für Schülerin aus Deutschland
Für die Erstplatzierten in der Bildgestaltung gab es darüber hinaus die Chance einer weiteren Auszeichnung: Im Rahmen der internationalen Abschlussveranstaltung in Straßburg wurden die besten Beiträge aus Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz gekürt. Ein besonderes Erlebnis und eine Bühne für junge Stimmen aus ganz Europa. Mit ihrem kritisch-sensiblem Bild „Echt digital! Aber den echten Moment verpasst“ gewann die 17-jährigen Charlotte aus Bruchsal (Baden-Württemberg) beim internationalen Finale den ersten Platz in ihrer Altersgruppe.
Schon die Bundesjury war von ihrem kritisch-sensiblen Werk begeistert. „Die Malerei zeigt ironisch, wie gut eine Familie mit digitalen Endgeräten ausgestattet ist, aber das Glück des neugeborenen Kindes gar nicht wirklich fassen kann, da alle nur auf ihre Geräte schauen und den Moment digital festhalten. Die Arbeit besticht vom Inhalt her wie auch von der Ausdruckskraft der Art der Gestaltung“, so Bundesjurorin Janina Arlt, Künstlerin, Kunstpädagogin und Kulturbeauftragte am Gymnasium Eppendorf in Hamburg.
Hohe Beteiligung unterstreicht Relevanz des Themas
Mehr als 230.000 Kinder und Jugendliche beteiligten sich an der 55. Wettbewerbsrunde von jugend creativ. Ein starkes Zeichen für die anhaltende Relevanz des Formats. Besonders beeindruckend war auch die Resonanz im Filmbereich: Über 600 Kurzfilme wurden auf dem Videoportal eingereicht. Sechs davon wurden von einer Expertenjury als Bundesgewinner ausgezeichnet. Die hohe Beteiligung zeigt, wie vielfältig und engagiert junge Menschen ihre Sicht auf das digitale Leben kreativ zum Ausdruck bringen.
Nächste Wettbewerbsrunde startet im Oktober
Am 1. Oktober 2025 startet der 56. Internationale Jugendwettbewerb jugend creativ unter dem Motto „Meer entdecken“. Die Bildungsinitiative lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, sich gestalterisch mit dem Lebensraum Meer auseinanderzusetzen – als Naturphänomen, ökologisches System und kulturell bedeutender Erfahrungs- und Inspirationsraum. Detaillierte Informationen zur neuen Wettbewerbsrunde stehen ab Ende September auf der jugend creativ-Website zur Verfügung. Wettbewerbsunterlagen werden dann bei den teilnehmenden Volksbnaken und Raiffeisenbanken erhältlich sein.
Weitere Impressionen von der internationalen Abschlussveranstaltung
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