Mit der Veröffentlichung des „Hessenmonitors Finanzkompetenz“ und dem Start der Seasn-App präsentiert das Leibniz-Institut SAFE neue Wege zur Förderung der Finanzkompetenz in Hessen. Fast 500 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren wurden im Rahmen der Studie zu ihren finanziellen Einstellungen, ihrem Wissen und ihren Herausforderungen befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen eine hohe Neugier auf Finanzbildung und die Notwendigkeit zielgerichteter Maßnahmen.
Die Studie zeigt, dass rund 40 Prozent der jungen Erwachsenen in Hessen bereits am Aktienmarkt aktiv sind – ein historischer Höchststand. Jedoch empfinden 38 Prozent den Aktienmarkt als kompliziert und ein Drittel der Befragten leidet unter finanziellem Stress. Besonders Frauen und Personen mit niedriger formaler Bildung schneiden beim Finanzwissen schlechter ab. Hessens Finanzminister Alexander Lorz betont: „Der Hessenmonitor zeigt eindrücklich, dass wir die Finanzkompetenzen junger Menschen stärken müssen. Die Neugier und Motivation der jungen Leute sind eine solide Basis, um Hessen zum Vorreiter in der Finanzbildung zu machen.“ 73 Prozent der jungen Frauen und Männer haben nie eine finanzielle Schulung in Schule oder Ausbildung erhalten. Gleichzeitig wünschen sich 62 Prozent der Befragten mehr Wissen über Themen wie Sparen, Investieren oder Schuldenvermeidung. Besonders oft suchen sie Informationen online, bei Familie und Freunden.
Seasn-App: Interaktive Unterstützung
Mit der Seasn-App wurde ein innovatives, kostenfreies Tool entwickelt, das jungen Menschen eine spielerische Auseinandersetzung mit Finanzthemen ermöglicht. Über einen „digitalen Zwilling“ können Nutzerinnen und Nutzer ihre finanzielle Zukunft simulieren, Lebensereignisse planen und Strategien für den Vermögensaufbau entwickeln. Andreas Hackethal, Leiter des Pension Finance Lab bei SAFE, erklärt: „Seasn greift die Herausforderungen des Hessenmonitors auf. Die App bietet einen einfachen Zugang, um fundierte Finanzentscheidungen zu treffen.“
Die Studie und die App verdeutlichen das Potenzial digitaler und zielgruppengerechter Ansätze. Christine Laudenbach, SAFE-Forscherin und Co-Autorin der Studie, unterstreicht: „Es ist entscheidend, Finanzbildungsangebote an die Lebensrealität junger Menschen anzupassen, um Wissen effektiv zu vermitteln.“ Die Seasn-App soll dabei als zentraler Baustein für die zukünftige Finanzbildung dienen und langfristig die finanzielle Resilienz der jungen Generation stärken.
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