Nicht Erwachsene, sondern Kinder haben in „Karlopolis“ das Sagen. In der Modell-Kinderspielstadt können sich 8- bis 14-Jährige aus Karlsruhe und der Sozialregion eine Woche lang an einem fiktiven Stadtgeschehen beteiligen, in Betrieben arbeiten und so Lohn erwirtschaften oder sich politisch engagieren. Im August dieses Jahres nahmen über 600 Kinder an dem Projekt teil. Eine Fortsetzung für 2019 ist geplant. Neben zahlreichen anderen Partnern wird das Projekt auch von der Volksbank Karlsruhe eG unterstützt.
Ziel des seit 2015 bestehenden Projektes ist es, dass Kinder spielerisch, aktiv und mit Spaß grundlegende demokratische Prinzipien und wirtschaftliche Abläufe kennenlernen und erfahren, wie die Arbeitswelt funktioniert. Dafür bietet die Modell-Kinderspielstadt, die vom Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe ins Leben gerufen wurde, mit Häusern, Zelten, Hütten, Fahrzeugen, Straßen, Läden und Werkstätten all das, was eine echte Stadt auch hat. So gibt es unter anderem eine Autowerkstatt, ein Kino, eine Feuerwehr, eine Bank, einen Supermarkt und andere Geschäfte, einen Sportpark, einen Kinderzirkus, Handwerksbetriebe oder eine Metallwerkstatt – und sogar einen eigenen Radiosender.
Auch Demokratie und Mitbestimmung werden im Projekt „Karlopolis“, das 2018 den dritten Preis im Jury-Voting des easyCredit-Preises für Finanzielle Bildung erhielt, großgeschrieben. So gibt es einen von den Kindern gewählten Gemeinderat. Jeder Einwohner der Kinderspielstadt kann sich dabei zur Wahl stellen und so Gemeinderat oder Bürgermeister werden. Der Stadtrat entscheidet dann beispielsweise über die Erhöhung der Steuern oder auch darüber, ob die Preise im „Karlopolis“-Supermarkt zu hoch sind.
Ein Tag in der Modell-Kinderspielstadt beginnt dabei immer gleich: Zuerst suchen sich die teilnehmenden Kinder im „Karlopolis“-Arbeitsamt einen Job. Rund 50 Berufe stehen zur Auswahl. Bei ihrer Arbeit stehen den Kindern dann echte Handwerker wie zum Beispiel ein Gärtner- oder Bäckermeister zur Seite. Neben dem Zupacken ist auch Ideenreichtum gefragt. Denn die Kinder stellen nicht nur Waren her und bieten Dienstleistungen an, sie müssen sich auch überlegen, wie sie diese bewerben und verkaufen.
Jedes in der Kinderspielstadt arbeitende Kind erhält einen Stundenlohn von 14 Carlos, die Währung in „Karlopolis“. Davon werden automatisch vier Carlos als Steuern von der Spielstadt-Bank, die von Auszubildenden der Volksbank Karlsruhe eG vertreten wird, einbehalten. Mit diesem Geld werden unter anderem der Stadtrat oder städtische Einrichtungen wie die Feuerwehr finanziert. Den Rest ihres Lohns können die „Karlopolis“-Kinder ausgeben oder investieren und so möglicherweise zusätzlichen Gewinn zu erwirtschaften. Dabei lernen sie spielerisch, dass es sich lohnt, nicht das gesamte ihnen zur Verfügung stehende Geld auszugeben, sondern in eine gute Geschäftsidee zu investieren oder zu sparen.
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