Fachinformatikerin? Friseur? Koch? Tischler? Bei der Wahl eines Ausbildungsberufs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Neben den Einkommens- und Karrierechancen spielt auch das Image des Berufs bei der Wahl eines Ausbildungsberufs eine Rolle. Das Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) geht erstmals seit 40 Jahren in einer Studie der Frage nach, welches Ansehen die dualen Ausbildungsberufe in Deutschland haben und welchen Einfluss dieses auf die Berufswahl von Jugendlichen hat. Zwischen Oktober 2017 und Mai 2018 wurden dafür 9.010 Personen in einer repräsentativen Umfrage telefonisch befragt. Nun wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt.
Hauptergebnis ist, dass sich die derzeit 25 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe deutlich in ihrem Ansehen in der Bevölkerung unterscheiden. So haben die Ausbildungsberufe Fachinformatiker/-in und Mechatroniker/-in ein sehr gutes Image. Sie wurden von den befragten Personen auf einer Skala von null (sehr geringes Ansehen) bis zehn (sehr hohes Ansehen) mit dem im Durchschnitt mit dem Wert sieben bewertet. Das Erstaunliche: Das Ansehen dieser beiden Berufsbilder ist vergleichbar mit ausgewählten Berufen, wie Maschinenbauingenieur/-in oder Notar/-in, für die in der Regel ein Hochschulstudium erforderlich ist.
Ebenfalls geschätzt werden Industriekaufleute und Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen. Sie erzielten im Mittel einen Wert von über sechs bezüglich des Ansehens. Einen über dem Mittelwert liegenden Ansehenswert erzielten die Berufe Bankkaufleute, Hotelfachleute, Verwaltungsfachangestellt und Friseure/Friseurinnen. Weniger hoch angesehen sind dagegen die Ausbildungsberufe Fachkraft für Lagerlogistik, Fachverkäufer /-in im Lebensmittelhandwerk oder Koch/Köchin.
Die Ergebnisse der Studie, die Teil des Forschungsprojekts „Berufe in Deutschland: Gesellschaftliche Wahrnehmungen und Persönlichkeitseigenschaften“ ist, zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen Image des Ausbildungsberufs und der Anzahl der unbesetzten Stellen. So weisen duale Ausbildungsberufe, die in der gesellschaftlichen Bewertung ein geringeres Ansehen haben, eine hohe Anzahl an unbesetzten Stellen auf. Eine weitere Rolle, spielen, so die Studie, auch das Einkommen, die Tätigkeiten sowie die Arbeitsbelastungen und die Jobsicherheit.
Zu den Ergebnissen der Studie auf bibb.de