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IQB-Bildungstrends 2021: Kompetenzen bei Grundschülern besorgniserregend

Im Fünfjahresrhythmus hat das IQB zwischen April und August 2021 zum dritten Mal im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) untersucht, ob Kinder in der Primarstufe die Anforderungen der Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Ländern erreichen. Viele schaffen das nicht. Im Vergleich zu den letzten Erhebungen in den Jahren 2011 und 2016 hat sich dieser Zustand sogar verschärft. Bezogen auf Deutschland insgesamt liegt der Anteil der Kinder, die den Mindeststandard beim Lesen nicht erreichen, in diesem Jahr bei 19 Prozent, beim Zuhören sind es gut 18 Prozent und etwa 30 Prozent verfehlen die Mindeststandards im Bereich Orthografie; im Fach Mathematik sind es rund 22 Prozent.

In einzelnen Bundesländern sind die Anteile zum Teil noch deutlich höher. Auffallend schlecht schneiden die Viertklässlerinnen und Viertklässler in Brandenburg und Nordrhein-Westfahlen ab, Schlusslichter bilden aber Berlin und Bremen. Hingegen durchgängig gute Ergebnisse erzielen die Kinder in Bayern und in Sachsen – sie halten damit ihren hohen Standard der letzten Erhebungen. Deutlich verbessert hat sich Hamburg. Es gehört nun nicht mehr wie im Jahr 2011 zu den Schlusslichtern, sondern bewegt sich im bundesweiten Mittelfeld.

Insgesamt waren die Rückgänge bei Schülerinnen und Schülern aus sozial weniger privilegierten Familien und Kindern mit Zuwanderungshintergrund stärker ausgeprägt als bei den Kindern aus sozial privilegierteren Familien.

Als Gründe für den insgesamt negativen Trend sieht die KMK-Präsidentin Karin Prien zum einen die langen Schulschließungen bedingt durch die Coronapandemie. Zum anderen würde mit den Ergebnissen des „IQB-Bildungstrend 2021“ deutlich, dass zu spät individuell gefördert werde. Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich,“ sagt sie und fordert: „Bereits in der KITA müssen wir insbesondere den Erwerb und die Förderung von Deutsch als Bildungssprache und Vorläuferfähigkeiten im Bereich Mathematik in den Blick nehmen.“

Der Bildungsexperte Ludger Wößmann vom Münchner Ifo-Institut erklärt die Rückstände als beunruhigend, denn die in der Schule vermittelten grundlegenden Fähigkeiten seien die Basis künftiger Lebenschancen der Kinder und des künftigen Wohlstands in Deutschland insgesamt. Er betont: „Der Lernverlust von einem Drittel Schuljahr geht über das gesamte Berufsleben gerechnet im Schnitt mit rund drei Prozent geringerem Erwerbseinkommen einher.“ Für die Wirtschaft insgesamt könne das zu einem um durchschnittlich 1,5 Prozent niedrigeren Bruttoinlandsprodukt über den Rest des Jahrhunderts führen.

Weitere Informationen zum „IQB-Bildungstrends 2021“ sowie der gesamte Berichtsband der Studie sind auf der Seite des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) abrufbar.

Zum Bericht auf iqb.hu-berlin.de (PDF-Datei)

Zu unseren Unterrichtsmaterialien für die Primarstufe

 

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