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Jugendliche blicken optimistisch in ihre berufliche Zukunft

Ein zunehmender Ruf nach Bildungsgerechtigkeit, ein starkes Bewusstsein für berufliche Möglichkeiten, jedoch Bedenken hinsichtlich der schulischen Vorbereitung: In einer von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie der Bertelsmann Stiftung zum Tag der Bildung am 8. Dezember 2023 initiierten forsa-Umfrage äußern sich Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zu ihren Vorstellungen und Herausforderungen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Angesichts des wachsenden Fach- und Arbeitskräftemangels rückt dieser Lebensabschnitt zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.


Zwischen Traumjob und Schulbank
Die Umfrage, an der 1.075 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren teilnahmen, verdeutlicht, dass die große Mehrheit (88 Prozent) der jungen Menschen optimistisch oder zumindest tendenziell positiv in ihre berufliche Zukunft blicken. Besonders jüngere Befragte zeigen sich hoffnungsvoller, was die Bedeutung eines Berufsabschlusses in den kommenden zehn Jahren angeht – ein Indikator für ein wachsendes Bewusstsein für die Anforderungen des Arbeitsmarktes.
Allerdings zeichnet sich auch ein kritisches Bild der aktuellen schulischen Bildung ab. Zwei Drittel der Befragten empfinden, dass Schulen sie nur unzureichend auf die berufliche Zukunft vorbereiten, was auf eine Kluft zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und der schulischen Ausbildung hinweist. Clemens Wieland, Experte für berufliche Bildung bei der Bertelsmann Stiftung, betont: „Viele junge Menschen können gut einschätzen, welche Anforderungen die Arbeitswelt an sie stellen wird. Gleichzeitig fühlen sie sich angesichts der Fülle an beruflichen Möglichkeiten oft überfordert.“ Diese Erkenntnis unterstreicht die Dringlichkeit, das Bildungssystem anzupassen und die Schüler effektiver auf die Arbeitswelt vorzubereiten.

Gleiche Chancen für alle?
Ein zentrales Thema der Umfrage ist die Wahrnehmung der Chancengleichheit im Bildungssystem. Nur ein Drittel der Jugendlichen glaubt, dass alle Kinder in Deutschland unabhängig von ihrer Herkunft die gleichen Bildungschancen haben. Andreas Knoke von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung erklärt: „Viele junge Menschen erkennen genau, dass wir im Bildungsbereich ein Gerechtigkeitsproblem haben. Mit Blick auf faire Chancen einerseits und den Arbeits- und Fachkräftemangel andererseits muss unsere Gesellschaft alles dafür tun, wirklich jedem jungen Menschen die Chance auf einen Schul- und Berufsabschluss zu geben.“
Die befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen betonen außerdem die Bedeutung von Selbstorganisation, Höflichkeit, Toleranz und Sprachkenntnissen für ihre berufliche Zukunft. Diese Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche neben Fachwissen auch soziale und sprachliche Kompetenzen als Schlüsselfaktoren für beruflichen Erfolg sehen.

Unterstützungsmaßnahmen für die Jugendlichen
Interessant sind auch die Vorschläge der Befragten zur Verbesserung der Unterstützung beim Übergang in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium. Eine deutliche Mehrheit von 91 Prozent hält es für wichtig, Schulen zu verpflichten, berufliche Orientierungsangebote wie Beratung oder Praktika anzubieten. Zudem findet die Idee einer finanziellen Unterstützung für Umzüge zu Ausbildungs- oder Studienplätzen bei 90 Prozent der Befragten Zustimmung. Außerdem sind 85 Prozent der Meinung, dass Kompetenzen und Erfahrungen über das Notenzeugnis hinaus stärker anerkannt werden sollten.
Die Experten der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung heben hervor: „Es ist wichtig, die Bedürfnisse der jungen Menschen ernst zu nehmen und sie viel stärker zu berücksichtigen, wenn es um bildungspolitische Maßnahmen geht. Denn sie wissen am besten, was sie an Unterstützung benötigen und wie sie mit Angeboten, beispielsweise zur Berufsorientierung, erreichbar sind.“

Jugendbefragung 2023 


Unsere Broschüre "Schule - und danach? Mein Weg zum Wunschberuf" für die Sekundarstufe II

 

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