Was ist der Deutsche Aktienindex? Welche Unternehmen sind an der Deutschen Börse vertreten? Warum gibt es an der Börse ein ständiges Auf und Ab? Inwieweit eignen sich Aktien als Geldanlage? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert das Börsenspiel der Raiffeisenbank Pfaffenhausen eG. Darin können die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 der örtlichen Mittelschule virtuell in einer dreimonatigen Spielphase ihr Geschick an der Börse beweisen, eigene Anlagestrategien entwickeln und risikolos erste Erfahrungen im Umgang mit Wertpapieren sammeln. Den Lernenden steht dabei ein fiktives Depotguthaben von 50.000 Euro zur Verfügung. Am 27. Mai 2019 wurden die Börsenspiel-Gewinner für das Schuljahr 2018/2019 ausgezeichnet. Die erfolgreichsten zehn Schüler beziehungsweise Schülerteams erhielten Geldpreise zwischen 20 Euro und 150 Euro. Außerdem fließen 100 Euro als Preisgeld in die Klassenkasse des Gewinners.
Ziel des Spiels, welches seit 1990 jährlich durchgeführt wird, ist es, in der zur Verfügung stehenden Spieldauer durch geschicktes Kaufen und Verkaufen von Aktien möglichst viel Gewinn zu erzielen. Als Entscheidungshilfe dient den Schülerinnen und Schülern dabei die örtliche Tageszeitung. Sämtliche dort gelisteten Aktien können die Schüler virtuell anhand der realen Börsenwerte für das eigene Depot ordern. Aber das Spiel will mehr als Aktien als eine Form der Geldanlage in den Mittelpunkt stellen. „Uns geht es darum zu zeigen, dass es an der Börse auch größere Schwankungen geben kann. Die Schüler sollen erkennen, dass es keine Gewinngarantie bei Aktien als Geldanlage gibt und diese eher eine langfristige Geldanlage sind. Vor allem wollen wir spielerisch vermitteln, dass man zum Spekulieren nur freie finanzielle Mittel einsetzen sollte und man bei der Geldanlage niemals alles auf eine Karte setzt“, so Helmut Spieler, Projektverantwortlicher bei der Raiffeisenbank Pfaffenhausen eG.
Es wird aber nicht nur Finanzwissen vermittelt, es geht auch um die Förderung von Teamfähigkeit und Medienkompetenz. So können die Spieler sowohl als Einzelpersonen als auch in einer Gruppe am Börsenspiel teilnehmen. Hier treffen sie ihre Entscheidungen für eine Order diskursiv und demokratisch im Team. Gleichzeitig steigern sie ihre Gewinnchancen, denn im Börsenspiel werden die besten Einzelspieler beziehungsweise die besten Teams ausgezeichnet.
Erst die Theorie, dann die Praxis
Ganz gleich, ob allein oder im Team: ohne Theorie keine Praxis. Bevor die Acht- bis Zehntklässler ihr Geschick beim Aktienhandel unter Beweis stellen können, bekommen sie in einer Einführungsstunde Grundlagenwissen zu den Themen Börse, Aktien und Aktienhandel vermittelt. So wird unter anderem erläutert, welche Unternehmen aktiennotiert sind, woher das Kapital kommt, was der DAX ist und welche Unternehmen dort zusammengefasst sind. Je nach Interesse der Lernenden und der zur Verfügung stehenden Zeit können diese Themen dann von der Lehrkraft im eigenen Unterricht und parallel zur Praxisphase des Spiels vertieft werden.
Der Erfolg scheint dem regionalen Projekt Recht zu geben. Seit 1990 wird das Börsenspiel jährlich durchgeführt. Nach anfänglicher Zurückhaltung seitens der Lehrenden ist es mittlerweile fester Bestandteil des Schuljahres an der Mittelschule Pfaffenhausen. Im Nachgang der Siegerehrung am 27. Mai geht es schon wieder an die Planung für das kommende Schuljahr. Denn, so Helmut Spieler, „nach dem Börsenspiel ist vor dem Börsenspiel“.
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