Nachhaltige Schülergenossenschaften in Niedersachsen
Die Verbindung zwischen Schule, Wirtschaft und Verbänden in dem Projekt „Nachhaltige Schülergenossenschaften“ gibt es in Niedersachsen seit 2006. Neben dem Niedersächsischen Kultusministerium wird das Projekt durch den Genossenschaftsverband Hannover/Frankfurt, den Genossenschaftsverband Weser-Ems und die Fachhochschule Frankfurt am Main begleitet, geprüft und wissenschaftlich ausgewertet. Als „besonders wertvoll“ bezeichnete das Niedersächsische Kultusministerium jetzt das pädagogisch gelungene Konzept: mit 50 Schülergenossenschaften von 400 Schülerfirmen nimmt Niedersachsen in Deutschland eine Vorreiterposition ein.
Die Initiative trägt die Genossenschaft als demokratische und soziale Wirtschaftsform für die Gründung von Schülerfirmen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Denn viele Bürger wissen heute mehr über Aktiengesellschaften als über Genossenschaften.
Mit Unterstützung des Niedersächsischen Kultusministeriums sollten bis Ende 2012 insgesamt 50 Schülerfirmen als „Nachhaltige Schülergenossenschaften“ in Niedersachsen gegründet werden – bereits Mitte 2011 ist das Ziel erreicht.
Die Schülergenossenschaften arbeiten schulform- und jahrgangsübergreifend. Hier sind Schüler aller Schulformen mit dabei: von der Förderschule bis hin zur Berufsschule. Und auch die Geschäftsideen der Schüler sind vielfältig: vom Betreiben eines Schulkiosk, eines Figuren- und Marionettentheaters, einer offiziellen Hannover 96-Kartenvorverkaufsstelle, über Web- und Werbedesign, bis hin zum Veranstaltungsmanagement und PC-Training für Senioren ist alles möglich.
Alle Schülergenossenschaften in Niedersachsen haben genossenschaftliche Paten, in der Regel Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie engagieren sich in den jeweiligen Schulregionen als Ansprechpartner für die Schüler. Die Paten kommen in die Schulen oder laden die Schüler in die Bank ein, sind bei den Gründungsversammlungen und auch bei der jährlichen Mitgliederversammlung dabei und stehen den Schülern bezüglich der Finanzen Rede und Antwort. So entstehen für beide Seiten gute Multiplikatoreneffekte.
Diese bundesweit einmalige Netzwerk-Idee mit Partnern und Paten aus Verbänden, Schule, Genossenschaften, Politik und Wirtschaft zeigt auch in anderen Bundesländern großes Interesse. Als nachhaltiges Projekt der Schule angelegt bleiben die Schülergenossenschaften in der Regel dauerhaft bestehen, wenn die folgenden Jahrgänge sie weiterführen.
Die Genossenschaftsstiftung unterstützt dieses Projekt durch besondere Preise für vorbildliche Ideen, die von Schülern im Rahmen ihrer Schülergenossenschaft geplant oder umgesetzt werden.
Mit der UNESCO-Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2008/2009“ wurden die Schülergenossenschaften in Niedersachsen als offizielles Projekt der Weltdekade für nachhaltiges Lernen gewürdigt.
Unter www.schuelergenossenschaften.de zeigt ein Film das Engagement niedersächsischer Schülerinnen und Schüler mit ihren Geschäftsideen.
www.genossenschaftsverband.de/www.schuelergenossenschaften.de/