Ökonomisches Grundwissen bei vielen Deutschen schwach ausgeprägt
Wie hoch ist die Umsatzsteuer auf Lebensmittel? In welchem Zeitraum ist ein Bankkredit zu bestimmten genannten Konditionen abbezahlt? Welche Währung gilt in Dänemark? Solche Fragen aus dem Bereich der wirtschaftlichen Allgemeinbildung bringen einen Großteil der deutschen Bevölkerung gehörig ins Straucheln. Dieses ernüchternde Fazit kann aus den Ergebnissen einer Studie gezogen werden, die ein Professorenteam um den Bildungspsychologen Gerd Gigerenzer im Auftrag des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und der Zeppelin Universität in Friedrichshafen veröffentlichte und über die das Handelsblatt exklusiv berichtete.
Die Wissenschaftler stellten einen Bogen aus insgesamt 24 Fragen zusammen. Es waren keine komplexen Wirtschaftstheorien, die in der Studie befragt wurden, sondern anwendbares Wirtschaftswissen für den Alltag. Scheinbar einfache Fragen zu den Themen Geldanlage, Verbraucherschutz und Wirtschaftspolitik bildeten den inhaltlichen Schwerpunkt der Studie.
Die Ergebnisse der Befragung fielen nach Meinung der Initiatoren ernüchternd aus: Die rund 1.000 Teilnehmer der Studie konnten im Durchschnitt nur 14 der 24 Fragen richtig beantworten. Etwa 25 Prozent der Teilnehmer wussten nicht, dass sie in einer Sozialen Marktwirtschaft leben. Über 70 Prozent konnten einfache Zinsrechnungen nicht vornehmen, die zum Beispiel für das Verstehen von Kreditkonditionen grundlegend sind. Mehr als ein Drittel der Befragten wusste nicht, dass Investitionen in deutsche Staatsanleihen grundsätzlich sicherer sind als jene in Aktien, Fonds oder Zertifikate. Auch dass Dänemark eine eigene Währung hat, war lediglich gut der Hälfte bekannt.
Die Studie offenbare „schwerwiegende Wissenslücken über ökonomische Fakten und Zusammenhänge“, so das abschließende Fazit der Autoren. Aus den Ergebnissen der Studie ließe sich ableiten, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung den Risiken in der Finanz- und Wirtschaftswelt schutzlos ausgeliefert ist, da ökonomisches Basiswissen nicht vorhanden ist. Wer alle 24 Fragen richtig beantwortet habe, verfüge über eine solide Basis von Wirtschaftswissen für die Praxis, erklären die Urheber der Studie.
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