Laut „SchuldnerAtlas Deutschland 2016“ der Creditreform Wirtschaftsforschung ist die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland zum dritten Mal in Folge angestiegen. Zum Stichtag 1. Oktober 2016 beträgt die Überschuldungsquote in Deutschland 10,06 Prozent. Damit sind über 6,8 Millionen Bürger über 18 Jahren überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies rund 131.000 Personen mehr.
Der aktuelle Anstieg der Überschuldungszahlen beruht jedoch ausschließlich auf einer Zunahme der Fälle mit hoher Überschuldungsintensität. Ihre Zahl nahm in den vergangenen zwölf Monaten um rund 220.000 Fälle beziehungsweise 5,6 Prozent zu. Dagegen sank die Zahl der Schuldner mit geringer Überschuldungsintensität um rund 89.000 Fälle und somit um 3,2 Prozent.
Die Zahl jüngerer Personen, die in einer Überschuldungspirale stecken, ist nach 2015 auch 2016 rückläufig. So ging die Zahl von Schuldnern unter 30 Jahren um rund 28.000 auf circa 1,66 Millionen Fälle zurück. Jedoch ist der prozentuale Rückgang geringer als im Vorjahr. Betrug dieser seinerzeit noch 3,4 Prozent, so sind es aktuell 1,7 Prozent.
Hingegen setzt sich der Trend zur Altersüberschuldung fort. So hat die Zahl überschuldeter, über 70-jähriger Personen mit 16,4 Prozent überdurchschnittlich zugenommen. Die Schuldnerquote beträgt hier 1,34 Prozent. Somit müssen in Deutschland aktuell ungefähr 170.000 Menschen dieser Altersgruppe als überschuldet eingestuft werden. Das sind 25.000 Fälle mehr als im Vorjahr.