In Rheinland-Pfalz gehen die Mitarbeiter der Volksbank Trier eG seit Februar 2019 auf Anfrage wieder freiwillig in die Schule – und zwar als Jugend-Finanz-Coaches. Aufklärung steht dabei im Mittelpunkt der Maßnahme. So bringen die zuvor speziell geschulten Coaches Lernenden in Abstimmung mit der jeweiligen Lehrkraft Wirtschafts- und Finanzthemen näher und machen sie im Umgang mit Geld finanzfit. Lebensnähe, Ausgewogenheit und Neutralität der Inhalte sind dabei oberstes Gebot.
„Wir wollen Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zur Berufsschule in Trier und Umgebung dazu befähigen, überlegt Kaufentscheidungen zu treffen und sicher in Finanzangelegenheiten zu werden. Besonders wichtig ist uns dabei die Überschuldungsprävention. Denn vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das ein großes Thema geworden“, beschreibt Lena Weber, Projektverantwortliche bei der Volksbank Trier eG, die Hauptziele des seit 2019 bestehenden Projektes. Und so sind die Themen, die in einem Vorgespräch mit der Lehrkraft abgestimmt werden, vielfältig. Sie reichen von der Frage, wie man eine Überweisung richtig tätigt über die Auseinandersetzung mit möglichen Schuldenfallen sowie Möglichkeiten, diese zu vermeiden bis hin zu Vorschlägen Geld zu sparen. Neben selbst erstellten Lehr- und Lernmaterialien kommen dabei auch Arbeitsblätter des Schulserviceportals Jugend und Finanzen sowie der Stiftung „Deutschland im Plus“ zum Einsatz.
Von didaktisch-methodischer Seite ist das Angebot „Jugend-Finanz-Coach“ ebenfalls breit gefächert sowie am Alter der Lernenden sowie ihren Kompetenzen ausgerichtet. So werden die Inhalte nicht nur über kurze Referentenvorträge, sondern auch über kleine Spiele oder Diskussionsrunden vermittelt. Darüber hinaus sorgen Arbeitsaufgaben dafür, dass sich die Lernenden selbständig mit einem Thema befassen. „Ganz gleich, ob wir zu Besuch in einer Grundschul- oder Abiturklasse sind: Wir wollen, dass die Schülerinnen und Schüler aktiv mitmachen, Fragen stellen, selbst Dinge ausprobieren und so merken, dass man vor dem Thema Wirtschaft keine Angst haben muss“, erklärt Lena Weber. Dies ist für die Coaches teilweise eine Herausforderung „Sie sind in erster Linie Experten in Sachen Finanzen und weniger in Sachen Schuldidaktik“, so Lena Weber weiter. Aber auch daran wurde in der Vorbereitungsphase des Projektes gedacht. Deshalb wurden jedem Coach in einem Didaktik-Bootcamp, der in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Deutschland im Plus“ durchgeführt wurde, elementare methodische Werkzeuge zur Wissensvermittlung an die Hand gegeben und sie so schulfit gemacht.
Das Angebot stößt bei den Schulen in Trier und Umgebung auf rege Nachfrage. In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Veranstaltungen an Trierer Schulen durchgeführt. Bis zum Schuljahresende werden sicher noch weitere Projektstunden und ganze Projekttage hinzukommen. Und eine Idee für eine Weiterentwicklung gibt es auch schon. „Finanzbildung kann und darf nicht alleinige Aufgabe der Schulen sein. Wir wollen Eltern unterstützen und beraten, Finanzthemen auch zu Hause anzusprechen und geben unser Wissen dafür gerne weiter“, so Lena Weber.
Website der Volksbank Trier
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