Jedes Jahr erscheinen rund 50 Sonderbriefmarken. Welche Motive früher auf die Marken kamen, bestimmte damals der Landesfürst. Inspiriert durch Vorschläge, die Bürgerinnen und Bürger einreichen können, berät heute ein Beirat im Bundesfinanzministerium darüber.
So wird im Kleinformat sichtbar, welche Themen ein Land bewegen. Für die Weihnachtszeit 2025 sind es die Geburt Jesu und eine unberührte Winterlandschaft – Liebe und Familie, Ruhe und Frieden.
Die Weihnachtsmarke: Eine Geburt als Mittelpunkt von Nähe und Hoffnung
Die Weihnachtsmarke zeigt die Geburt Jesu, wie sie ein Fenster der Nicolaus-Gallus-Kapelle in Regensburg darstellt. Die Szene ist weit entfernt von jeder späteren Romantik: ein Stall, kalte Luft, Stroh als Lager. Die junge Familie ist unterwegs, ohne festen Platz, ohne Unterstützung. Gerade diese Schlichtheit macht deutlich, warum Weihnachten bis heute mit Zusammenhalt und Fürsorge verbunden wird. Das Kind in der Mitte bildet die einzige Lichtquelle – und damit das Symbol für einen Anfang, der nicht aus Stärke, sondern aus Zuwendung entsteht. Das Motiv zeigt, wie sich aus einer Lebenssituation voller Unsicherheit eine Erzählung entwickelte, die Menschen bis heute Trost gibt und an das erinnert, was Familien und Gemeinschaften tragen kann: Liebe, die sich im Kleinen zeigt, nicht im Glanz.
Die Wintermarke: Eine Landschaft, die Ruhe ausstrahlt
Seit Jahrhunderten inspiriert die kalte Jahreszeit Künstlerinnen und Künstler. Die „Kleine Eiszeit“ brachte ab dem 16. Jahrhundert unzählige Darstellungen hervor, die Schnee, Eis und gedämpftes Licht festhielten; im 19. Jahrhundert wurde die Winterlandschaft zu einem eigenen Genre. Daran knüpft die Winterbriefmarke an. Sie zeigt eine verschneite Landschaft mit Wald und Tieren, eingefangen in einem Licht, das die Konturen weich macht und die Szene still erscheinen lässt. Grafiker Thomas Steinacker beschreibt die Darstellung als Bild von „Ruhe und Frieden“. Genau das vermittelt sie: eine Natur ohne Hast, ohne Geräusch, ohne Ablenkung. Die Marke verdichtet jene Qualität des Winters, die viele Menschen rund um die Feiertage suchen – einen Moment des Ausatmens, des Abstandes, der Klarheit. Nicht spektakulär, sondern schlicht und dadurch eindrücklicher.
Sonderbriefmarken Weinachten und Winter 2025
Tipp: Wer selbst ein Thema für eine Briefmarke vorschlagen möchte, kann das jederzeit tun. Wie sie eingereicht werden, wann und wohin sie geschickt werden müssen und wie darüber abgestimmt wird, ist auf der Website des Bundesfinanzministeriums beschrieben.
Von der Idee zur Marke