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Foto: AdobeStock; andreaobzerova

Studie: Drastischer Mangel in der ökonomischen Bildung

Es ist traditionell nicht gut bestellt um die Ökonomische Bildung in Deutschland. Doch wie katastrophal der Mangel tatsächlich ist, zeigt nun die OeBiX-Studie (Index zur ökonomischen Bildung), die erstmals Daten in weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und in der Lehrkräftebildung erhoben hat. Die Ergebnisse zeigen, dass elf von 16 Bundesländer nicht einmal die Hälfte der Anforderungen erfüllen, die für ein normales Nebenfach, so auch „Wirtschaft“, an Schulen und Hochschulen gelten müssten. Am besten schneiden Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern ab, am schlechtesten Rheinland-Pfalz, Sachsen und das Saarland.

Mindeststandards werden nicht erfüllt

Bemerkenswert sind die Ergebnisse auch, weil bereits vor 18 Jahren von der Kultusministerkonferenz, Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften gemeinsame „Empfehlungen für ein Kerncurriculum Wirtschaft" aufgestellt wurden. Sie forderten seinerzeit einen Mindeststandard, ökonomische Bildungsinhalte schulformübergreifend in der Sekundarstufe I jeweils mit 200 Unterrichtsstunden zu verankern.

Manche Bundesländer reichen in ihren nicht-gymnasialen Schulformen an diesen Mindeststandard zwar fast heran. Doch sind in den meisten Bundesländern besonders Gymnasien noch weit davon entfernt. Während in fünf Bundesländern in den nicht-gymnasialen Schulformen ökonomische Bildung mit zumindest mehr als 150 Stunden unterrichtet wird, erreichen in der gymnasialen Sekundarstufe I derzeit nur Nordrhein-Westfalen und Hessen diese Marke von 150 Stunden. Andere Bundesländer liegen teilweise dramatisch unter diesem Wert: Schlusslicht in der gymnasialen Sekundarstufe I ist Berlin mit rund 30 Stunden, Schlusslicht in der nicht-gymnasialen Sekundarstufe I ist Thüringen mit weniger als 25 Stunden.

Auch bei der Lehrkräftebildung herrschen große Defizite: Anforderungen bezüglich Lehramtsstudiengänge und fachdidaktische Professuren werden im Bundesdurchschnitt nicht einmal zu 40 Prozent erreicht.

Viel Verbesserungspotenzial

Die OeBiX-Studie wurde vom Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) an der Universität Oldenburg im Auftrag der Flossbach von Storch Stiftung erhoben. „Mit der OeBiX-Studie wollen wir den Verantwortlichen im Bildungssystem Impulse geben. Die OeBiX-Studie ist die Grundlage, auf der sich Lösungen für die ökonomische Bildung im föderalen Bildungssystem entwickeln lassen, weil sie zeigt, wo es schon ganz gut läuft und wo überall noch Verbesserungspotenzial liegt“, sagt Kurt von Storch, Vorsitzender des Kuratoriums der Flossbach von Storch Stiftung. Die Studienergebnisse fließen als Teilindizes in den Gesamtindex Ökonomische Bildung in Deutschland (OeBiX) ein.

Studienergebnisse auf flossbachvonstorch-stiftung.de

 

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