Weltweit ist nur jede dritte Person "finanziell alphabetisiert", so das Ergebnis einer von der Ratingagentur Standard & Poor‘s veröffentlichten Studie „Financial Literacy around the World“, für die 150.000 Menschen in 144 Ländern befragt wurden. Gestellt wurden grundlegende Fragen zu den Themen Risikostreuung, Inflation, Zins und Zinseszins. Deutschland schnitt mit einem finanziellen "Alphabetisierungsgrad" von 66 Prozent vergleichsweise gut ab.
Im Allgemeinen weisen der Studie zufolge Menschen in entwickelten Ländern deutlich besseres Finanzwissen auf. Dabei nehmen mit Norwegen, Dänemark und Schweden die skandinavischen Länder die Spitzenplätze ein. 71 Prozent der dort Befragten können mindesten drei von vier Fragen zum allgemeinen Finanzwissen richtig beantworten. Deutschland liegt im internationalen Vergleich auf Platz acht; 66 Prozent der dort befragten Personen waren in der Lage, die Fragen zu Zinsen, Geldanlage und Inflation mehrheitlich richtig zu beantworten. Damit liegen sie vor den Vereinigten Staaten und der Schweiz. Am schlechtesten schnitten Jemen, Albanien und Afghanistan ab. Maximal 14 Prozent der in diesen Ländern befragten Personen besitzen grundlegende finanzielle Kompetenzen. Diejenigen Länder mit hohem finanziellen Allgemeinwissen seien in der Regel auch Länder, die im Mathematikteil der Pisa-Studie aus dem Jahr 2014 am besten waren. Die Studie, welche in Zusammenarbeit mit der George Washington Universität, der Weltbank und dem Meinungsforschungsinstitut Gallup durchgeführt wurde, kam auch zu dem Ergebnis, dass das Finanzwissen mit zunehmendem Alter abnimmt. In den entwickelten Ländern verfügen aber vor allem die 36- bis 50-Jährigen über ein besseres Finanzwissen als die 15 bis 35 -Jährigen. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass Nutzer von Finanzprodukten - also schon Personen, die ein Bankkonto oder einen mobilen Bezahldienst nutzen - in der Regel zwar gebildeter sind, vielen von ihnen aber trotzdem grundlegende Kenntnisse fehlen.