45 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren nutzen zunehmend Banking-Apps über ihr Smartphone. Dennoch schätzen sie nach wie vor Bargeld als Zahlungsmittel. So zahlen 63 Prozent von ihnen lieber mit Geldscheinen und Münzen statt bargeldlos mit girocard, Kreditkarte oder per Handy. Dass sich digitales Bezahlen jedoch in Zukunft durchsetzen wird, davon sind 88 Prozent der befragten Jugendlichen überzeugt. Das sind die zentralen Ergebnisse des zweiten W² Jugend-Finanzmonitors, der im Rahmen der SCHUFA-Bildungsinitiative „WirtschaftsWerkstatt“ durchgeführt wurde. Hierfür wurden durch das forsa-Meinungsforschungsinstitut über 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene sowie als Vergleichsgruppe rund 500 Eltern zwischen 40 und 55 Jahren zu ihrem Finanzwissen, ihrer Finanzkompetenz sowie ihrem persönlichen Finanzverhalten befragt.
Trotz der zunehmenden Bedeutung von Internet und Smartphone verändert sich das Bezahlverhalten von Jugendlichen nur langsam. Mit 35 Prozent wünscht sich gerade einmal gut ein Drittel der sogenannten Digital Natives mehr Möglichkeiten, mit dem Smartphone zu bezahlen. 52 Prozent sprechen sich für das kontaktlose Bezahlen mit der girocard oder Kreditkarte aus, bei der die Karte nicht mehr in Kartenlesegeräte gesteckt werden muss. Eine Welt ganz ohne Bargeld können sich die meisten befragten Jugendlichen jedoch nicht vorstellen. Mit 25 Prozent sind nur ein Viertel von ihnen dafür, dass Bargeld schrittweise abgeschafft wird. So halten 52 Prozent der Jugendlichen Bargeld für sicherer als digitale Bezahlmethoden und jeweils drei Viertel von ihnen sind der Ansicht, dass digitale Bezahlmethoden zum Geldausgeben verleiten sowie Anbieter zum Sammeln von Daten animieren. 47 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen glauben, dass digitales Bezahlen dazu führt, dass sie den Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben verlieren. Mit 43 Prozent sehen dies fast genauso viele befragte Jugendliche jedoch ganz anders. Sie sind der Überzeugung, dass sie durch digitale Bezahlmethoden einen besseren Überblick über ihre Finanzen erhalten.
„Unsere Umfrage zeigt, in welchem Spannungsfeld junge Menschen derzeit stehen“, so Serena Holm, Bereichsleiterin Corporate Affairs bei der SCHUFA. „Einerseits gehen sie als ‚Digital Natives‘ selbstverständlich in ihrem Alltag per Smartphones mit digitalen Technologien um, andererseits bestehen auch bei ihnen viele Unsicherheiten bei der Nutzung moderner Bezahlmöglichkeiten.“
Ratgeber rund um die Themen Geld, Finanzen und Wirtschaft sind in erster Linie die Eltern. 86 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie ihr Wissen beziehungsweise ihre Finanzinformationen von ihren Eltern und ihrer Familie haben und sich bei Fragen zu diesem Thema an ihre Eltern beziehungsweise ihre Familie wenden. Knapp die Hälfte (45 Prozent) hat ihr Finanzwissen von Banken und gerade einmal 38 Prozent aus der Schule. Hier wünscht sich ein Großteil der Befragten mehr Angebote.
Pressemitteilung der SCHUFA (PDF)
Studienergebnisse W² Jugend-Finanzmonitor 2019 (PDF)
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