Die Deutschen sind weiterhin ein Volk der Sparer – dabei nutzen sie jedoch nicht ausreichend die Chancen von Wertpapieren. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner aktuellen Studie mit Blick auf den Weltspartag, der in diesem Jahr am 30. Oktober stattfindet. Demnach legten die Bundesbürger mit 251,7 Milliarden Euro zuletzt so viel wie noch nie zurück. Aber gerade einmal 34 Milliarden Euro und damit 14 Prozent der jährlichen Vermögensbildung wird in Aktien oder Fonds investiert.
„Dies ist in Zeiten von Null- oder Negativzinsen zu unausgewogen“, erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Ungeachtet des rekordniedrigen Zinsniveaus verzeichneten Bankeinlagen in den 12 Monaten bis Ende des ersten Quartals 2019 mit 165,6 Milliarden Euro erneut den höchsten Zufluss. „Sicherlich sind Bankeinlagen weiterhin erste Wahl, wenn es darum geht, kurzfristig Geld für Anschaffungen oder wichtige Ereignisse zu sparen. Sobald der Sparhorizont jedoch mittel- bis langfristig ist, sollten die Bundesbürger unbedingt mit ihren Bankberatern über Alternativen wie Aktien und Investmentfonds sprechen,“ so Dr. Andreas Martin weiter.
Eine vom BVR in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger regelmäßig Geld zurücklegt. Allerdings ist der Anteil bei einkommensschwächeren Haushalten geringer. „Es ist beachtlich, dass immerhin über 50 Prozent der Menschen mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro angeben, dass sie regelmäßig monatlich sparen“, so Martin. Aber gerade für diese Bevölkerungsgruppe wäre ein langfristiges Sparen wichtig.
Insgesamt übertraf die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte in Deutschland im Zeitraum vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2019 mit 251,7 Milliarden Euro deutlich den Wert des Vorjahres. Dabei wurde mit durchschnittlich 10,4 Prozent ein unverändert hoher Anteil vom verfügbaren Einkommen – die sogenannte Sparquote – zurückgelegt. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland lag zum Ende des ersten Quartals 2019 bei 6.356 Milliarden Euro, ein Plus von 4,5 Prozent.
Finanzbildung am Weltspartag und darüber hinaus vermitteln
Wichtige Basis für den Umgang mit Geld im Erwachsenenalter ist, dass bereits frühzeitig, in der Kindheit, Grundlagen der Finanzkompetenz vermittelt werden. Welche Bedeutung Sparen hat, welche Sparformen es gibt, mit welchen Methoden man sich sein Geld klug einteilt und viele weitere Fakten und Zusammenhänge erklärt unser Schulserviceportal Jugend und Finanzen – auch über den Weltspartag hinaus. Unter der Rubrik „Finanzbildung vor Ort“ zeigt eine interaktive Deutschlandkarte, welche Aktivitäten Genossenschaftsbanken zur Förderung von Finanzkompetenz anbieten. Zusätzlich stehen für alle Schulstufen kostenlose Arbeitsmaterialien und Hintergrundinformationen rund um das Thema Sparen und Anlegen bereit.
Studie zum Sparverhalten der Bundesbürger auf bvr.de
Übersicht Bildungsprojekte Genossenschaftsbanken auf diesem Portal
Übersicht Arbeitsblätter für alle Schulstufen auf diesem Portal
Arbeitsblatt "Wünsche und Sparen" für die Grundschule (PDF)
Arbeitsblatt "Warum und wie wir sparen" für Sek I (PDF)
BVR-Podcast "Einfach erkärt: Warum die Zinsen so niedrig sind..."