Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an die beiden US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson für ihre Forschungsarbeiten zur Auktionstheorie. Mit ihren Erkenntnissen haben sie diese verbessert und neue Auktionsformate entwickelt. Davon profitierten weltweit Verkäufer und Käufer sowie Wirtschaft und Gesellschaft, erklärt die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm.
Ein Beispiel für wirtschaftliche Geschäfte, die über eine Auktion abgewickelt wurden, ist der 5G-Netzausbau. Andere Beispiele sind der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten oder mit Strom an der Strombörse, in der auch die Auktionsforschung der Wissenschaftler Milgrom und Wilson heute schon Anwendung findet. Die Gesellschaft beeinflussen Auktionen beispielsweise, wenn es um die ökologischen und wirtschaftlichen Konsequenzen beim CO2-Zertifikatehandel geht oder schlicht um die Stromrechnung für das Eigenheim. An privaten Auktionen nehmen Verbraucher direkt teil, zum Beispiel bei Auktionsplattformen wie Ebay, bei Kunstauktionen oder am Aktienmarkt.
Die beiden Nobelpreisträger beschäftigten sich schon seit den 1980er-Jahren mit der Frage, was Anbieter und Interessenten einer Auktion antreibt und wieso letztere oft weniger bieten als ihnen der Auktionsgegenstand wert ist. In ihrer Forschungsarbeit kamen sie zu der Erkenntnis, dass Interessenten dies tun, wenn sie zu wenig informiert sind und demzufolge Angst haben, zu viel zu bezahlen. Die Verkaufenden gehen in der Folge mit weniger Erlös aus, als der Auktionsgegenstand wert gewesen wäre. Diese Erkenntnisse haben Milgrom und Wilson in ihren neuen Auktionsverfahren einfließen lassen und Format sowie Setting von Auktionen so angepasst, dass sie für alle Beteiligten bestmöglich ablaufen.
Weitere Informationen der Royal Swedish Academy of Sciences