Wo Jugendliche das Wählen üben: das Projekt „U18“

Das zentrale Ziel von „U18“ ist es, junge Menschen für Politik zu interessieren und sie darin zu unterstützen, Politik zu verstehen, Unterschiede in den Wahlprogrammen der Parteien zu erkennen und Versprechen von Politikerinnen und Politikern kritisch zu hinterfragen. Im Vordergrund steht dabei, dass Kinder und Jugendliche ihre eigenen Interessen erkennen und formulieren lernen, selbst Antworten auf politische Fragen finden und ermutigt werden, sich in die Gestaltung ihrer Lebensumwelt einzubringen. „U18“ zeigt Kinder und Jugendlichen aber auch ganz konkrete Partizipationsmöglichkeiten — von der Beteiligung in einem Jugendverband über die Schülervertretung bis zu Aktivitäten im Rahmen von Projekten. In erster Linie werden sie aber mit dem Thema Wählen als zentralem Element politischer Mitbestimmung vertraut gemacht. Der Wahlablauf von „U18“ist weitgehend mit denen der „echten“ Bundestagswahl identisch: Am Wahltag bekommen Kinder und Jugendliche im Wahllokal ihrer Wahl einen Stimmzettel für ihren Wahlkreis, suchen eine Wahlkabine auf, kreuzen Erst- und Zweitstimme an und werfen den Stimmzettel in eine Wahlurne. Die Wahllokale schließen wie bei der „echten“ Wahl um 18.00 Uhr. Die Auszählung der Stimmzettel erfolgt öffentlich. Danach werden die Ergebnisse an die Wahlzentrale übermittelt und die ersten Hochrechnungen veröffentlicht. Gegen 22.00 Uhr steht das Endergebnis fest. Dieses wird dann auf bezirklichen Wahlveranstaltungen beziehungsweise in einem Berliner Wahlstudio mit jungen Menschen sowie mit Vertretern der Politik und der Presse diskutiert. „U18“ ist eine Initiative verschiedener führender bundesweit tätiger Kinder- und Jugendorganisationen und Jugendverbände sowie regionaler Träger. Bereits zweimal wurde das „U18“-Wahlprojekt bundesweit durchgeführt. Zur letzten „U18“-Bundestagswahl im Jahr 2009 beteiligten sich über 127.000 Kinder und Jugendliche in über 1.000 Wahllokalen in gesamt Deutschland.