Laut Berufsbildungsbericht 2018 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurden im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 bundesweit insgesamt 523.290 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das sind 3.018 Ausbildungsverträge mehr als im Vorjahr. Dabei ist das Interesse der Studienberechtigten an einer dualen Berufsausbildung in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. So verfügen aktuell mehr Ausbildungsanfängerinnen und Ausbildungsanfänger über eine Studienberechtigung als über einen Hauptschulabschluss.
Insbesondere die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplatzangebote trug zum Anstieg bei, sie nahm um rund 10.000 Stellen zu. Statistisch betrachtet stehen 100 ausbildungssuchenden jungen Menschen fast 105 Ausbildungsangebote gegenüber. Allerdings bleibt die Zahl der ausbildungsbeteiligten Betriebe weitgehend konstant. Damit liegt die Quote von knapp unter 20 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.
Eine große Herausforderung besteht laut Berufsbildungsbericht neben dem Thema Ausbildungsabbruch weiterhin vor allem in der Passung von Angebot und Nachfrage. So stieg die Zahl der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsstellen um das Dreifache von knapp 17.600 im Jahr 2009 auf rund 48.900 im Jahr 2017. Dem stehen 23.700 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, die 2017 keinen Ausbildungsplatz fanden. Hinzu kommen 56.500 junge Menschen, die trotz einer ergriffenen Alternative zur Ausbildung ihren Vermittlungswunsch in die duale Ausbildung weiter aufrechterhalten. Darüber hinaus, so der Report, entscheiden sich auf der einen Seite junge Männer immer häufiger für eine duale Ausbildung; auf der anderen Seite nimmt die Zahl junger Frauen in einer dualen Ausbildung aber tendenziell ab. Der Bericht, der jährlich den Zustand des deutschen Ausbildungssystems dokumentiert, bringt in seiner aktuellen Ausgabe auch zum Ausdruck, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund noch stärker in die Berufsbildung zu integrieren sind. Schließlich ist ein starker Anstieg des Ausbildungsinteresses bei Menschen mit Fluchterfahrung zu verzeichnen. Knapp 10.000 Geflüchtete begannen eine Lehre.
Über den Berufsbildungsbericht
Der Berufsbildungsbericht dokumentiert jährlich die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung der Berufsbildung. Neben den Kennzahlen des Berufsbildungssystems macht er die Programme, Initiativen und Projekte sichtbar, die zur Optimierung des Übergangs von der Schule in die Ausbildung beitragen. Hinzu kommen Maßnahmen zur Modernisierung der Ausbildung. Hier rücken die Themen der „Digitalisierung“ und der „Anrechnung“ von informellen oder im Ausland erworbenen Qualifikationen und Fähigkeiten in den Fokus.
Berufsbildungsbericht 2018 (PDF)
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