EU-Kommission prüft Abschaffung der Ein- und Zwei-Euro-Cent-Münzen

Ein Szenario sieht vor, die Herstellungskosten der Cent-Münzen durch eine andere Materialmischung oder durch ein effizienteres Prägeverfahren zu reduzieren. Eine zweite Möglichkeit wäre der sogenannte schnelle Einzug. Dabei würden in einer bestimmten Frist möglichst viele Ein- und Zwei-Cent-Münzen eingesammelt und dann als Zahlungsmittel verboten. In einem anderen Szenario würden einfach keine neuen Ein- und Zwei-Cent-Münzen mehr ausgegeben. Damit würden sie nach und nach aus dem Umlauf verschwinden. Ein weiteres Szenario schlägt vor, einfach alles in der heutigen Form beizubehalten. Seit dem Start der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 wurden nach Angaben der Kommission 45,8 Milliarden von Ein- und Zwei-Cent-Münzen in Umlauf gebracht. Die Ausgabe der Münzen kostete die 17 Euro-Staaten rund 1,4 Milliarden Euro. Mit der Abschaffung der kleinsten Münzen könnte, so der Hintergrund der Überlegungen der Kommission, enorm viel Geld gespart werden. Aus wirtschaftlicher Sicht hält es die EU-Kommission einerseits für sinnvoll, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen, andereseits ergebe die Haltung der Öffentlichkeit ein gemischtes Bild: Die Menschen scheinen an den kleinen Münzwerten zu hängen und im Fall ihres Verschwindens Inflationsgefahren zu befürchten. Allerdings würden die Besitzer die kleinen Münzen wie wertlose Gegenstände behandeln und sie nicht wieder in Umlauf bringen. Die daraus folgende hohe Verlustrate führe zusammen mit der psychologischen Preisgestaltung zu einer nicht nachlassenden Nachfrage nach neuen kleinen Münzen, die derzeit nahezu die Hälfte aller im Umlauf befindlichen Münzen ausmache, so die Kommission.