Wie wird mein Leben im Alter aussehen und wie viel wird es kosten? Immer mehr junge Menschen in Deutschland machen sich Gedanken über ihre finanzielle Zukunft. Eine aktuelle Umfrage der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment zeigt: Die Sorge vor Altersarmut ist bei den unter 30-Jährigen besonders stark ausgeprägt. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Online-Befragung des Marktforschungsinstituts Forsa von 1.006 Personen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.
Dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment zufolge befürchten 53 Prozent der 20- bis 29-Jährigen, im Alter finanziell eingeschränkt zu sein. Damit liegt die Sorge in dieser Altersgruppe deutlich über dem Durchschnitt aller Befragten, der bei 40 Prozent liegt. Gleichzeitig zeigen sich viele junge Menschen grundsätzlich offen für das Thema private Altersvorsorge: 69 Prozent der 20- bis 29-Jährigen geben an, sich damit gegen spätere finanzielle Engpässe absichern zu wollen. Dennoch ist bislang nur ein Drittel dieser Altersgruppe in der privaten Vorsorge aktiv.
Finanzbildung als Schlüssel zur Vorsorge
Die Ergebnisse machen deutlich: Das Interesse junger Menschen an finanzieller Sicherheit im Alter ist groß, gleichzeitig bleibt die Umsetzung noch verhalten. Hier liegt eine Chance für alle, die zur finanziellen Bildung beitragen. Für Eltern, Lehrkräfte und Finanzbildungspartner bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, junge Menschen aufzuklären und für das Thema Vorsorge zu sensibilisieren. Schon in der Schule lassen sich erste Impulse setzen. Beispielsweise mit anschaulichen Schulprojekten, Planspielen rund ums Sparen oder thematischen Unterrichtseinheiten in Wirtschaft und Sozialkunde. Auch Banken und Beratungsstellen bieten niedrigschwellige Einstiegshilfen an, die Grundlagen der Finanzkompetenz vermitteln. Etwa durch digitale Tools oder klare Erklärvideos. Ziel ist es, jungen Leuten Basisinformationen zu vermitteln, damit sie später kompetente Finanzentscheidungen treffen.
Politische Reformen in Bewegung – aber noch viel zu tun
Auch auf politischer Ebene wird die Notwendigkeit der finanziellen Allgemeinbildung in der Bevölkerung zunehmend wahrgenommen und es werden Maßnahmen geplant, verständliche und gut zugängliche Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge zu bieten. Reformvorschläge wie die Einführung einer Frühstartrente zeigen, dass Bewegung ins Thema kommt. Damit solche Initiativen wirksam greifen, braucht es jetzt eine praxisnahe Umsetzung und Modelle, die Vertrauen schaffen und zur Vermögensbildung motivieren, gerade für eine Generation, die langfristige finanzielle Verantwortung oft noch vor sich hat.
Zur Union Investment-Umfrage "Generation Altersarmut?"