Nur acht Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren verfügen über sehr gute bis gute Finanzkompetenzen. In der Elterngeneration sind dies 13 Prozent. 66 Prozent der 16- bis 25-Jährigen bewertet ihr Finanzwissen mit befriedigend oder ausreichend. Mit 26 Prozent meint jeder vierte Jugendliche, dass er sogar große Defizite beim Thema Wirtschaft hat und dieses als mangelhaft oder ungenügend einstuft. Das sind die zentralen Ergebnisse des neuen W² Jugend-Finanzmonitors, der im Rahmen der SCHUFA-Bildungsinitiative „WirtschaftsWerkstatt“ durchgeführt wurde. Hierfür wurden durch das forsa-Meinungsforschungsinstitut über 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene sowie als Vergleichsgruppe rund 500 Eltern zwischen 40 und 55 Jahren zu ihrem Finanzwissen, ihrer Finanzkompetenz sowie ihrem persönlichen Finanzverhalten befragt.
„Auch wenn junge Menschen insgesamt gut mit Geld umgehen: Es herrschen massive Unsicherheiten bei finanziellen Angelegenheiten“, so Judith Leicht, stellvertretende Leiterin der Politik- und Sozialforschung von forsa. Und diese Unsicherheiten steigen bei zunehmender Komplexität des Themas. So bewerten zwar noch 63 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags als gut oder sehr gut und 62 Prozent meinen, keine oder kaum Schwierigkeiten bei der Eröffnung eines Girokontos zu haben. Aber nur 17 Prozent der Jugendlichen gaben an, gut oder sehr gut über Aufnahme eines Kredits Bescheid zu wissen. Beim Abschluss eines Vertrags zur Altersvorsorge sind es sogar nur 14 Prozent. Ein Grund hierfür sei auch der Mangel an verständlichen und alltagsnahen Informationen über Finanzthemen. Mit 64 Prozent wünschen sich knapp zwei Drittel der Jugendlichen hier eine einfache, klar verständliche Sprache.
Mehr Vermittlung von Finanzthemen in der Schule gewünscht
Wenn Jugendliche Fragen zu Finanzen haben, dann sind die Eltern der erste Ansprechpartner. 82 Prozent der befragten Jugendlichen gab an, sich an sie zu wenden. Allerdings sind diese nicht immer eine Hilfe, denn sie fühlen sich, so ein weiteres Ergebnis der Studie, selbst nicht immer ganz sicher in finanziellen Fragen: Mehr als ein Drittel der Elterngeneration bewertet nämlich ihre Finanzkompetenz mit ausreichend bis ungenügend. „Daher kommt Schulen und Bildungseinrichtungen eine wichtige Funktion als Vermittlungsort für Finanzkompetenz zu“, schlussfolgert Serena Holm, Bereichsleiterin Corporate Affairs bei der SCHUFA. Immerhin 61 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie ihr Finanzwissen durch Lehrer und Ausbilder erhalten. Die Ergebnisse des Jugend-Finanzmonitors stützen den Ansatz: 89 Prozent der Jugendlichen wünschen sich, dass Geld- und Finanzthemen stärker in der Schule vermittelt werden.
Pressemitteilung der SCHUFA
Studienergebnisse W² Jugend-Finanzmonitor
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