Im Euroraum bezahlen Verbraucherinnen und Verbraucher an der Ladenkasse immer häufiger mit Karte. Seit Beginn der Corona-Pandemie steigt die Tendenz. Dies geht aus einer Ad-hoc-Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Indes: Für kleinere Beträge bleibt Bargeld dennoch beliebtestes Zahlungsmittel.
Auch wenn Bargeld 2019 immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel war, erlebt der Euroraum einen langsamen, aber allmählichen Wandel. Innerhalb von drei Jahren, zwischen 2016 und 2019, nahmen die Barzahlungen von 79 auf immerhin 73 Prozent ab und die Kartennutzung entsprechend zu; selbst für kleinere Beträge: So seien diese in den drei Jahren um fünf Prozentpunkte von 19 auf 24 Prozent gestiegen, belegte die EZB-Umfrage.
Beschleuniger der Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden in diesem Jahr war ganz klar die Corona-Pandemie. Im Juli dieses Jahres befragte die EZB basierend auf ihrer Studie aus dem Jahr 2019 erneut fast 18.000 Personen zu ihrem Zahlungsverhalten. So gaben vier von zehn Befragten an, seit Beginn der Pandemie Bargeld weniger häufig verwendet zu haben. Zwar erwarteten die meisten von ihnen, dass sie dies nach der Pandemie beibehalten werden, doch die langfristigen Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten sind noch ungewiss.
Die ermittelten Daten sollen in erster Linie bei Verständnis für Markttrends und die Bedarfe der Verbraucher schaffen. Sie sind aber auch Basis bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Strategien für das Eurosystem. Beispielsweise, wenn es um die Förderung innovativer Zahlungslösungen für den gesamteuropäischen Markt geht oder um die mögliche Einführung eines digitalen Euro. Zudem zeigt die Studie deutlich: Bargeld muss auch weiterhin als Zahlungsmittel im ganzen Euroraum zugänglich sein und akzeptiert werden.
Eine Fakt ist und bleibt: Verbraucherinnen und Verbraucher können ihre Zahlungsmethode auch weiterhin frei wählen.
Zur erweiterten Studie der EZB 2020