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Adobe Stock; Wetzkaz

Umfrage zum digitalen Euro: Deutsche noch skeptisch

Europas Zentralbanken prüfen seit einiger Zeit die mögliche Einführung einer digitalen Gemeinschaftswährung. Im Juli dieses Jahres beschloss die Europäische Zentralbank dazu eine Untersuchungsphase zu starten. Erst nach ihrem Abschluss wird entschieden, ob der digitale Euro tatsächlich eingeführt wird.

Geringe Akzeptanz könnte sich noch ändern

Wie private Haushalte in Deutschland zum digitalen Euro stehen, untersuchte die Deutschen Bundesbank mit Umfragen und Interviews. Erste Ergebnisse im April dieses Jahres zeigten, dass erst 23 Prozent vom digitalen Euro gehört hatten. In einer Wiederholungsbefragung Ende Juli war die Bekanntheit des digitalen Euro mit 44 Prozent unter den Befragten schon deutlich höher. Die Analysten sehen darin ein Indiz der noch skeptischen Einstellung gegenüber einem Digital-Euro, gehen aber auch davon aus, dass sich diese mit steigendem Informationsgrad wandeln könnte.

Grundsätzlich können sich immerhin vier von zehn Deutschen vorstellen, den Digital-Euro zu nutzen. Bei den Befragten, die von der digitalen Währung bereits im Vorfeld gehört hatten, lag die Akzeptanz etwas höher (47 Prozent).

Alternative statt Ersatz

Weit über die Hälfte der Befürworter eines digitalen Euros, sehen in ihm eine gute Alternative zum Bargeld (65 Prozent) und zu privaten Zahlungsmitteln (63 Prozent). Außerdem befanden rund 61 Prozent, dass ein digitaler Euro zu einer digitalisierten Gesellschaft dazugehört. Dem gegenüber stehen die Skeptiker, die die Einführung eines digitalen Euro ablehnten. Ihnen reichten die bisherigen Zahlungsinstrumente aus. Zudem befürchteten mehr als 60 Prozent von ihnen, dass mit der Einführung eines digitalen Euro das Bargeld abgeschafft werden würde.

Insgesamt wird aus den Ergebnissen deutlich, dass aus Verbrauchersicht der Digital-Euro kein pauschaler Ersatz für Bargeld, sondern ein ergänzendes unbares Zahlungsinstrument ist. Bestimmte Eigenschaften könnten ihn attraktiv machen. Das wären aus Sicht der Befragten eine einfache Nutzung, die Wahrung der Privatsphäre, Sicherheit in Bezug auf den Datenschutz und eine universelle Einsetzbarkeit.

Im Fazit bestärken die Ergebnisse das Vorhaben des Eurosystems, den digitalen Euro zusätzlich zu Bargeld und nicht an dessen Stelle anzubieten – sollte eine Entscheidung für seine Einführung fallen. Außerdem sollte der Mehrwert eines digitalen Euro im Vergleich zu den bereits vorhandenen Zahlungsmitteln ganz deutlich kommuniziert werden.

„Die durchgeführten Untersuchungen unterstreichen, wie wichtig es ist, die Verbraucherperspektive in der weiteren Diskussion um die möglichen Eigenschaften eines digitalen Euro zu berücksichtigen“, heißt es im Monatsbericht Oktober 2021 der Deutschen Bundesbank.

Bericht der Bundesbank „Wie stehen private Haushalte in Deutschland zum digitalen Euro?“ (PDF)
 

 

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